Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fabio Quartararo (1.): «Habe mich stark beeindruckt»

Von Günther Wiesinger
Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo demonstrierte in Portimão wieder einmal sein überragendes Können. Dank seiner Konstanz wird er der Konkurrenz 2022 noch viel Kopfzerbrechen machen.

Mit seinem ersten Saisonsieg stürmte Weltmeister Fabio Quartararo in der Fahrer-Weltmeisterschaft vom fünften auf den ersten Platz, denn einige starke WM-Gegner blieben punktelos. Zum Beispiel die gestürzten Enea Bastianini, Jack Miller, Joan Mir, Jorge Martin und Brad Binder.

Fabio Quartararo, auch vor einem Jahr Sieger in Portugal, drängte sich bereits in der dritten Runde am früheren Suzuki-Werkspilot Joan Mir vorbei, er baute seinen Vorsprung danach scheinbar mühelos aus. Nach fünf Runden lag er bereits 1,1 Sekunden vor dem Spanier, nach zehn von 25 Runden betrug der Vorsprung bereits 2,5 Sekunden. Nach 15 Runden hielt sich Fabio 5,1 Sekunden vor Zarco, der sich Mir geschnappt hatte. Nach 23 Runden lag der Abstand bei 6,2 sec, im Ziel bei 5,409 Sekunden.

Das MotoGP-WM-Rennen auf dem 4,592 km langen Autódromo Internacional do Algarve lockte am Sonntag 43.650 Zuschauer an. Fabio Quartararo gelang der zweite Podestplatz nach Platz 3 im Regen von Mandalika. «Abgesehen vom Freitag war das mein bisher vielleicht bestes MotoGP-Wochenende», freute sich der WM-Leader. «Am Freitag im Regen lag ich auf Platz 20. Aber Samstag in der Früh habe ich im FP3 nur noch 0,1 sec auf die Bestzeit verloren. Und bei gemischten Verhältnissen im FP4 bin ich mit den Regenreifen in die Top-Five gefahren, dann folgte Platz 5 mit den Slicks im Q2. Im Quali sind mir wirklich ein paar gute Runden gelungen. Dabei war es noch nicht völlig trocken, also waren das die schlimmsten Bedingungen für mich.»

Quartararo erzählte, er habe sich am Sonntagvormittag im trockenen Warm-Up von Anfang an großartig gefühlt, seine Bestzeit sprach Bände. «Ich habe gleich eine ausgezeichnete Pace gefunden. Ich war dann trotzdem überrascht von meinen Speed im Rennen, ich bin dann in der dritten Rennrunde schon 1:39,4 min gefahren! Das war seltsam, weil wir ja vorher zwei Tage kaum mit Slicks gefahren sind. Deshalb war ich verblüfft, als ich 1:39,4 geschafft habe.»

Vor zwei Wochen klagte Fabio noch: «Mit siebten, achten und neunten Plätzen kann ich nicht Weltmeister werden.»

Denn diese Ergebnisse hat er zwar 2022 bereits alle erreicht, trotzdem ist er WM-Leader. Dabei hat er von 125 möglichen Punkte nur 69 ergattert.

Und jetzt kommen mit Jerez und Le Mans noch zwei Strecken, auf denen das Power-Manko der M1-Yamaha nicht so stark zum Tragen kommen sollte.

«Abgesehen von Indonesien, wo wir von der Pace her auch um den Sieg fighten hätten können, haben wir bisher in diesem Jahr oft Mühe gehabt. Katar war schwierig, denn dort haben wir 2021 noch gewonnen. Diesmal bin ich nur Neunter geworden. Zuletzt in Austin bin ich auf Platz 7 gelandet, im Oktober war ich dort Zweiter! Aber ich bin überall gut gefahren. Ich habe an meiner Fahrweise nichts auszusetzen.»

«Natürlich kann man immer besser sein. Aber hier in Portimão habe ich aus meiner Sicht sehr viel Grip vorgefunden», schilderte El Diablo. «Die letzte Kurve ist der Abschnitt gewesen, wo ich wirklich schnell fahren konnte. Beim Reinfahren in die Kurve 15 war ich auch viel schneller als Johann. Doch ich bin heute nicht anders oder besser gefahren als bei den vorherigen Rennen. Ich habe heute nichts Besonderes gemacht. Das ist alles von selber passiert, ganz natürlich: Aber ich muss zugeben: Ich habe mich heute selbst stark beeindruckt. Denn ich bin fast das ganze Rennen in 1:39 min gefahren. Und wenn ich Druck von einem Gegner gehabt hätte, wäre ich sicher bis zum Ende unter 1:40 min geblieben.»

MotoGP-Ergebnis, Portimão (24. April):

1. Quartararo, Yamaha, 25 Rdn in 41:39,611 min
2. Zarco, Ducati, + 5,409 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
4. Rins, Suzuki, + 9,633
5. Oliveira, KTM, + 13,573
6. Marc Márquez, Honda, + 16,163
7. Alex Márquez, Honda, + 16,183
8. Bagnaia, Ducati, + 16,511
9. Pol Espargaró, Honda, + 16,769
10. Viñales, Aprilia, + 18,063
11. Dovizioso, Yamaha, + 29,029
12. Marini, Ducati, + 29,249
13. Morbidelli, Yamaha, + 33,354
14. Gardner, KTM, + 40,205
15. Bezzecchi, Ducati, + 46,052
16. Nakagami, Honda, + 49,569
17. Darryn Binder, Yamaha, + 50,303
– Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 4 Runden zurück
– Mir, Suzuki, 7 Runden zurück
– Miller, Ducati, 7 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 8 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 16 Runden zurück
– Martin, Ducati, 21 Runden zurück

WM-Stand nach 5 von 21 Grand Prix:

1. Quartararo 69 Punkte. 2. Rins 69. 3. Aleix Espargaró 66. 4. Bastianini 61. 5. Zarco 51. 6. Mir 46. 7. Binder 42. 8. Oliveira 39. 9. Miller 31. 10. Bagnaia 31. 11. Marc Márquez 31. 12. Pol Espargaró 30. 13. Martin 28. 14. Viñales 25. 15. Morbidelli 17. 16. Marini 14. 17. Alex Márquez 13. 18. Nakagami 12. 19. Bezzecchi 8. 19. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 106 Punkte. 2. KTM 70. 3. Suzuki 70. 4. Yamaha 69. 5. Aprilia 66. 6. Honda 44.

Team-WM:

1. Suzuki Ecstar 115 Punkte. 2. Aprilia Racing 91. 3. Monster Energy Yamaha 86. 4. Red Bull KTM Factory 81. 5. Pramac Racing 79. 6. Ducati Lenovo 62. 7. Gresini Racing MotoGP 61. 8. Repsol Honda 61. 9 LCR-Honda 25. 10. Mooney VR46 Racing 22. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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