«KTM setzt stark auf mich & Raúl», sagt Remy Gardner
Raúl Fernández und Remy Gardner
Remy Gardner tritt in diesem Jahr auch in der MotoGP-Weltmeisterschaft mit der Startnummer 87 auf, für die er sich entschieden hat, weil Papa Wayne 1987 mit der Rothmans-Honda NSR 500 die Halbliter-Weltmeisterschaft gewonnen hat. Der 23-jährige Australier (bisher 114 GP-Einsätze, 6 GP-Siege) will eines Tages der nächste GP-Fahrer nach Kenny Roberts Junior (im Jahr 2000 auf Suzuki) sein, der in der «premier class» wie der Papa einen WM-Titel gewinnt. Senior «King Kenny» räumte den 500-ccm-WM-Titel für Yamaha in den Jahren 1978, 1979 und 1980 ab.
Remy Gardner, der Moto2-Weltmeister von 2021, hat jetzt fünf MotoGP-Testtage auf dem Sepang Circuit vor sich. Er leidet jedoch an den Nachwirkungen der Handgelenksverletzung vom 15. Januar, die beim Motocross-Training in Barcelona passierte.
Remy freut sich, dass KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer am Donnerstag bestätigt hat, dass er die zwei Tech3-KTM-Werksfahrer als echte Factory Riders betrachtet, sie bekommen den vollen Support des Werks in Österreich.
«Es ist schön so etwas von Pit zu hören», freut sich der in Barcelona lebende Australier. «Dadurch haben wir den Beweis, dass die Factory zu 100 Prozent hinter uns steht, das ist gut für das Selbstvertrauen. Wir bekommen auf jeden Fall dasselbe Material wie Brad und Miguel aus dem Red Bull-Team. KTM setzt starke Hoffnungen auf mich und Rául, damit wir die Marke nach vorne bringen. Das ist sicher. Ich fühle mich geehrt, weil das Werk so demonstrativ hinter uns steht.»
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal erwartet von Remy Gardner und Raúl Fernández im ersten Jahr keine Wunderdinge. «Aber wir möchten mit einem von ihnen den Rookie of the Year-Award gewinnen», erklärte der Franzose gegenüber SPEEDWEEK.com.
Remy Gardner war schon beim Jerez-Test angeschlagen, weil ihn dort im November noch die zwei gebrochenen Rippen vom Algarve-GP plagten. «Ich bin mit der Moto2-Maschine in Portimão Anfang November am Freitag gestürzt, ich habe damals keine Röntgenuntersuchungen und keine Scans machen lassen. Ich wollte das damals gar nicht so genau wissen. Ich habe mich erst nach dem MotoGP-Test Ende November checken lassen. Ich habe dieses Problem beim WM-Finale in Valencia einfach aus meinem Kopf verbannt.»
Gardner hat also bisher noch keine Gelegenheit gehabt, mit der MotoGP-KTM richtig ans Limit zu gehen. Denn auch beim Misano-Testtag im September ging er kein übertriebenes Risiko ein, denn es standen noch drei wichtige Moto2-WM-Rennen vor der Tür.
«Als ich im November mit der MotoGP-KTM gefahren bin, habe ich nach einem Richtungswechsel die Schmerzen in den lädierten Rippen ganz plötzlich wieder gespürt – bäng! Das war am ersten der zwei Testtage. Vermutlich haben die Brüche wieder einen Knack bekommen, sie waren nicht ausreichend verheilt. Erst am Montag nach diesem Test habe ich eine Computer-Tomografie machen lassen. Dabei hat sich herausgestellt, dass die zehnte und elfte Rippe komplett gebrochen waren. Zum Glück waren die Brüche nicht verschoben. Ich bin trotzdem die Grands Prix in Portimão und Valencia und den MotoGP-Test in Jerez gefahren.»