Sieger Miguel Oliveira überzeugt: Er kann es besser
KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira
In den MotoGP-Rennen Nummer 6, 7 und 8 zeigte sich Miguel Oliveira im Vorjahr in Bestform: Auf den zweiten Platz in Mugello ließ das KTM-Ass den Sieg in Barcelona folgen und legte mit einem weiteren zweiten Platz auf dem Sachsenring nach. In dieser Periode holte er 75 seiner gesamt 94 WM-Punkte, welche nach 18 Rennen den 14. WM-Rang bedeuteten. Denn der 27-Jährige war im FP1 auf dem Red Bull Ring zur Saisonmitte schwer gestürzt und verletzte sich an der rechten Hand – die Traktionskontrolle der RC16 hatte nicht funktioniert.
In der am ersten März-Wochenende beginnenden Saison 2022 startet Oliveira erneut für das Team Red Bull KTM Factory Racing, Teamkollege ist weiterhin der Südafrikaner Brad Binder.
«Letztes Jahr ist uns ein Riesenschritt nach vorne gelungen, die Rennen in der zweiten Saisonhälfte waren mit der Verletzung aber sehr hart für mich», erzählte Oliveira anlässlich der KTM-Team-Präsentation am Donnerstag. «Mir fehlte es an Konstanz, das will ich diese Saison verbessern. Es ist nie einfach ans Limit zu gehen und trotzdem daran zu denken, das Rennen zu beenden. In den zweiten Rennen in Österreich und Misano hätte ich gute Ergebnisse holen können, kam aber nicht ins Ziel. Wenn ich in der Lage bin, in jedem Grand Prix Punkte zu holen, dann stehe ich am Saisonende anders da. Letztes Jahr waren meine Resultate in den Rennen entweder sehr gut oder sehr schlecht, ich brauche eine bessere Balance. Wenn ich mich auf dem Motorrad nicht so gut fühle, muss ich trotzdem eine durchschnittliche Leistung bringen können. In der Theorie ist das einfach, dafür muss ich mich auf dem Bike aber zuhause fühlen.»
Die Winterpause gestaltet sich für Miguel ungewöhnlich, im November wurde er erstmals Vater. «Meine Trainingszeiten und vor allem die Ruhephasen haben sich dadurch geändert», schmunzelte Oliveira. «Aber ich habe eine gute Balance gefunden und kann viel Zeit mit meinen beiden Mädchen verbringen. Das war mein vorrangiges Ziel, weil die Saison lange und geschäftig wird. Bislang läuft mein Training gut, alles läuft nach Wunsch. Ich konnte viele Runden auf der Rennstrecke drehen und bin bereit. Nächste Woche geht das Reisen wieder los, hoffentlich haben wir in Malaysia einen guten Test. Wir haben insgesamt nur fünf Testtage, bis die Saison beginnt.»
«Ich bin aus verschiedenen Gründen zuversichtlich», unterstreicht der dreifache MotoGP-Sieger. «Dass die vergangene Saison so schwierig war, heißt nur, dass es dieses Jahr besser wird. Deshalb bin ich optimistisch. Es gibt auch einige technische Änderungen am Motorrad. Wir haben neue Teile, glauben aber auch, dass es bei der Abstimmung viel Raum für mehr Speed und Konstanz gibt. Fünf Testtage, drei davon auf einer neuen Strecke (Mandalika in Indonesien – der Autor), sind möglicherweise nicht genug. Den Rest müssen wir dann in den Rennen erledigen, um das Beste aus mir, dem Motorrad und meiner Crew zu holen.»