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MotoGP 2022: Maximal 3000 statt 7000 Paddock-Ausweise

Von Günther Wiesinger
In der GP-Saison 2019 wurden pro Event bis zu 7000 Fahrerlager-Pässe verteilt. 2022 soll die Anzahl bei maximal 3000 Ausweisen liegen. Auch bei den Berichterstattern wird ausgesiebt.

Im Januar 2021 waren die Funktionäre der Dorna und IRTA noch überzeugt, man werde den geplanten Kalender im zweiten Jahr der Pandemie mit 20 Rennen wie geplant durchziehen können und es würden keine Doppel-Veranstaltungen mehr nötig sein. Doch dann musste im Vorjahr zuerst der Sepang-Test Anfang Februar kurzfristig abgesagt werden, dafür gab es dann mehr Testtage auf dem Losail Circuit in Doha/Katar.

Schließlich kam es zu einigen Schauplätzen, die auch 2021 zweimal befahren wurden: Doha, Spielberg, Misano und Portimão, wobei in Italien und Portugal nicht an zwei aufeinander folgenden Wochenenden gefahren wurde.

Von den Übersee-Rennen wurde letztes Jahr im Frühling Las Termas gestrichen, Texas wurde vom April auf den 3. Oktober verschoben. Im Herbst fielen dann auch noch Motegi, Phillip Island, Buriram und Sepang der Pandemie zum Opfer. Auch der Finnland-GP auf dem KymiRing wurde gestrichen, Brünn löste den Vertrag mit der Dorna auf, weil die staatseigene Promoter-Firma durch die Coronakrise das Geld für wichtigere Maßnahmen benötigte.

Doch inzwischen sinken weltweit die Infektionszahlen dank der Impfraten und der Durchseuchung. In Amerika haben die Neuinfektionen seit Mitte Januar um ca. 90 Prozent abgenommen. In den USA wurden am 14. Januar 2022 noch 933.326 Neuinfektionen gemeldet, am 25. Februar waren es noch 85.853.

Deshalb geht Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta davon aus, dass in der kommenden Saison alle 21 geplanten Grand Prix durchgeführt werden können. Auch die Zeit der Geisterrennen ist vorbei.

Die «Dorna MotoGP Bubble» und das dazu gehörige komplizierte Anmeldesystem für die «MotoGP Participants») werden bald der Vergangenheit angehören. Man darf davon ausgehen, dass zu Beginn der Europa-Saison (18. April) in Portimão auch die PCR-Tests abgeschafft werden, die heute für den Zutritt zum GP-Fahrerlager verpflichtend sind. Italien plant für 31. März starke Erleichterungen, in Portugal und in Spanien sind sie schon im Gange. 

Auch die Maskenpflicht an den Boxen, im Paddock, in den Hospitalitys und im Media Centre wird im Frühjahr voraussichtlich in den meisten Ländern fallen.

Wie lange die 2G-Pflicht bleibt, wird von den Behörden in den Veranstaltungsländern abhängen.

Während im ersten Covid-19-Jahr 2020 ganz strenge Maßnahmen galten und nur 1300 Personen ins Fahrerlager Zutritt bekamen, bis zum Spätsommer waren auch keine Teamgäste erlaubt, keine schreibenden Journalisten und nur rund zehn ausgewählte Fotografen, so bekamen 2021 meist zwischen 1500 und 1600 Personen Zutritt zum Paddock.

Doch vor Ausbruch der Pandemie wurden zum Beispiel beim Valencia-GP ca. 7000 Personen Zutritt zum Paddock gewährt, zwei Drittel davon waren Adabeis, also neugierige Schlachtenbummler oder Wichtigtuer, die den arbeitenden Personen der Teams oft im Weg waren und ihnen das Fortkommen im Paddock erschwerten.

Deshalb wurde jetzt von der Dorna und von der Teamvereinigung IRTA beschlossen: Für 2022 werden maximal 50 Prozent der Paddock-Pässe von 2019 ausgegeben – und diese Anzahl wird für immer beibehalten!

«Wir wollen nicht mehr zur Anzahl von 2019 zurückkehren, weil es dem Sport keinen Nutzen bringt», erklärte ein Spitzenfunktionär gegenüber SPEEDWEEK.com.

Die Teams erhalten also deutlich weniger Gästeausweise. Ihnen wurde bereits mitgeteilt, dass für die Sponsoren und Partner nur die Hälfte der Fahrerlagerausweise von 2019 ausgegeben werden.

Auch bei den Berichterstattern wird ausgesiebt. «Im Jahr 2019 haben wir 160 Permanent Printed Media Passes produziert», erzählte Friné Velilla, MotoGP Media Manager im Communications Department der Dorna. «Hier sind die One Event Media-Pässe nicht berücksichtigt, auch nicht die Permanent Passes für TV, Radiostationen oder Websites.»

In den Jahren 2020 und 2021 musste die Dorna das Kontingent der Presse-Ausweise wegen der Corona-Reisebeschränkungen und des Notfallplans stark reduzieren.

Für die GP-Saison rechnet die Dorna wieder mit einer höheren Anzahl von Permanent Printed Media Passes. Aber die Zahlen von 2019 werden nicht mehr erreicht, weil die Reisekosten für eine komplette Saison mit 21 Grands Prix gestiegen sind und manche Berichterstatter wegen Visumpflicht, Quarantäne und so weiter die Anzahl der GP-Besuche einschränken.

Die Dorna plant für 2022 eine Reduktion bei den «Race by Race Media Passes», also eine geringere Anzahl von Berichterstattern, die nur zu einzelnen Grands Prix kommen. «Wir wollen bei den Media Outlets die Qualität vor die Quantität stellen», lautet die Absicht der Dorna-Kommunikationsabteilung.

«Ich gehe davon aus, dass wir 2022 und in den folgenden Jahren maximal 3000 Fahrerlager-Zutritte pro Grand Prix erleben werden», erklärte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta.

Der GP-Kalender 2022

06. März: Losail Circuit/Katar*
20. März: Mandalika Street Circuit/Indonesien
03. April: Termas de Río Hondo/Argentinien
10. April: Circuit of The Americas/Texas
24. April: Portimão/Portugal
01. Mai: Jerez/Spanien
15. Mai: Le Mans/Frankreich
29. Mai: Mugello/Italien
05. Juni: Catalunya/Spanien
19. Juni: Sachsenring/Deutschland
26. Juni: Assen/Niederlande
10. Juli: KymiRing/Finnland
07. August: Silverstone/GB
21. August: Red Bull Ring/Österreich
04. September: Misano/Italien
18. September: MotorLand Aragón/Spanien
25. September: Motegi/Japan
02. Oktober: Buriram/Thailand
16. Oktober: Phillip Island/Australien
23. Oktober: Sepang/Malaysien
06. November: Valencia/Spanien

*Flutlichtrennen


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