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Francesco Guidotti (KTM): «Etwas besser koordinieren»

Von Nora Lantschner
Francesco Guidotti in seinem neuen Arbeitsumfeld

Francesco Guidotti in seinem neuen Arbeitsumfeld

Mit der MotoGP-Saison 2022 kehrt Francesco Guidotti nach zehn Jahren bei Pramac Ducati zu KTM zurück. Bei der Teamvorstellung sprach er über seine ersten Eindrücke in Mattighofen, seine Herangehensweise und Ziele.

Francesco Guidotti absolvierte im Rahmen der Teamvorstellung von Red Bull KTM Factory Racing am Donnerstag seinen ersten offiziellen Aufritt als neuer Teammanager des österreichischen MotoGP-Werksteams und stand in der Online-Presserunde Rede und Antwort.

«Ich fühle mich sehr wohl auf diesem neuen Platz. Ich wurde herzlich empfangen und traf viele Leute, die ich seit der Zweitakt-Ära kenne», schilderte Guidotti, der vor seinen zehn Pramac-Ducati-Jahren von 2006 bis 2009 schon für die Mattighofener als Teammanager in den Klassen 125 und 250 ccm tätig war. «Die ganzen neuen Einrichtungen sind großartig, das gab es vor 15 Jahren noch nicht. Jetzt kann ich es kaum erwarten, an der Rennstrecke die Arbeit aufzunehmen, den wahren Job also. Ich freue mich auf den Sepang-Test – auch wenn es schwierig wird dahinzukommen, weil wir schon vor dem Start ein paar positive Fälle hatten. Es ist also bereits schwieriger als erwartet, aber wir werden damit umzugehen wissen und zu 100 Prozent bereit sein, um unsere Fahrer zu unterstützen.»

Nahm Guidotti in seinen ersten Wochen als KTM-Teammanager schon Veränderungen vor? «Nein, nein, noch nicht», winkte der Italiener ab. «Ich fand eine großartige Gruppe vor, wir verbrachten einige Tage zusammen, als die Motorräder in Mattighofen aufgebaut wurden. Und um ehrlich zu sein, ich ging auch nicht mit der Absicht hin, Veränderungen vorzunehmen. Das ist nicht meine Art. Sie sind ein wirklich großartiges Team, alle zusammen. Ich fand viele sehr motivierte Techniker vor. Es gibt nichts zu verändern; es gibt etwas, das man besser koordinieren und ein bisschen verbessern muss, einfach mit ein bisschen mehr Organisation. Es sind viele großartige Leute an den richtigen Positionen. Wir müssen einfach alle gemeinsam in dieselbe Richtung pushen und ich bin überzeugt, dass wir bald sehr gute Ergebnisse erreichen werden.»

Hätte er als Teammanager die Freiheiten, Veränderungen vorzunehmen? «Ja, aber ich bin nicht der Boss, ich kann nicht tun, was ich will. Zunächst muss ich verstehen, ob es etwas gibt, das man verändern muss. Sicherlich muss ich das auch Pit [Beirer] mitteilen und dann werden wir eine Entscheidung treffen. Aber wie gesagt, ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass die richtigen Leute am richtigen Platz sitzen. Es geht einfach um ein bisschen mehr Koordination und den technischen Support vom Werk, mit Fabiano [Sterlacchini] und all den Jungs dort. Ich habe aber noch keinen Tag [mit KTM] an der Strecke verbracht, daher ist es sehr schwierig, jetzt diese Art von Fragen zu beantworten.»

«Vielleicht muss ich eher meine Arbeitsweise an diese Gruppe anpassen, statt sie sich an meinen Stil», gab Guidotti zu bedenken. «Es stehen zwei unterschiedliche Geschichten dahinter, aber KTM ist die Hauptsache, die Priorität. Ich arbeite für KTM, ich arbeite nicht für mich selbst. Das Ziel muss das Ziel von KTM sein und ich muss meine Unterstützung und meine Erfahrung einbringen, um die ganze Gruppe zu diesem Ziel zu pushen.»

Welches Ziel hält der neue Red Bull-KTM-Teammanager für realistisch? «Meiner Meinung nach muss am Ende des Jahres ein Fahrer in den Top-5 sein, damit man sagen kann, dass wir eine schöne Saison gezeigt haben. Aber vielleicht kommt der Appetit dann beim Essen, wir sollten uns jetzt nicht zu viele Grenzen setzen», schob Guidotti schmunzelnd nach. «Man muss auch immer schauen, was die anderen machen, ob ihnen große Fortschritte gelungen sind. Auch wenn der Level unverändert bleibt, ist es schon schwierig, konstant vorne dabei zu sein. In den jüngsten Jahren waren die Abstände ja sehr gering, im Qualifying und vor allem im Rennen gab es minimale Abstände. Wenn die Top-10 im Rennen in acht Sekunden liegen, dann spricht das für sich. Man kann jetzt viel reden, aber in einem Monat findet dann das erste Rennen statt und von dem Moment an wird man dann ein bisschen präzisere Pläne schmieden können.»

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