Michelin: Für MotoGP-WM 2022 bleibt alles beim Alten
Das Michelin-Gesicht im MotoGP-Paddock: Piero Taramasso
Obwohl beim Jerez-Test vor der Winterpause noch der neue Hinterreifen getestet wurde, erklärte Michelins Zweirad-Manager Piero Taramasso, dass für die MotoGP-Saison 2022 keine Neuheiten zu den Grand Prix gebracht werden. «Der Reifen, den die Fahrer in Jerez testeten, ist tatsächlich nicht so neu. Wir brachten ihn schon bei den Tests in Katar und Misano auf die Strecke, aber wir müssen den noch weiter überprüfen.»
Übrigens: Vor allem Honda-Werksfahrer Pol Espargaró zeigte Interesse an diesem neuen Reifen, weil damit der Grip auf der Reifenkante in maximaler Schräglage verbessert wird – ein Bereich, in dem die Honda in dieser Saison besonders Mühe hatte. Espargaró wollte daher ergründen, wie sich der Reifen mit dem neuen 2022er-Prototyp der RC213V verhält.
Eine weitere Eigenschaft dieses Reifens ist ein verbessertes Aufwärmverhalten. «Der aktuelle Reifen braucht normalerweise zwei Runden, um die ideale Arbeitstemperatur zu erreichen. Der Reifen, den wir testen, funktioniert vom ersten Moment an. Das sehen wir an den Rundenzeiten», schilderte Taramasso.
Trotz dieser Vorteile wird der Reifen 2022 nicht kommen. Denn: «Wie immer gibt es Fahrer, die den Reifen mögen, und andere, die ihn nicht mögen. Um die Kritik zu vermeiden, der wir ausgesetzt wären, was wir auch tun, behalten wir den Reifen also in Reserve. Im kommenden Jahr werden die Fahrer mit den Reifen Rennen fahren, die schon aus dieser Saison kennen.»
Zur Erinnerung: Zuletzt gab es für die Saison 2020 eine neue Karkasse, die bekanntlich vor allem Andrea Dovizioso Mühe bereitete. Den Vorderreifen verändert Michelin seit 2017 nicht. 2018 wurden die Mischungen definiert, seither kommt auch dieselbe Karkasse zum Einsatz. «Eine Änderung am Vorderreifen wird es erst 2024 oder 2025 geben», bestätigte Tarmasso.