Miguel Oliveira (KTM): Hoffentlich kein neuer Sieger
Obwohl er seit dem fünften Platz bei der Dutch-TT in Assen vor zehn Monaten in der MotoGP-auf trockener Fahrbahn keinen Top-Ten-Platz mehr sichergestellt hat, steht Red Bull-KTM-Werkspilot Miguel Oliveira bei seinem Heimrennen am Wochenende in Portimão im Mittelpunkt des Interesses. Bereits am Mittwochnachmittag begleiteten ihn beim Pre-Event der Dorna bei einem «ride out¸» nicht weniger als 780 Fans von der Stadt zur Rennstrecke, wo dann gemeinsam eine Runde gedreht wurde.
Oliveira hat zwar das Regenrennen in Mandalika 2022 gewonnen, aber bei den restlichen drei Rennen hat er nur einmal gepunktet – mit Platz 13 in Argentinien. Er liegt also mit 28 Punkten auf dem neunten WM-Rang. Er steht seit vielen Rennen deutlich im Schatten seines Teamkollegen Brad Binder, der in Texas vom zweiten auf den sechsten WM-Rang zurückgefallen ist.
«Dieser Ausflug am Mittwoch war so spektakulär, es wird schwierig sein, so etwas in Zukunft zu wiederholen», freute sich Miguel über die Begeisterung der Fans. «Auch die Idee, eine MotoGP-Maschine aus ihrem natürlichen Umfeld auf eine normale öffentliche Straße zu befördern, war alles andere als alltäglich.»
«Jetzt ist es Zeit, die Fans für ihre Treue zu entschädigen», erklärte Oliveira vor dem FP1, das heute um 10.55 Uhr MESZ beginnt. «Denn die letzten zwei Grand Prix in Las Termas und Austin waren eine große Enttäuschung, wir wollten viel besser abschneiden. Bereits das Verpassen des Q2 in Argentinien war ein Rückschlag, der unsere Chancen im Rennen kompromittiert hat. Ich habe mir vor dem Quali zugetraut, im Rennen nahe an die Top-5 zu kommen. Und in Texas war es ganz schlimm, dort hat gar nichts zusammengepasst. Aber wir ziehen daraus unsere Lehren. Das ist wichtig, wir gaben daraus auch für die unmittelbare Zukunft etwas gelernt. Wir treten hier in Portimão mit frischen Ideen an, wir haben den starken Willen, besser abzuschneiden.»
Oliveira hat den ersten Portugal-GP im Herbst 2020 gewonnen, im Vorjahr siegten hier Fabio Quartararo im April und Pecco Bagnaia im November. «Ich hoffe, es gibt am Sonntag keinen neuen Sieger hier», schmunzelte der Lokalmatador, der sein Zahnarztstudium unterbrochen hat, um sich auf seine Rennfahrer-Karriere zu konzentrieren.