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Pit Beirer (KTM) nach P2: «Wird eine coole Saison»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM jubelte in Doha heute über den grandiosen zweiten Platz des überzeugend agierenden Brad Binder. KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer brach in Jubel aus.

Vor sechs Jahren begann für KTM das MotoGP-Abenteuer mit dem Katar-GP, Pol Espargaró und Bradley Smith standen damals auf den letzten zwei Startplätzen – mit jeweils mehr als drei Sekunden Rückstand. Damals sah man bei KTM viele hängende Köpfe. Auch in den folgenden Jahren war der Losail Circuit kein gutes Pflaster für das Red Bull-KTM Team. Letztes Jahr schaffte die vier KTM-RC16-Piloten in zwei Rennen hier nur ein Top-Ten-Ergebnis – mit Platz 8 von Brad Binder im zweiten Rennen am 4. April.

Doch für dieses Jahr hat KTM die Hausaufgaben gemacht. Brad Binder kündigte schon nach dem Mandalika-Test vor zwei Wochen an: «Wir sind auf den Katar-GP zehnmal besser vorbereitet als letztes Jahr.» Heute seufzte der schnelle Südafrikaner nach dem sensationellen zweiten Platz: «Unglaublich. Vor einem Jahr habe ich hier das schwierigste und mühsamste Rennen des ganzes Jahres erlebt, als ich Achter geworden bin.»

Pit Beirer erklärte vor dem Rennen im Interview mit SPEEDWEEK-com: «Es wäre schön, wenn Brad und Miguel beim ersten Kräftemessen in den Top-Ten mitkämpfen könnten.»

Und dann verspielte Binder den Sieg nur um zwei Motorradlängen gegen den grandiosen Enea Bastianini! Ganz genau um 0,346 Sekunden. Und dazu sicherte sich KTM-Tech3-Werkspilot Remy Gardner als Rookies Platz 15, und den ersten Punkt in der «premier class». Der Moto2-Weltmeister führt dadurch die Rookie-of the-Year-Wertung an. 

Dabei hatte KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz den Losail Circuit wegen der dauernd trostlosen Ergebnis zuletzt bereits als «Ground Zero» bezeichnet…

Und bei KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer gingen nach diesem Triumph die Emotionen hoch. «Wir haben hier in Doha in den ersten fünf Jahren keine einzige richtig gute Session hingebracht, weder um Training noch im Rennen», blickte er zurück. «Doch in diesem Jahr haben wir die Situation umgedreht, schon am Freitag durch die Bestzeit von Brad im FP1. Wir haben uns dann am ganzen Wochenende weiter gesteigert. Wir wussten, wir haben eine gute Rennpace. Und nach dem siebten Startplatz von Brad haben wir uns einiges ausgerechnet», stellte der KTM-Strategie im Interview mit ServusTV fest, «Dass wir gleich beim ersten Rennen aufs Podium fahren, ist der Wahnsinn. Ich bin total glücklich. Unglaublich.»

Unglaublich sieht auch die MotoGP-Bilanz von Brad Binder aus. Er gewann 2020 in Brünn gleich bei seinem dritten MotoGP-Einsatz und wiederholte dieses Kunststück im Regen von Spielberg 2021. Er fuhr damals als einziger au der Sechs-Mann-Spitzengruppe im Regen nicht zum Motorradwechsel an die Box – und hielte alle Gegner mit Regenreifen in Schach. Trotz des heftigen Regens!

Außer den zwei Siegen hatte der abgebrühte Moto3-Weltmeister von 2016 und Moto2-Vizeweltmeister von 2019 bisher keinen MotoGP-Podestplatz aufzuweisen!

Zeichnet sich jetzt ab, dass KTM mit der neuen RC16 jetzt auf allen Strecken mit der Konkurrenz mithalten kann? «Wenn das jetzt schon in Doha so losgeht, und wenn hier auf unserem ‚Ground Zero’ Zweiter werden können, dann freuen wir uns auf eine richtig coole MotoGP-Saison. Von jetzt an geht es nur noch aufwärts.»

MotoGP-Ergebnis, Doha, 6. März:

1. Enea Bastianini, Ducati, 22 Runden in 42:13,198 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,346 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 1,351
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,242
5. Marc Márquez, Honda, + 4,099
6. Joan Mir, Suzuki, + 4,843
7. Alex Rins, Suzuki, + 8,810
8. Johann Zarco, Ducati, + 10,536
9. Fabio Quartararo, Yamaha, + 10,543
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 14,967
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 16,712
12. Maverick Viñales, Aprilia, + 23,216
13. Luca Marini, Ducati, + 27,283
14. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 27,374
15. Remy Gardner, KTM, + 41,107
16. Darryn Binder, Yamaha, + 41,119
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 41,349
18. Raúl Fernández, KTM, + 42,357
– Jorge Martin, Ducati, 11 Runden zurück
– Francesco Bagnaia, Ducati, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 16 Runden zurück
– Jack Miller, Ducati, 16 Runden zurück

WM-Stand nach 1 von 21 Grand Prix:

1. Bastianini 25 Punkte. 2. Brad Binder 20. 3. Pol Espargaró 16. 4. Aleix Espargaró 13. 5. Marc Márquez 11. 6. Mir 10. 7. Rins 9. 8. Zarco 8. 9. Quartararo 7. 10. Nakagami 6. 11. Morbidelli 5. 12. Viñales 4. 13. Marini 3. 14. Dovizioso 2. 15. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 25 Punkte. 2. KTM 20. 3. Honda 16. 4. Aprilia 13. 5. Suzuki 10. 6. Yamaha 7.

Team-WM:

1. Repsol Honda 27 Punkte. 2. Gresini Racing 25. 3. Red Bull KTM Factory 20. 4. Suzuki Ecstar 19. 5. Aprilia Racing 17. 6. Monster Energy Yamaha 12. 7. Pramac Racing 8. 8. LCR Honda 6. 9. Mooney VR46 Racing 3. 10. WithU Yamaha RNF 2. 11. Tech3 KTM Factory 1.

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