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Martin und Bezzecchi: Aprilia-Team mit Sprengstoff?

Von Gino Bosisio
Das neue Aprilia-MotoGP-Duo mit Weltmeister Jorge Martin und dem Italiener Marco Bezzecchi hat viel Potentzial – und bringt zugleich Brisanz, die der «Martinator» auch gar nicht wegwischen will.

In wenigen Stunden wird es mit der Teamvorstellung von Aprilia Racing in Mailand offiziell: Mit den beiden Aprilia-Assen Jorge Martin und Marco Bezzecchi beschreitet der Hersteller aus Noale in der MotoGP-WM 2025 einen fast revolutionären Weg – auch nach dem Ende der Zusammenarbeitet mit Technik-Chef Romano Albesiano sowie dem Abgang der beiden spanischen Routiniers Aleix Espargaro und Maverick Vinales steht die Saison 2025 für einen Neustart.

Jorge Martin und Marco Bezzecchi haben eine Historie in der Motorrad-WM und sind nicht die allerbesten Freunde. Dies bestätigte Martin zuletzt dem spanischen Portal «Motorsport». Offen sagte der GP-Held aus Madrid. «Es ist klar, dass Bezzecchi in den vergangenen Jahren nicht mein bester Freund war. Seit wir in der Moto3-Klasse gegeneinander gekämpft haben, hatten wir mehrere Reibereien.»

Martin hatte 2018 den Moto3-Titel gewonnen – damals war Bezzecchi WM-Dritter, hatte die Weltmeisterschaft zwischenzeitlich auch angeführt. Martin: «Was für mich Bedeutung hat, ist die Tatsache, dass mein Teamkollege wettbewerbsfähig ist. Wenn er gute Informationen an die Crew gibt, dann wird das auch mir helfen und auch umgekehrt.»

Nach dem Sprint in Spielberg der Saison 2023 hatte Bezzecchi von den GP-Stewards Sanktionen gegen Martin gefordert.

Martin weiß: «Auch wenn ich niemals Aleix Espargaro sein werde, bin ich jetzt der Frontmann. Als Weltmeister muss ich dieses Aprilia-Projekt auch anführen. Das heißt auch, dass ich mit meinem Teamkollegen ein gutes Verhältnis haben sollte.»  

Hintergrund ist der Stallgeruch der beiden neuen Aprilia-Zugpferde. Jorge Martin kommt aus der spanischen Schule, pflegt auch ein durchaus respektvolles Verhältnis zu Marc Marquez.

Marco Bezzecchi gehört seinerseits zur Gruppe der VR46-Academy-Schützlinge von Valentino Rossi, dem erklärten Erzfeind des Spaniers mit der #93. Auch ist «Bez» gut mit Vize-Champion Pecco Bagnaia befreundet, der ja den erbitterten WM-Fight gegen Martin 2024 verloren hat. 

Mit dem heutigen offiziellen Startschuss des rundum sanierten Aprilia-MotoGP-Projekts wird in jedem Fall auch die Beziehung der beiden Hauptdarsteller auf den RS-GP auf eine neue Probe gestellt werden.

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