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MotoGP: Warum nicht alle Devices 2023 verboten werden

Von Günther Wiesinger
In Texas: Die beiden Ducati-Stars Jack Miller (43) und Pecco Bagnaia (63)

In Texas: Die beiden Ducati-Stars Jack Miller (43) und Pecco Bagnaia (63)

Es gibt sehr triftige Gründe, warum nur das «Front Ride Height Device» von Ducati für 2023 verboten wurden, die restlichen Systeme aber erlaubt bleiben. SPEEDWEEK.com klärt auf.

Ducati hat in diesem Jahr das neue Front Ride Height Device eingeführt, aber für 2023 wurde diese Vorrichtung von der Grand Prix Commission (zusammengesetzt aus Funktionären von Dorna, FIM und IRTA) verboten. Denn die fünf gegnerischen Hersteller (Honda, Yamaha, Suzuki, KTM und Aprilia) waren dagegen. Aus Kostengründen und Gründen der Sicherheit. Außerdem existieren schon genügend mechanische Systeme, die dazu dienen, das Verbot der «electronic suspension» aufwändig zu umgehen. Zum Beispiel durch das Holeshot-Device (Startvorrichtung) und den Rear Ride Height Adjuster.

Seit dem Verbot des FRHD fragen sich manche Techniker, Hersteller und Fans, warum nicht gleich auch die anderen umstrittenen Systeme für 2023 verboten wurde.

Beim spanischen WM-Promoter Dorna ist deutlich zu spüren, dass dort die zuständigen Funktionäre die meisten dieser Systeme gern verbannen würden. Aber das Technische MotoGP-Reglement kann nur verändert werden, wenn in der Hersteller-Vereinigung MSMA alle sechs Hersteller einstimmig dafür plädieren. Und dazu wird es nicht kommen, weil sich Ducati-Renndirektor Gigi Dall’Igna diese von ihm erfundenen Innovationen nicht nehmen lassen will.

So sind den Mitgliedern der Grand Prix Commission die Hände gebunden. Denn mit den sechs MotoGP-Werken hat die Dorna im Rahmen des neuen Fünf-Jahres-Vertrags (gültig von 2022 bis Ende 2026) vereinbart, dass die Technischen Vorschriften für diesen Zeitraum unverändert bleiben. Die Idee dahinter: Dadurch sollen technische Stabilität und überschaubare Entwicklungskosten garantiert werden.

SPEEDWEEK.com hat von den Mitgliedern der GPC erfahren, es gab zwei Vorschläge zum Thema Ride Height Device.

1) Entweder werden beide Fahrhöhe-Vorrichtungen (Front und Rear) für 2024 verboten.

2) Das hintere Device bleibt, dafür wird die Verwendung des neuen Front Devices gleich nach 2022 wieder untersagt.

Ducati sei dann einverstanden gewesen, beide Vorrichtungen für 2024 zu verbieten., war zu hören. Aber die restlichem fünf Hersteller bevorzugten die Lösung, das neue Front Device gleich für 2023 zu verbannen. Denn so können sie sich die Entwicklung dieses Systems sparen, das bei Ducati momentan gar nicht mehr zum Einsatz kommt.

«In der Grand Prix Commission machen wir beim Technischen Reglement nur Änderungen, wenn sich alle Hersteller einstimmig dafür aussprechen», erklärte Dorna-CEO Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Dafür mischen wir uns als Hersteller zum Beispiel beim Kalender nicht ein. Denn das ist die kommerzielle Seite des GP-Sports, also das Geschäft der Dorna», betonte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Auf diesem Gebiet äußern wir höchstens Wünsche.»

Manche Probleme lösen sich mit der Zeit von selbst. So verwenden inzwischen nur noch KTM, Suzuki und Aprilia den Hinterradspoiler oder «Spoon» (Löffel), der 2019 zum großen Zerwürfnis in der MSMA führte, als Ducati in Katar damit aufkreuzte.

Ing. Sebastian Risse von KTM kennt die Hintergründe. «Durch das Rear Ride Height Device und die neuen Aero-Check-Vorschriften hat sich die Situation etwas geändert», sagt der Technical Coordinator bei KTM. «Es ist jetzt nicht mehr so einfach, so einen Flügel auf der Schwinge unterzubringen.»


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