Aprilia-Boss Rivola: Jorge Martin ist unser Anführer!
Massimo Rivola zählt nicht zu den Spitzenmanagern, die sich gerne provokant und laut äußern. Auch bei der aufwändig inszenierten Vorstellung des Aprilia-Werksteams wählte der CEO der Rennabteilung seine Worte sorgfältig. Trotz des erfolgreich abgeschlossenen Superdeals mit Weltmeister Jorge Martin waren in Mailand keine offensiven Kampfansagen zu hören.
Oberstes Ziel der Saison ist es, die punktuellen Stärken der vergangenen Jahre auf die gesamte Saison auszudehnen: «Wir wollen in jedem Rennen konkurrenzfähig sein. Mit zwei starken, talentierten und motivierten Fahrern wie Jorge Martin und Marco Bezzecchi und einem ebenso entschlossenen Team und Unternehmen können wir etwas Besonderes schaffen», so das Eingangsstatement Rivolas.
Von außergewöhnlicher Bedeutung ist fraglos die Verpflichtung des Champions Martin. Dessen Aufbau geht laut Rivola bereits über die Rolle des Fahrers hinaus: «Von Beginn unserer Zusammenarbeit war klar, dass Jorge nicht nur der Anführer des Projekts sein will, er ist es bereits. Er hat verstanden, dass es die auch Aufgabe des Weltmeisters ist sich an die Spitze des Projekts zu stellen.»
Der Racing-Boss aus Noale ergänzt: «Jorge ist ein Kämpfertyp und er weiß, wie er seine Energie einsetzen muss. Ich denke, dass auch Marco Bezzecchi stark davon profitieren. Natürlich will er im Innersten nichts mehr als Jorge schlagen – er ist als Champion der beste Referenzpunkt.»
Lange vor dem ersten Rennen ist die Verpflichtung Martins für Rivola auch kommerziell ein Erfolg: «Es ist kein Geheimnis, dass uns die Fahrerpaarung geschäftlich gut bekommt. Und dass wir den Weltmeister an Bord haben, hat natürlich den Wert unseres Teams gesteigert und es hat uns in eine bessere Position gegenüber den Sponsoren gebracht. Das Ergebnis ist sichtbar – wir konnten einige neue Partner gewinnen. Gleichzeitig ist es aber auch bedeutende Wertschätzung für die vielen guten Partner, die uns schon seit Jahren unterstützen.»
Abschließend nutze Massimo Rivola aber auch die Chance, um erneut auf das aus seiner Sicht kritische Kostenszenario hinzuweisen: «Insgesamt bleibt unser Sport sehr aufwändig und zu teurer. Nach meiner Einschätzung wäre es auch möglich, die MotoGP-Show mit weniger Aufwand darzustellen. Ich bin mir nicht sicher, ob es für die Show Rennmotorräder mit Weltraumtechnologie braucht. Ich sehe es als meine Aufgabe an, das weiterhin mit den Verantwortlichen der MotoGP auszuloten.»