MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Sepang-Test: Fabelzeiten am Sonntagvormittag

Von Nora Lantschner
Enea Bastianini setzt in Sepang ein Ausrufezeichen

Enea Bastianini setzt in Sepang ein Ausrufezeichen

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró legte zu Beginn des zweiten Testtages vor, wurde dann aber von Gresini-Ducati-Pilot Enea Bastianini übertrumpft: So schnell war in Sepang noch kein anderer MotoGP-Pilot.

Die kühleren Temperaturen gleich nach Testbeginn um 10 Uhr nutzten am Sonntag viele MotoGP-Asse, um eine «time attack» zu starten. Aleix Espargaró, Schnellster des Samstags, brannte auf der RS-GP22 schon in seiner achten Runde des Tages eine 1:58,157 min auf den Asphalt.

Damit unterbot der Aprilia-Werksfahrer als Erster die bis dahin schnellste MotoGP-Zeit auf dem 5,543 km langen Sepang International Circuit (zehn Rechts- und fünf Linkskurven; längste Gerade 920 m) von Danilo Petrucci, dem beim Sepang-Test 2019 auf Ducati eine 1:58,239 min gelungen war.

Dabei blieb es aber nicht: Enea Bastianini war auf der bereits bewährten Desmosedici GP21 noch einmal 0,026 sec schneller als Espargaró. Die 1:58,131 min des Gresini-Fahrers bedeutet allerdings keinen offiziellen All-Time-Record für den Sepang Circuit, weil für diese Statistik nur im Rahmen von GP-Wochenenden erzielte Zeiten zählen.

Zur Erinnerung: Von den acht Ducati-Piloten im 24-köpfigen MotoGP-Feld 2022 sitzen die Werksfahrer, die Pramac-Asse und Mooney-VR46-Fahrer Luca Marini auf neuen Maschinen; Bastianini sowie die Rookies Di Giannantonio und Bezzecchi dagegen auf der GP21, die im Vorjahr sieben Rennen gewann.

Bastianini war schon am ersten Testtag bester Ducati-Pilot. Pecco Bagnaia hatte daraufhin gelassen erklärt: «Klar wären wir mit dem alten Motorrad im Moment schneller, aber wir müssen uns jetzt auf die Arbeit mit dem neuen Bike konzentrieren.» Denn das Potenzial der GP22 sei größer, stimmte ihm auch Jack Miller zu.

Nach den Zeitenjagden in der ersten Stunde widmeten sich die Fahrer und Teams wieder der Testarbeit, im Klassement gab es bis zur Mittagspause kaum Veränderungen. Gegen 14 Uhr Ortszeit (7 Uhr MEZ) setzte in Sepang dann Regen ein.

Bemerkenswert: 18 Fahrer liegen innerhalb 0,885 sec, die Top-11 in drei Zehntelsekunden. Die Top-7 trennen gar nur 0,134 sec.

Sepang-Test, Sonntag, Stand 14 Uhr:

1. Enea Bastianini, Ducati, 1:58,131 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,157
3. Jorge Martin, Ducati, 1:58,243
4. Alex Rins, Suzuki, 1:58,261
5. Maverick Viñales, Aprilia, 1:58,261
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,265
7. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,313
8. Marc Márquez, Honda, 1:58,332
9. Johann Zarco, Ducati, 1:58,413
10. Pol Espargaró, Honda, 1:58,420
11. Luca Marini, Ducati, 1:58,430
12. Joan Mir, Suzuki, 1:58,529
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:58,607
14. Jack Miller, Ducati, 1:58,645
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,701
16. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:58,710
17. Alex Márquez, Honda, 1:58,800
18. Brad Binder, KTM, 1:59,016
19. Raúl Fernández, KTM, 1:59,180
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:59,197
21. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:59,262
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:59,284
23. Remy Gardner, KTM, 1:59,348
24. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:59,365
25. Darryn Binder, Yamaha, 1:59,857
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:59,996
27. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:05,678

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