Ex-MotoGP-Teambesitzer Bob MacLean ist tot
Bob MacLean, der eigentlich Robert John MacLean hieß, wurde im Februar 1937 in Coronado/Kalifornien geboren. Einen großen Teil seiner Passion steckte «Bob» zunächst in die nationale Rennsport-Szene. Von einem Einstieg in die Motorrad-WM wagte der Amerikaner erst zu träumen, als er sich mit späteren GP-Helden duellierte.
Nach einer Karriere als Motorrad-Rennfahrer entschied sich MacLean seine Rennsport-Laufbahn als Teaminhaber fortzusetzen. 1991 verwirklichte er sich mit Peter Clifford diesen großen Traum – die beiden gründeten WCM – World Championship Motorsports.
Peter Clifford, der als Mentor und Mastermind des Red Bull Rookie Cups noch heute im WM-Fahrerlager aktiv ist, fasste seine Emotionen nach dem Verlust von Bob MacLean in einem Brief an die amerikanische Plattform «Road Racing World» zusammen:
«Bob war der beste Freund und Geschäftspartner, den man sich nur wünschen konnte. Er war ein absoluter Enthusiast, der sich sehr für die Unterstützung so vieler Fahrer einsetzte. Er hatte enorme Erfolge bei Rennen in den USA mit Rich Schlachter, Kork Ballington, Wayne Rainey, noch bevor wir das World Championship Motorsports (WCM) Grand-Prix-Team in der 500er-WM gründeten.»
Clifford weiter: «Dann ermöglichte er es uns, als WCM fantastische Dinge zu tun, indem wir das beste private 500er-Team mit Fahrern wie Peter Goddard, Niall Mackenzie, Neil Hodgson, Andrew Stroud, Mark Willis und Kirk McCarthy wurden, was uns den Respekt von Yamaha einbrachte, sodass sie uns 1997 die Werksmaschinen anboten. Mit Fahrern wie Luca Cadalora, Troy Corser, Simon Crafar, Regis Laconi, Garry McCoy, John Hopkins, Jean-Michel Bayle und Alex Hofmann gewannen wir dann GPs und kämpften um die 500er-Weltmeisterschaft.»
Interessant: Zu jener Zeit hatte das Team, auch dank der starken Verbindung zu Partner Red Bull seinen Europa-Stützpunkt jahrelang im Salzburger Land.
Auch in der neuen MotoGP-Ära mit Viertaktrenner war WCM zunächst weiter am Start: «Als die Klasse zur MotoGP wurde und Yamaha uns keine Motorräder liefern konnte, bauten wir die WCM MotoGP-Maschinen selbst und setzten Chris Burns, David de Gea, James Ellison, Franco Battaini und Youichi Ui ein», so der Weggefährte.
«Bob tat all dies und baute sich einen großen Freundeskreis auf der ganzen Welt auf, der weit über die beteiligten Fahrer hinausging: Die Teammitglieder blickten alle zu Bob auf und schätzten seine wunderbare Tatkraft, seinen guten Humor und seine unerschütterliche Unterstützung. Bob MacLean war einzigartig und etwas ganz Besonderes. Möge er in Frieden ruhen...».
Bob MacLean, der seine Frau Mary Anna und drei Söhne zurücklässt, verstarb am 14. Dezember 2024 friedlich in seinem Haus in Wilson/Wyoming.