Ramon Forcada: Seine Meinung zum Viñales-Wechsel
Maverick Viñales und Ramon Forcada in der Yamaha-Box
Bislang hat Ramon Forcada zur Trennung von Maverick Viñales wenig gesagt. Der Crewchief äußerte sich nun aber über das schwierige Ende seines ehemaligen Schützlings bei Yamaha.
Zur Erinnerung: Nachdem der Pilot aus Spanien immer wieder das Triebwerk in Spielberg an den Drehzahlbegrenzer gebracht hatte und es damit mutwillig zerstören wollte, suspendierte der japanische Hersteller seinen Fahrer zunächst. Später kam es zur Kündigung und Viñales wechselte zu Aprilia. Dort holte er noch elf Zähler. Durch den vorzeitigen Yamaha-Abgang verlor er auch einen Großteil der 6,5-Millionen-Euro-Gage für die Saison 2021 plus das Gehalt für die Saison 2022.
Seine Bilanz bei Yamaha: Viñales holte acht Siege, stand 24 Mal auf dem Podest und holte in viereinhalb Jahren zwei dritte Plätze in der WM-Gesamtwertung.
Forcada sagt in einem Interview bei Motorsport.es: «Fahrer, die etwas aufgeben, weil sie es nicht mögen, sind mir sympathisch.» Damit spielt der Techniker auf Casey Stoner an. Mit dem Australier arbeitete Forcada bei LCR-Honda zusammen. Später kündigte Stoner mit gerade einmal 26 Jahren seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen an.
«Es gibt Leute, die wegen des Geldes, ihres Egos oder was auch immer, verbittert bleiben. Es gibt auch andere, die das nicht sind und einfach aufhören. Bei Casey war es so, dass er der WM den Rücken kehrte, obwohl er einen Vertrag von 12 Millionen Euro auf dem Tisch hatte», erinnert sich Forcada. «Ich fand seine Entscheidung großartig. Er, aber auch Maverick, sind in der Position, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu können. Damit können sie richtig oder falsch liegen, aber mir gefällt es besser, wenn sie ihre eigenen Entscheidungen treffen, um ihr Gleichgewicht zu finden, anstatt auf andere Leute hören.»
Nach einer kurzen Pause, in der sich die Wogen glätteten, heuerte Viñales bei Aprilia an. Dort verdient er deutlich weniger. Das Umfeld scheint ihm aber mehr zu liegen, bestätigte er erst kürzlich. Forcada ist dagegen vorsichtig: «Wir werden sehen, wie es ihm dort gehen wird. Für mich hat es aber einen gewissen Wert, dass er seine eigene Entscheidung getroffen hat und bislang hat es ihn nicht umgeworfen.»