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Francesco Guidotti (KTM): «Hoffe auf die erste Reihe»

Von Günther Wiesinger
Red Bull KTM blieb zwar bei den ersten MotoGP-Tests in Sepang und Mandalika hinter den Erwartungen. Doch der neue Teammanager Francesco Guidotti wirkt zuversichtlich. Das gilt auch Brad Binder.

Red Bull KTM möchte zwar 2022 mit Brad Binder oder Miguel Oliveira in der MotoGP-Fahrer-WM unter die Top-3 oder zumindest unter die Top-5 vordringen. Aber bei den ersten Wintertestfahrten 2022 schaffte das Team aus Österreich in der Gesamtwertung keinen Top-Ten-Rang.

Trotzdem es gab auch Lichtblicke wie Platz 3 von Binder am Freitag auf dem ersten Tag noch verdreckten 4,3 km langen Mandalika International Street Circuit (11 Rechtskurven, 5 Linkskurven, Zielgerade nur 507 Meter lang) in Indonesien.

Der 49-jährige Francesco Guidotti, der nach zehn Jahren bei Pramac-Ducati am 1. Januar bei KTM die Rolle des Teammanagers im Red Bull Factory Team übernommen hat, ist jetzt gespannt auf den Saisonstart auf dem Losail Circuit in Doha/Katar, wo erstmals seit zehn Jahren ohne vorherigen Test WM-Punkte verteilt werden.

«Wir haben bei den beiden Tests in Sepang und Mandalika viel gearbeitet», stellte Guidotti fest. «Wir haben uns bemüht, das beste Set-up zu finden und die besten neuen Teile zu testen und zu kombinieren. Wir haben zu den neuen Komponenten unterschiedliche Kommentare der vier Fahrer gehört, denn wir haben uns natürlich auch das Feedback der beiden Tech3-Fahrer Remy Gardner und Raúl Fernández angehört. Dazu hatten wir beim Shakedown-Test in Malaysia auch unsere Testfahrer Dani Pedrosa und Mika Kallio im Einsatz. Sie haben uns wertvolle Informationen geliefert. Wir haben das komplette Testprogramm durchgezogen. Jetzt fliegen wir nach Hause, dann werden in Munderfing alle Daten analysiert und die besten Lösungen für den Saisonstart gesucht.»

Da es bisher bei KTM noch Spielraum für Verbesserungen gibt, sind unterschiedliche Meinungen der Fahrer für die Ingenieure besonders wichtig. «Denn jeder Fahrer hat einen anderen Fahrstil, außerdem konnten wir dadurch die neuen Teile beim Testen gut verteilen», sagt Guidotti. «Wenn du dich nur auf eine Stimme verlässt, ist das ein schlechtes System für die Weiterentwicklung einer Rennmaschine. Wichtig ist, dass wir aus den unterschiedlichen Informationen die richtigen Schlüsse ziehen.»

Man kann sich vorstellen: Pedrosa, Binder und Oliveira sind jene drei Fahrer, mit denen momentan am engsten zusammengearbeitet wird.

«Wir haben kein ganz neues Motorrad», ergänzte Guidotti. «Wir haben neue Teile. Aber die Basis ist dieselbe wie 2021. Wir wollten keine radikalen Änderungen, wir verfolgen eine neue Methode. Von jetzt an sollen die Details den Unterschied in der Performance ausmachen. Wir haben an unserem Bike keine eklatanten Schwächen, aber wir müssen uns in jedem Bereich ein bisschen steigern. Deshalb brauchen wir jetzt kein neues Motorrad. Wir beschäftigen uns mit dem, was wir haben.»

Wie fühlt sich Guidotti in seiner neuen Rolle als Red Bull KTM-Teammanager? «Ich habe jetzt die ersten zwei Bewährungsproben hinter mir und warte gespannt auf das erste Rennen. Das Team ist großartig, und das Werk gibt unserem MotoGP-Projekt die volle Unterstützung. Wir haben zwar hier andere Strukturen als bei meinem vorherigen Team. Aber an meiner Aufgabe hat sich grundsätzlich nicht viel geändert. Ich gewöhne mich an meine Position und hatte vom Beginn weg ein sehr gutes Gefühl mit dieser Mannschaft.»

Was erwartet Guidotti von der KTM-Truppe für den Katar-GP? «Das ist sehr schwierig zu sagen, weil wir diesmal das Motorrad nicht vorher bei einem Test dort abstimmen können. Durch die Losail-Tests waren wir in den letzten Jahren für das FP1 bereits immer gut vorbereitet, sogar für die Zeitenjagd. Das wird diesmal anders sein. Dadurch kann es zu Überraschungen kommen. Letztes Jahr kamen beim zweiten Grand Prix in Doha die ersten 15 Fahrer im Rennen innerhalb von 8,9 Sekunden ins Ziel. Das war unglaublich. Vielleicht wird es 2022 anders aussehen.» Dann fügte der Italiener an: «Hoffentlich werden wir mit KTM in der ersten Reihe stehen.»

Brad Binder, am Samstagnachmittag bis 30 Minuten vor dem Testende auf Platz 1, dann sprang bei der «time attack» in der zweiten Runde die Kette vom Antriebsritzel, macht der KTM-Mannschaft jedenfalls Mut. «Ich habe das Gefühl, wir sind für Katar zehnmal besser vorbereitet als im letzten Jahr», stellte der zweifache MotoGP-Sieger und WM-Neunte von 2021 fest.

Mandalika-Test, kombinierte Zeiten:

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049

Mandalika-Test, Sonntag (13. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
4. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
5. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
6. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
7. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
8. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
9. Brad Binder, KTM, 1:31,574
10. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
11. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
12. Luca Marini, Ducati, 1:31,665
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
14. Marc Márquez, Honda, 1:31,793
15. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
16. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
17. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
19. Enea Bastianini, Ducati, 1:32,010
20. Jorge Martin, Ducati, 1:32,544
21. Remy Gardner, KTM, 1:32,860
22. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049
23. Raúl Fernández, KTM, 1:34,896

Mandalika-Test, Samstag (12. Februar):

1. Luca Marini, Ducati, 1:31,289 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
3. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,516
4. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,564
5. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
6. Johann Zarco, Ducati, 1:31,586
7. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
8. Pol Espargaró, Honda, 1:31,605
9. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
10. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,725
11. Brad Binder, KTM, 1:31,814
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,849
13. Alex Rins, Suzuki, 1:31,884
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,906
15. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,918
16. Alex Márquez, Honda, 1:31,980
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:32,047
18. Miguel Oliveira, KTM, 1:32,200
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:32,303
20. Jack Miller, Ducati, 1:32,318
21. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
22. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:32,471
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,053

Mandalika-Test, Freitag (11. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:32,466 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:32,937
3. Brad Binder, KTM, 1:32,943
4. Alex Rins, Suzuki, 1:33,058
5. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:33,108
6. Jack Miller, Ducati, 1:33,114
7. Maverick Viñales, Aprilia, 1:33,147
8. Joan Mir, Suzuki, 1:33,244
9. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:33,245
10. Jorge Martin, Ducati, 1:33,358
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:33,394
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:33,518
13. Johann Zarco, Ducati, 1:33,592
14. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:33,683
15. Alex Márquez, Honda, 1:33,700
16. Miguel Oliveira, KTM, 1:33,748
17. Marc Márquez, Honda, 1:33,776
18. Enea Bastianini, Ducati, 1:33,954
19. Raúl Fernández, KTM, 1:33,966
20. Luca Marini, Ducati, 1:34,165
21. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:34,173
22. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:34,318
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:34,495
24. Remy Gardner, KTM, 1:34,603


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