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Jorge Martin (Aprilia): «Werde nie der Kapitän sein»

Von Stephan Moosbrugger
Jorge Martin

Jorge Martin

MotoGP-Weltmeister Jorge Martin wird sich 2025 einen weiteren Traum erfüllen und bei Aprilia ein Werksfahrer sein. Titelfavorit ist für ihn Pecco Bagnaia, sich selbst sieht er in den Top-3.

Mit drei Grand-Prix-Siegen, 12 weiteren Podiumsplätzen und sieben Sprintsiegen holte sich Jorge Martin 2024 als erster Fahrer mit einem Satelliten-Team den MotoGP-Titel. Es war der Höhepunkt einer Reise, die 2021 im Team Pramac Ducati begann. Damals, in seiner Rookie-Saison, holte er seinen ersten MotoGP-Sieg, 2023 kämpfte er mit Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia bis zum Saisonfinale in Valencia um den Titel, wobei Martin das Nachsehen hatte. Ein Jahr später schrieb der 26-Jährige Geschichte, er erfüllte sich einen großen Traum.

2025 geht für den Spanier ein weiterer Traum in Erfüllung – er wird in der Königsklasse für ein Werksteam an den Start gehen. Mit Aprilia wird er versuchen, seinen Titel zu verteidigen. «Sehr wenige Fahrer schaffen es in die MotoGP, aber noch weniger schaffen es in ein offizielles Werksteam – es ist sehr schön, es endlich geschafft zu haben», sagte Martin in einem Interview mit der spanischen Zeitschrift AS. «150-200 Leute zu haben, die nur für dich arbeiten, Ingenieure, die dir zuhören und wollen, dass du gewinnst – es wird einzigartig sein. Ich kann es kaum erwarten, es auszuprobieren und zu spüren, wie es ist, ein offizieller Fahrer zu sein.»

Im Aprilia-Werksteam wird der «Martinator» der Nachfolger von Routinier Aleix Espargaro, der wiederum seine Karriere als Stammfahrer beendete und 2025 Testfahrer für Honda sein wird. Der 35-Jährige war viele Jahre bei Aprilia und fuhr für den Hersteller aus Noale viele Erfolge ein. Der von seinem Team zum «Capitano» ernannte Espargaro hinterlässt eine Lücke, die es auszufüllen gilt. «Ich denke, ich werde nie der Kapitän sein können, wie Aleix es war, denn er war neun Jahre lang dabei, er hat Aprilia aus dem Nichts zu Rennsiegen und zum Kampf um die Weltmeisterschaft geführt», sagte Martin über seinen guten Freund. «Aber ich kann diese Verantwortung akzeptieren – ich fühle die Verantwortung, dieses Projekt zu leiten und ich werde tun, was ich tun muss oder was in meiner Macht steht, um dieses Motorrad auf das höchste Niveau zu bringen. Wenn ich mich vorher entschieden hätte, zu dieser Marke zu wechseln, hätte Aleix sicher um mindestens ein weiteres Jahr verlängert. Am Ende ist er zurückgetreten, bevor ich eine Entscheidung treffen konnte.»

Mit Blick auf die nächste Saison scheint Martin keine Zweifel daran zu haben, wer in der MotoGP den Ton angeben wird. «2025 sehe ich Ducati immer noch ziemlich überlegen gegenüber anderen Marken – mit einem großartigen Fahrerduo mit Pecco und Marc», stellte Martin klar. «Sie haben viele Titel gewonnen, aber wer weiß. Die MotoGP durchläuft verschiedene Ären: Es gab die Yamaha-Ära, die Honda-Ära und die Ducati-Ära. Vielleicht wird die nächste wieder eine andere sein, aber im Moment sehe ich Bagnaia als Favorit mit Marc Marquez dicht dahinter. Ich würde mich unter den Top-3 einordnen und vielleicht in einigen Rennen mit ihnen kämpfen. In anderen werde ich wiederum mehr leiden, aber das Wichtigste ist, dass ich mich verbessere und Fortschritte mache.»

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