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Wilco Zeelenberg (Yamaha): Was er zu Dovizioso sagt

Von Günther Wiesinger
Wilco Zeelenberg betreut bei WithU-Yamaha das neue Fahrerduo Andrea Dovizioso und Darryn Binder. Der Niederländer erklärt die Rolle von «Dovi» und die Absichten mit Rookie Binder.

Das neue WithU-Yamaha-RNF-Team von Razlan Razali erlebte mit französische Rookie Darryn Binder beim Shakedown-Test in Sepang die erste Feuertaufe in der Saison 2022. Der Moto3-WM-Sechster aus Südafrika spielte die nächsten drei Testtage ab, nachdem er am 18./19. November in Jerez auf der M1-Yamaha debütiert hatte. Sein Teamkollege Andrea Dovizioso darf erst am Samstag und Sonntag ins Testgeschehen eingreifen – wie alle anderen Stammfahrer.

Binder verlor als Neunter am dritten Tag 1,9 sec auf die Bestzeit von Viñales und Aprilia. «Wir haben in der Box von Darryn eine neue Technik-Mannschaft zusammengestellt», stellte WithU-Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg fest. «Denn Valentino hat einige seiner Techniker nach der Saison 2021 in seiner VR46-MotoGP-Team mitgenommen. Wir waren außerdem im Winter stark beschäftigt, weil wir das neue Team auch beim Material her umgestellt haben, es gab auch neue Sponsoren und neue Partner. Als wir hier angekommen sind, war alles neu, alles war ersetzt. Das war ein gutes Gefühl. Und es ist zwar nett nach dem Winter in Europa, wenn wir in Malaysia in wärmere Gefilde kommen, aber wir haben dann schnell gesehen, dass es nicht gerade angenehm ist, nach zwei Jahren erstmals wieder bei 35 Grad Hitze und immenser Luftfeuchtigkeit zu arbeiten. Anderseits sind wir froh, nach zwei Jahren wieder in Sepang zu sein, auf einer Rennstrecke, auf der es warm ist und wo wir keinen Regen haben.»

«Was die Situation bei Darryn betrifft, so wollten wir ihm möglichst viel ‘track time‘ geben, ihn möglichst viele Runden abspulen lassen. Anderseits wollen wir, dass er keine dummen Fehler macht, sondern in Ruhe versucht den Level zu erreichen, den wir für den Saisonstart in Katar erwarten», ergänzte der Niederländer, der bei Yamaha schon Talente und Rookies wie Lorenzo und Quartararo betreut hat.

Wie hat sich die Aufgaben für Zeelenberg geändert, nachdem der letztjährige Team Director Johan Stigefelt nicht mehr dabei ist? «Für mich ist nichts viel anders geworden. Teamprinzipal Razlan Razali hat einige Tätigkeiten übernommen, die Johan in der Vergangenheit erledigt hat, der ja vor allem mit Moto3 und Moto2 beschäftigt war. An der Rennstrecke kontrolliere ich das Team, ich sporne die Jungs an. Ich leite sie an, ich gebe ihnen die nötigen Ratschläge und helfe ihnen, das nötige Selbstvertrauen zu finden, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Ich glaube, das ist meine Stärke, und diese nütze ich im gleichen Ausmaß aus wie bisher. Für mich hat sich also bei der neuen Teamkonstellation grundsätzlich nicht viel geändert.»

Am kommenden Wochenende wird auch der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso mit der 2022-Werks-Yamaha zu sehen sein. Von ihm erwartet das Team Podestplätze, in der WM soll er um den Titel mitfahren oder zumindest am Ende unter den Top-5 oder Top-6 landen.

Teilt Wilco Zeelenberg diese euphorischen Hoffnungen von Teamchef Razali und Hauptsponsor Matteo Ballerin von WithU? «Ja, Andrea hat bei den letzten sechs Rennen 2021 bei uns nichts überstürzt. Er ist ein Fahrertyp, der das Limit in Ruhe sucht und erst richtig Gas gibt, wenn alles so passt, wie er sich das vorstellt», sagte Zeelenberg, der 1990 den 250-ccm-GP auf dem Nürburgring mit einer Honda NSR250 gewonnen hat. Es war eine Überraschung, als er im Herbst zu uns kam. Franco Morbidelli war lange verletzt, er wechselte dann ab Misano im September statt Viñales ins Werksteam. Die Verpflichtung von Dovi war eigentlich nicht geplant, ich glaube, er war selbst erstaunt, als er wieder Stammfahrer wurde. Außerdem musste er das ältere A-spec-Motorrad fahren, was eigentlich nicht sein Wunsch war. Dovi ist acht Jahre bei Ducati gefahren, er musste dann ohne Testfahrten auf die Yamaha steigen. Er brauchte Zeit, um sich anzupassen. Ich hatte auch das Gefühl, dass er sich für die Angewöhnung Zeit nahm. Wir haben das auch so besprochen, er sollte keine verrückten Dinge versuchen. Er sollte nur die Stärken und Schwächen der Yamaha erkunden und uns helfen, das Motorrad für die Zukunft weiter zu entwickeln.»

Dovizioso hat einen Yamaha-Werksvertrag. Soll der 35-jährige Routinier bei der Entwicklung der M1 eine führende Rolle spielen? Zeelenberg: «Ich denke, da werden und können alle vier Stammfahrer mithelfen, auch die jüngeren wie Franco und Fabio. Sue haben beide ihre Stärken. Aber natürlich hat Andrea die meiste Erfahrung. Er hat viel Wissen über Ducati in der Tasche. Das ist für die Japaner sehr wertvoll. Er kann uns sagen, in welchen Bereichen die M1 besser werden muss. Gleichzeitig muss Andrea schauen, wie er vom Fahrstil her im Vergleich zu Franky und Fabio mit der Yamaha umgehen muss.»

Shakedown-Test, Sepang, 2. Februar:

1. Maverick Viñales,Aprilia Racing, 1:58,942 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia Racing, 1:59,086
3. Raúl Fernández, Tech3 KTM Factory, 1:59,468
4. Marco Bezzecchi, Mooney VR46 Racing, 1:59,711
5. Michele Pirro Bike 2, Ducati Lenovo Team, 1:59,805
6. Remy Gardner, Tech3 KTM Factory, 2:00,046
7. Stefan Bradl, HRC Repsol Honda, 2:00,449
8. Sylvain Guintoli, Suzuki Test Team, 2:00,491
9. Darryn Binder, WithU Yamaha RNF, 2:00,928
10. Michele Pirro Bike 1, Ducati Lenovo Team, 2:01,060
11. Mika Kallio Bike 1, Red Bull KTM Factory, 2:01,074
12. Mika Kallio Bike 2, Red Bull KTM Factory, 2:01,505
13. Yamaha Test 1, 2:01,819
14. Yamaha Test 2, 2:02,257
15. Takuya Tsuda, Suzuki Test Team, 2:02,661

Shakedown-Test, Sepang, 1. Februar:

1. Maverick Viñales, Aprilia Racing, 1:59,833 min
2. Michele Pirro Bike 1, Ducati Lenovo Team, 2:00,565
3. Marco Bezzecchi, Mooney VR46 Racing, 2:00,734
4. Raúl Fernández, Tech3 KTM Factory, 2:00,819
5. Michele Pirro Bike 2, Ducati Lenovo Team, 2:00,822
6. Sylvain Guintoli, Suzuki Test Team, 2:01,102
7. Remy Gardner, Tech3 KTM Factory, 2:01,177
8. Darryn Binder, WithU Yamaha RNF, 2:01,297
9. Stefan Bradl, HRC Repsol Honda Team, 2:01,361
10. Mika Kallio Bike 2, Red Bull KTM Factory, 2:01,923
11. Mika Kallio Bike 1, Red Bull KTM Factory, 2:01,936
12. Lorenzo Savadori Bike 1, Aprilia Racing, 2:02,043
13. Lorenzo Savadori Bike 2, Aprilia Racing, 2:02,683
14. Yamaha Test 1, 2:02,870
15. Yamaha Test 2, 2:03,000

Shakedown-Test, Sepang, 31. Januar:

1. Raúl Fernandez, Tech3 KTM Factory Racing, 2:00,898 min
2. Michele Pirro 1, Ducati Team, 2:01,042
3. Mika Kallio 1, Red Bull KTM Factory Racing, 2:01,250
4. Lorenzo Savadori, Bike 2, Aprilia Racing, 2:01,676
5. Remy Gardner, Tech3 KTM Factory Racing, 2:01,852
6. Marco Bezzecchi, Mooney VR46 Racing Team, 2:02,012
7. Darryn Binder, WithU Yamaha RNF MotoGP Team, 2:02,146
8. Sylvain Guintoli, Suzuki Test Team, 2:02,181
9. Mika Kallio 2, Red Bull KTM Factory Racing, 2:02,297
10. Fabio Di Giannantonio, Gresini Racing MotoGP, 2:02,596
11. Lorenzo Savadori Bike 4, Aprilia Racing, 2:02,890
12. Lorenzo Savadori Bike 1, Aprilia Racing, 2:03,193
13. Michele Pirro 2, Ducati Team, 2:03,426
14. Yamaha Test 2, Yamaha Factory, 2:03,442
15. Yamaha Test 1, Yamaha Factory, 2:03,616
16. Lorenzo Savadori Bike 3, Aprilia Racing, 2:04,633
17. Takuya Tsuda, Suzuki Test Team, keine Zeit


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