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Wilco Zeelenberg: «Sonst wäre Darryn nicht an Bord»

Von Nora Lantschner
Wilco Zeelenberg, Teammanager bei WithU Yamaha RNF, spricht vor der MotoGP-Saison 2022 über die technischen Voraussetzungen für Andrea Dovizioso und die Arbeit mit Rookie Darryn Binder.

Andrea Dovizioso sitzt im neu formierten Yamaha-Kundenteam WithU RNF von Razlan Razali auf der neuesten Factory-spec M1. Auch während der Saison soll «Dovi» wie die Werksfahrer Fabio Quartararo und Franco Morbidelli behandelt werden.

«Wir bekommen von Yamaha das 2022er-Material für Andrea und wir werden es auf demselben Level halten können wie die Werksfahrer», erklärte Wilco Zeelenberg, Teammanager im WithU Yamaha RNF MotoGP Team. «Wie in der Vergangenheit auch werden einige Teile direkt verfügbar sein, nämlich dann, wenn es richtig getestet wurde und sich als klar besser erwiesen hat. Bei einigen Teilen braucht es mehr Zeit, um mehr davon herzustellen, zum Beispiel bei einer Schwinge oder einem Chassis. Das sind große Dinge, bei denen du vorher prüfen musst, ob sie besser sind oder nicht, weil du nicht riskieren kannst, es nur von einem Test abhängig zu machen. Dann braucht es ein bisschen länger», räumte der Niederländer ein.

«Normalerweise sind diese Schritte aber sehr klein», fuhr Zeelenberg. «Wir müssen auch sicher sein, dass etwas, das getestet wurde, wirklich besser ist. Wenn neue Teile kommen, dass ist Andrea auch im Aufgebot vorgesehen, um diese Teile zu testen. Wann es für ein Rennwochenende tatsächlich kommt, ist immer ein Fragezeichen – aber für alle Fahrer. Manchmal testest du Dinge, die ein Fahrer mag und ein anderer nicht, es hängt immer auch ein bisschen vom Fahrstil und dem Gefühl ab.»

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer erklärte kürzlich, das Rennteam solle sich an den GP-Wochenenden ausschließlich darauf konzentrieren, das Maximum für das Rennen herauszuholen, anstatt noch zu testen. Wie sieht das Zeelenberg, der für ein Kundenteam verantwortlich ist?

«Während der Saison ist die Entwicklung schwierig», gab der WithU-RNF-Teammanager zu bedenken. «Die Motoren-Entwicklung ist ja von dem Moment, in dem du in Katar auf die Strecke gehst, eingefroren. Natürlich hilft das Feedback, das die Fahrer geben für die Entwicklung, vor allem aber für das folgende Jahr. Wenn es die Elektronik betrifft, dann hört dort die Entwicklung natürlich nie auf. Geht es um das Chassis, die Schwinge und die Steifigkeit, ist es sehr schwierig, das mitten in der Saison tun. Wir müssen das sehr gut planen und strukturieren, vielleicht zur Hälfte der Saison, wenn wir beispielsweise einen Montag-Test haben. Während eines Rennwochenendes machen wir das normalerweise nicht.»

Im Yamaha-Kundenteam fährt 2022 neben dem erfahrenen Andrea Dovizioso (35), 15-facher MotoGP-Sieger und dreifacher Vizeweltmeister, auch ein Rookie: Darryn Binder (24) wagte den großen Sprung direkt von der Moto3-Klasse in die Königsklasse.

Gestaltet sich die Arbeit mit einem Neuling auch im Hinblick auf die Entwicklung besonders schwierig? «Wir können bei Darryn sehen, dass sein Feedback und seine Informationen zum Motorrad sehr klar sind, auch für uns», entgegnete Zeelenberg. «Dass er über keine Erfahrung auf dem MotoGP-Bike verfügt, heißt nicht, dass er nicht im Stande ist, ein Motorrad zu fahren. Sonst wäre er bei uns nicht mit an Bord. Es hilft auch, dass er nicht 18 oder 19 ist, er ist 24 Jahre alt. Er ist [im Training] schon große Maschinen gefahren, er kennt das Gefühl und hat den Fahrstil dazu, das hilft.»

Wilco Zeelenberg weiß aber auch: «Es ist uns klar, dass wir ihn unterstützen müssen, damit er nicht die kleinen Fehler macht, etwa mit den falschen Reifen auf die Strecke geht. Dass er nicht im falschen Moment pusht, wenn er auf Fahrer wartet und die Bremsen nicht mehr auf Temperatur sind… Diese Dinge werden passieren – aber je weniger, desto besser. Denn wenn du dich auf diesen Bikes verletzt, machst du einen großen Schritt zurück. Unser Ziel ist, mit den anderen Rookies mitzuhalten.»

Zeiten MotoGP-Test Mandalika (11.–13. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049

Zeiten MotoGP-Test Sepang (5. und 6. Februar):

1. Enea Bastianini, Ducati, 1:58,131 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,157
3. Jorge Martin, Ducati, 1:58,243
4. Alex Rins, Suzuki, 1:58,261
5. Maverick Viñales, Aprilia, 1:58,261
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,265
7. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,313
8. Marc Márquez, Honda, 1:58,332
9. Johann Zarco, Ducati, 1:58,413
10. Pol Espargaró, Honda, 1:58,420
11. Luca Marini, Ducati, 1:58,430
12. Joan Mir, Suzuki, 1:58,529
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:58,607
14. Jack Miller, Ducati, 1:58,645
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,701
16. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:58,710
17. Alex Márquez, Honda, 1:58,800
18. Brad Binder, KTM, 1:59,016
19. Raúl Fernández, KTM, 1:59,180
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:59,197
21. Cal Crutchlow*, Yamaha, 1:59,262
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:59,284
23. Remy Gardner, KTM, 1:59,348
24. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:59,365
25. Darryn Binder, Yamaha, 1:59,857
26. Sylvain Guintoli*, Suzuki, 1:59,996
27. Lorenzo Savadori*, Aprilia, 2:04,385
28. Takuya Tsuda*, Suzuki, 2:05,678

* = Testfahrer

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