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KTM RC16: Weshalb kein neues Motorrad gebaut wurde

Von Ivo Schützbach
KTMs Technical Manager MotoGP, Sebastian Risse erklärt, wieso sich der österreichische Hersteller für die diesjährige RC16 für eine andere Entwicklungsphilosophie entschieden hat.

Nach zwei Testtagen in Sepang/Malaysia war Miguel Oliveira als 15. der Beste aus dem KTM-Quartett. Eine Woche später, nach drei Testtagen in Mandalika/Indonesien, übernahm Brad Binder diese Rolle – der Südafrikaner landete auf Rang 11.

Auf dem 4,31 km langen Mandalika International Street Circuit mit elf Rechts- und fünf Linkskurven und einer nur 507 Meter langen Start-Ziel-Geraden verlor Binder 0,514 sec auf die Bestzeit von Pol Espargaró (Repsol Honda).

Die Ergebnisse entsprechen nicht den hohen Erwartungen von KTM, beim österreichischen Hersteller überwiegt für den Saisonstart am ersten März-Wochenende in Katar dennoch die Zuversicht.

«Wir haben produktive und intensive Tage hinter uns», erzählte Sebastian Risse, KTMs Technical Manager MotoGP. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir direkt von Sepang kommend alle Daten analysieren konnten. Es sieht aber so aus, als hätten wir in Sepang ein Paket zusammenstellen können, das dem Charakter unseres Motorrads entspricht und positiv für unsere Fahrer ist. Deshalb wollten wir unbedingt sehen, wie das auf einer anderen Strecke funktioniert. Und wie sich die standardmäßigen Abstimmungsänderungen von Strecke zu Strecke auswirken.»

Diese Vorhaben bezeichnete der Diplom-Ingenieur aus Deutschland als erfolgreich. «Wir konnten auch unsere Teile für die Homologation bestätigen», so Risse. «Die Fahrer und wir wissen, was wir homologieren wollen. Im letzten Teil des Tests ging es darum, tiefer in die Entwicklung einzutauchen. Wir hatten zahlreiche Teile und Verbesserungsideen dabei. Ich glaube, wir haben einige interessante Sachen gefunden, mit denen wir den nächsten Schritt machen können.»

KTM hat seine Entwicklungsphilosophie gegenüber den Vorjahren geändert, wie Risse verriet: «Dieses Jahr gehen wir zwei Bereiche grundlegend anders an. Wir haben kein neues Motorrad, das sich in sämtlichen Bereichen vom Vorgänger unterscheidet. Stattdessen brachten wir neue Teile für sämtliche Bereiche. So können wir ein neues Motorrad bauen, gleichzeitig sind aber viele Teile austauschbar. So kann man Teile gegentesten und damit Vor- und Nachteile herausfinden. Der zweite große Unterschied ist, dass wir viel Zeit darauf verwendet haben, das Maximum aus jeder ausgewählten Komponente herauszuholen. Dieser Ansatz zielt auf Qualität statt Quantität ab. Beide neuen Ansätze funktionieren recht gut.»

Zeiten MotoGP-Test Mandalika (11.–13. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049

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