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MotoGP-Ausblick: Die Top-10-Protagonisten für 2025

Von Thomas Kuttruf
Neues Jahr – neuer Wettkampf um die MotoGP-Krone: Mit rundum neu sortiertem Aufgebot stehen die Vorzeichen bestens für eine hochspannende Saison 2025. SPEEDWEEK.com nennt schon jetzt die größten Favoriten.

Die MotoGP-Saison 2025 steht unter außergewöhnlichen Vorzeichen. Auf der einen Seite herrschen klare Verhältnisse wie lange nicht mehr. Denn durch die Bemühungen der MotoGP-Organisation als auch der Hersteller und Teams bis zum Start des neuen Regelwerks mit der Saison 2027, möglichst große Stabilität zu gewähren, geht es mit bestens vertrauten Spielregeln ins kommende Jahr.

Bis hin zu den Reifen – Exklusivausrüster Michelin hatte die ursprünglich vorgesehene Einführung einer neuen Generation auf 2026 verschoben – geht es mit bekannten Parametern ins Rennen.

Im krassen Gegensatz dazu präsentiert sich die Aufstellung der Fahrer – über die Hälfte der 22 Stammpiloten haben neue Verträge geschlossen. Für die größten Transferknaller hatten die italienischen Werke gesorgt. Der Sprung von Marc Marquez ins offizielle Ducati-Werksteam stand in direktem Zusammenhang mit dem Wechsel von Jorge Martin zu Aprilia.

Auch die Bewegungen von Marco Bezzecchi an die Seite des Weltmeisters bei Aprilia sowie die beiden neuen KTM-Verpflichtungen Enea Bastianini und Maverick Vinales werden Auswirkungen auf die WM-Tabelle 2025 haben.

Drei bekannte Größen (Aleix Espargaro, Taka Nakagami und Augusto Fernandez) haben das Paddock verlassen, drei neue kommen mit Ai Ogura (Trackhouse), Fermin Aldeguer (Gresini) und Somkiat Chantra (LCR) ins Spiel.

Wie bereits auf SPEEDWEEK.com berichtet, haben sich zahlreiche Techniker und Crew-Chiefs neu aufgestellt. Von größter Bedeutung sind der Wechsel von Romano Albesiano von Aprilia zu Honda als auch Albesianos Nachbesetzung Fabiano Sterlacchini, der von Mattighofen nach Noale gewechselt ist.

Und: Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Wiederbelebung des Yamaha-Kundenteams durch Pramac Racing, mit der das Verschwinden zweier Ducati einhergeht.

Der spannende Mix an Neubesetzungen lässt genug Spielraum für Überraschungen, dennoch ergibt sich aus der aktuellen Situation bereits ein erstes Bild der Kräfteverhältnisse. Unter Berücksichtigung des Abschneidens 2024, der aktuellen Fahrer-Team-Konstellationen und den Entwicklungstrends der Hersteller zum Ende der letzten Saison, ist ein Ausblick auf die womöglich erfolgreichsten Akteure 2025 möglich:

10: #23 Enea Bastianini – KTM Tech3
Der Italiener hat seinen Speed längst bewiesen. Doch Tempo alleine reicht nicht aus – alle 22 Piloten der MotoGP haben das fahrerische Potenzial, Rennen zu gewinnen. Neues Motorrad, neues Team, neuer Crew-Chief und eine tiefe Prägung auf die Ducati Desmosedici könnten «La Bestia» zumindest 2025 aus der Spitzengruppe entfernen.

9: #12 Maverick Vinales – KTM Tech3
Der Spanier hat viel Erfahrung und triumphierte bereits mit drei Marken. Deswegen wären einzelne Höhepunkte nach dem Neustart mit KTM keine Überraschung – sehr wohl aber eine Verbesserung in der WM-Tabelle. Noch hat Vinales keinen WM-Titel in der Tasche. Zu starke Ausschläge könnten auch 2025 den ganz großen Durchbruch verhindern. Selbst der routinierte Vinales wird in dem extrem hochkarätigen Umfeld Zeit benötigen, um regelmäßig an der Spitze aufzutauchen.

8: #20 Fabio Quartararo – Yamaha
«El Diablo» ist heiß – und muss als Bestverdiener des Fahrerlagers weiter liefern. Arbeitgeber Yamaha hat bereits 2024 bewiesen, dass sie verstanden, haben welche Veränderungen nötig sind um den Weg an die Spitze zurückzufinden. Unter Führung des brillanten Technik-Chefs Massimo Bartolini kann es dem Weltmeister von 2021 gelingen wieder in Schlagdistanz zur MotoGP-Elite zu gelingen.

7. #72 Marco Bezzecchi – Aprilia
Zwar stehen Fragezeichen hinter dem Neustart bei Aprilia – doch mit der mentalen Stärke, die Bezzecchi von Lehrmeister Valentino Rossi mitbekommen hat, stehen die Chancen gut, dass «Bezz» bei Aprilia zurück in der Erfolgsspur findet. Alle Augen werden auf Jorge Martin gerichtet sein. Die potenzielle Schlagkraft der RS-GP ist genauso erwiesen, wie die des Piloten aus Rimini.

6. #49 Fabio Di Giannantonio – Ducati
Ende 2024 wurde Fabio Giannantonio, der nach seiner Schulter-OP auf der Verletztenbank saß, in der WM-Tabelle zurückgereicht. Doch alle Schritte wurden eingeleitet, um «Diggia» wieder in Form zu bringen. Bereits auf unterlegenem Material schlug der Römer mehrfach zu. Auch Konstanz zählt zu seinen Stärken. Unter diesen Vorzeichen und mit der vollen Unterstützung von Ducati Corse ist ein Aufstieg vorprogrammiert.

5. #33 Brad Binder – KTM
«Brad Attack» hatte bereits 2024 größte Mühe, sich gegen Rookie Pedro Acosta zu wehren. Hoher Grundspeed und viel Erfahrung könnten erneut ausreichen, um sich an der Spitze festzuklammern. Sofern es den Österreichern auf der technologischen Seite nicht gelingen sollte, mit Ducati aufzuschließen, wäre es aber eine große Überraschung, wenn der Südafrikaner die fahrerische Elite der Königsklasse über den Verlauf der ganzen Saison knackt.

4. #1 Jorge Martin – Aprilia
Zu jener Elite zählt Jorge Martin. Dessen Leistung bei Pramac war über zwei Jahre schlichtweg extrem stark. In Sachen Konstanz auf höchstem Niveau war der «Martinator» die Referenz. Die Weltklasse des Spaniers könnte Aprilia aus dem Mittelfeld an die Spitze bringen. Dass dies bereits 2025 für den WM-Titel reicht, muss aber angezweifelt werden.

3. #31 Pedro Acosta – KTM
Der junge Spanier zerplatzt nahezu vor Talent. In Sachen Biss, Leistungsvermögen und Professionalität besitzt Pedro Acosta das Rüstzeug eines MotoGP-Champions. Der Sturzkönig der Saison 2024 weiß, was passieren muss, um sich von Platz 5 weiter nach vorne zu schieben. Mit seinem vertrauten Crew-Chief muss Acosta ganz weit vorn eingestuft werden. Fraglich bleibt, ob es den Österreichern gelingt, die RC16 entscheidend zu verbessern. Talent allein wird Acosta nicht zum Weltmeister machen.

2. #93 Marc Marquez – Ducati
… das weiß auch Marc Marquez.  2024 hatte der Ausnahmepilot mehrfach seine Klasse bewiesen. Mit dem besten Material des Felds ausgestattet, kann es für die #93 nur noch weiter nach vorne gehen. Doch was dem Spanier fehlt, ist die Erfahrung mit dem letzten Entwicklungsstand von Ducati Corse. Es mögen nur Kleinigkeiten sein, aber das Einarbeiten mit neuem Team und neuem Crew-Chief lässt Marc Marquez vor der Saison mit ein paar Metern Rückstand auf seinen Teamkollegen ins WM-Rennen gehen. Kleinigkeiten – die in der MotoGP den letzten Unterschied ausmachen können. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die weltberühmt höchste Risikofreude und damit verbunden eine hohe Sturzquote.

1. #63 Pecco Bagnaia – Ducati
Es ist angerichtet: In Sachen Speed war der Italiener die letzten beiden Jahre der Hausherr der MotoGP. Niemand gewann mehr Rennen und erste Startplätze. Pecco Bagnaia genießt zudem als einziger Topfahrer das Privileg, unter identischen Voraussetzungen auf Titeljagd gehen zu können. Auch wenn es keine Spazierfahrt wird – sehr viel spricht schon jetzt dafür, dass sich Pecco Bagnaia die #1 zurückholen wird.

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