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Paolo Bonora: Hüter des Aprilia-MotoGP-Geheimnisses

Von Thomas Kuttruf
Teammanager Paolo Bonora (li.) mit der neuen Aprilia-Werkseinheit

Teammanager Paolo Bonora (li.) mit der neuen Aprilia-Werkseinheit

Der Italiener Paolo Bonora presst sich ungern in die erste Reihe. Doch als feste Instanz wird der Teammanager des Aprilia-Werksteams eine Hauptrolle einnehmen. Mit der ganzen Mannschaft ist Bonora voller Enthusiasmus.

Kein anderes MotoGP-Werksteam krempelte nach der Saison 2024 so viel um wie das Aprilia-Werk aus Noale. Mit Technik-Boss Romano Albesiano, den Piloten Aleix Espargaro und Maverick Vinales plus deren Crew-Chiefs Antonio Jimenez und Manuel Cazeaux kamen Aprilia die womöglich fünf entscheidenden Akteure abhanden.

Geblieben ist – Paolo Bonora. Die Rolle des Teamanagers ist ohnedies eine intensive Aufgabe mit vielen Schnittstellen. 2025 wird der Job des Aprilia-Urgesteins – Bonora ist seit 2002 Teil der Rennabteilung in Noale – deutlich aufgewertet. Anlaufstelle Nr. 1 – so die erweiterte Stellenbeschreibung des Routiniers.

Bonora stimmt zu, relativiert aber zugleich: «Richtig ist, dass ich in meiner Funktion weiter vorne stehe. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es neben mir noch andere Teammitglieder mit großer Erfahrung gibt. Wir haben in der Mannschaft, außer den sehr großen bekannten Veränderungen, eine hohe Stabilität. Es wurden im ganzen Team noch zwei weitere Mechaniker getauscht sowie der ehemalige Crew-Chief der Testabteilung als neuer Performance-Ingenieur für Marco Bezzeccchi abgestellt. Ansonsten bleibt die eingespielte Crew.»

Der neue Boss der beiden hochkarätigen Neuzugänge Jorge Martin und Marco Bezecchi sprach während der offiziellen Teampräsentation in Mailand von enormer Begeisterung und Offenheit: «Was mich, der schon sehr lange dabei ist, extrem freut: Ausnahmslos jedes Mitglied der Mannschaft zieht mit und ist euphorisch trotz der vielen Veränderungen. Es herrscht eine fantastische Aufbruchstimmung.»

Paolo Bonora ergänzte im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com: «Was ich nicht vergessen werde, war die Situation beim ersten Test. So etwas gab es vorher noch nie. Als Jorge und Marco die ersten Runden fuhren und zurückkamen, war es absolut still. Neugier, Spannung und Konzentration zusammen.»

Nicht nur emotional hatte der Auftakttest in Barcelona große Bedeutung. Der Teammanager: «Es lief sehr gut. Denn glücklicherweise haben beide Fahrer klare Aussagen gemacht, auch über die Dinge, die nicht in Ordnung sind. Die Kommentare waren fast deckungsgleich. Dadurch konnten wir die Zeit bis jetzt schon nutzen, um eine zweite Version der RS-GP25 zu bringen. Der Test in Sepang wird also sehr spannend.»

Mit der geänderten Struktur sollen laut Bonora davon alle Aprilia-Racer profitieren. «Die Änderungen, die nach Catalunya an der Motorcharakteristik und am Chassis vorgenommen wurden, haben wir auf alle acht Motorräder übertragen. Die Spezifikation ist identisch mit den RS-GP von Trackhouse Racing.»

Abschließend gab der Aprilia-Veteran noch einen Einblick in die Test-Strategie für Sepang. Paolo Bonora: «Neben den acht neuen Bikes nehmen wir auch die beiden RS-GP25 des Catalunya-Tests mit. Diese Bikes haben wir seitdem nicht angefasst und das Werksteam wird sie nutzen, um sich warmzufahren. Es ist eine Weile her seit dem letzten Test mit der MotoGP-Maschine und die Fahrer brauchen ein paar Runden, um auf den Letztstand zu kommen – dann steigen wir um auf «neue» RS-GP25.

Es ist davon auszugehen, dass, wie bereits in Barcelona gesehen, Testfahrer Lorenzo Savadori den Shakedown in Malaysia nutzen wird, um die Einsatzbikes der Stammfahrer optimal vorzubereiten. Los geht es am 31. Januar, auch mit Tackhouse-Racer Ai Ogura, der als Rookie beim Shakedown-Test zugelassen ist. Die Aprilia-Elite greift am 5. Februar ins Geschehen ein.

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