Fabio Di Giannantonio: Training an Land und im Wasser
Das Training im Wasser zeigt die prominente Narbe an der rechten Schulter
Noch ist Fabio Di Giannantonio im Kapitel «leichtes Krafttraining»
Seit seinem Einstieg in die MotoGP zur Saison 2023 erlebt der Italiener Fabio Di Giannantonio alle Facetten der Königsklasse. Gerade als die Karriere des Römers im Sommer 2023 zog sich der «Diggia» auf der privaten Ducati der Gresini-Mannschaft selbst aus der Krise.
Mit seinen eindrucksvollen Ritten im Endspurt des vergangenen Jahres sicherte er sich den Klassenverbleib. Höhepunkt war der GP von Katar als die #49 den Weltmeister hetzte, überholte und damit erstmals die positivsten Gefühle als MotoGP-Sieger erleben durfte.
Die eigene Courage hatte Di Giannantonio auch das Vertrauen des Managements in Bologna gesichert. Ducati Corse unterstützte den Transfer des Landsmanns zur VR46-Mannschaft um Teammanager Pablo Nieto.
Als die Ducati-Zentrale Mitte des Jahres realisiert hatte, dass ab 2025 weniger Desmosedici auf Punktejagd gehen werden – und als klar war, dass Martin, Bezzecchi und Bastianini das Haus verlassen werden – verriet die WM-Tabelle Fabio Di Giannantonio als neuen Hoffnungsträger. Für 2025 nahm das Werk den inzwischen 26-Jährigen offiziell unter Vertrag und belohnte das Team von Valentino Rossi mit der verbleibenden Werks-Ducati GP25.
Nahezu zeitgleich wurde der Athlet kräftig von der Saisonplanung abgedrängt. Der Trainings-Crash zum Österreich-GP des zu diesem Zeitpunkt auf Platz 8 der WM liegenden VR46-Piloten veränderte für 2024 alles. Zwar kam «Diggia», der bis dato mit höchster Konstanz geglänzt hatte, schon beim nächsten GP im Motorland Aragon zurück, doch der Arztbrief bescheinigte dem Römer eine riskante, instabile Schulterverletzung.
Als klar war, dass die Jagd auf ein besseres Resultat 2024 aussichtslos war, wurde gemeinsam mit dem zukünftigen Arbeitgeber beschlossen, die Prioritäten früh auf 2025 zu verändern. Während sich das MotoGP-Feld in die beiden finalen WM-Events warf, lag Di Giannantonio in Italien unter dem Messer, um die Ordnung in der rechten Schulter wiederherzustellen.
Nach fast vier Wochen, in denen der zukünftige Werksfahrer in VR46-Diensten mit Ruhe gequält wurde, durfte Di Giannantonio kurz vor Weihnachten wieder in die Belastung gehen. Seitdem wird trainiert. Um den geschundenen Muskel- und Bandappart von Grund auf zu festigen, finden viele Trainingseinheiten auch im Wasser statt.
Viel Zeit bleibt nicht mehr. In genau fünf Wochen soll «Diggia» nach dann über 100 Tagen MotoGP-Pause sein Debüt auf der GP25 in Sepang geben. Während sein neuer Teamkollege Franco Morbidelli ab dem 5. Februar erneut mit der GP24 ausrücken wird, überspringt der Rückkehrer die diesjährige Spezifikation.
Ob der Hoffnungsträger der Italiener die Reise nach Malaysia wirklich antreten kann, darüber entscheidet der Chefarzt, Professor Alessandro Castagna in rund vier Wochen.
