Jack Miller (Ducati/2.): Alter Hund mit neuen Tricks
Ducati-Lenovo-Werkspilot-Werkspilot Jack Miller beförderte seine Desmosedici GP22 auf dem Circuit of the Americas (COTA), dem 5,513 km langen Kurven-Labyrinth mit neun Rechts- und elf Linkskurven und der 1200 Meter langen Start-Ziel-Geraden, erstmals in diesem Jahr in die erste Startreihe.
«JackAss» Miller hat in Katar wegen eines Defekts aufgeben müssen, im Regen von Lombok sicherte er sich den vierten Platz, in Argentinien kam er über Rang 14 nicht hinaus. Er geht also als WM-Elfter mit nur 15 Punkten aus drei Rennen an den Start.
Nur um 0,003 Sekunden verpasste Miller seine erste Pole-Position seit vier Jahren, aber der Australier ließ trotzdem den Kopf nicht hängen. «Nach der Schlappe von Las Termas war es nur eine Frage der mentalen Stärke, man muss solche Rückschläge einfach wegstecken und sich auf den neuen Grand Prix konzentrieren. Wir hatten in Argentinien unsere Probleme, aber in in Austin waren wir vom FP1 weg stark dabei. Ich bin happy mit den Fortschritten, die wir an den ersten zwei Tagen hier gemacht haben. Nicht alles, was wir probiert haben, hat funktioniert, aber die Mehrheit der Änderungen hat sich gut bewährt», stellte der WM-Vierte von 2021 fest.
«Ich fühle mich richtig gut, ich bin meine schnellste Quali-Runde allein gefahren. Schon mein erster Run war in Ordnung, aber er war nicht großartig, weil Enea im Infield gestürzt ist. Im zweiten Run war ich sicher, dass es für die Pole reicht, ich war nämlich im dritten Sektor 0,3 sec unter meiner bisherigen Bestzeit. Ich habe dann im letzten Sektor zu viel aufgepasst. Das hat mich die drei Tausendstel gekostet… Aber fünf Ducati vorne, das ist einmalig. Das ist phänomenal für mein Hirn. Das zeigt, wie gut unser Bike funktioniert. Denn in der Vergangenheit waren die Richtungswechsel und der Wind die Achillesfersen dieses Motorrads. Aber heute haben uns weder der heftige Wind noch die vielen Richtungswechsel hier stoppen können. Ich bin sehr happy.»
Die Gegner wunderten sich über Millers überragende Zeiten im dritten Sektor. Wie kam diese Überlegenheit zustande?
Miller: «Generell beanspruche ich dort die Bremsen ganz massiv. Im Sektor 3 ist das sehr hilfreich. Der vierte Sektor mit den langgezogenen Kurven liegt mir weniger gut. Dort muss man den Ellbogen auf den Asphalt bringen, das ist nicht meine Stärke. Aber allmählich kopiere ich den Stil der jungen Burschen. Aber es dauert, bis man einem alten Hund neue Tricks beigebracht hat.»
Miller freut sich auf die Fights am Sonntag gegen die Ducati-Kollegen wie Martin, Bagnaia, Zarco, Bastianini & Co. «Es ist immer schön, wenn man gegen gleichwertige Motorräder kämpfen kann. Dann weißt du, was du zu erwarten hast. Dann drängt sich nicht irgendwo ein Gegner innen rein, wie es die Fahrer von anderen Herstellern manchmal machen können. Ich freue mich auf das Rennen.»
MotoGP-Ergebnis, Austin, Q2 (9. April):
1. Martin, Ducati, 2:02,039 min
2. Miller, Ducati, 2:02,042 min, + 0,003 sec
3. Bagnaia, Ducati, 2:02,167, + 0,128
4. Zarco, Ducati, 2:02,570, + 0,531
5. Bastianini, Ducati, 2:02,578, + 0,539
6. Quartararo, Yamaha, 2:02,634, + 0,595
7. Rins, Suzuki, 2:02,694, + 0,655
8. Mir, Suzuki, 2:02,947, + 0,908
9. Marc Márquez, Honda, 2:03,038, + 0,999
10. Nakagami, Honda, 2:03,054, + 1,015
11. Marini, Ducati, 2:03,059, + 1,020
12. Pol Espargaró, Honda, 2:03,096, + 1,057
Die weitere Startaufstellung:
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:02,922 min
14. Viñales, Aprilia, 2:03,121
15. Dovizioso, Yamaha, 2:03,133
16. Bezzecchi, Ducati, 2:03,328
17. Brad Binder, KTM, 2:03,467
18. Di Giannantonio, Ducati, 2:03,576
19. Morbidelli, Yamaha, 2:03,579
20. Oliveira, KTM, 2:03,983
21. Fernández, KTM, 2:04,140
22. Gardner, KTM, 2:04,185
23. Alex Márquez, Honda, 2:04,229
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:04,646