MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Johann Zarco: «Pol war näher dran als gedacht»

Von Mario Furli
Erschwerte Ausganslage für Johann Zarco

Erschwerte Ausganslage für Johann Zarco

Johann Zarco (Pramac Racing) begann am Samstagvormittag bei seinem Heim-GP in Le Mans stark, fand am Nachmittag im Qualifying nicht mehr ganz den Speed und wurde dann auch noch strafversetzt.

Johann Zarco führte das MotoGP-Feld nach FP3 mit einer 1:30,537 min an. Sein All-Time-Lap-Record hatte aber nur kurz Bestand, im Qualifying war Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia noch einmal schneller.

Zarco selbst kam am Nachmittag nicht mehr an seine eigene FP3-Bestzeit heran, in 1:30,863 min belegte er im Q2 den sechsten Rang. «Im FP3 fuhr ich wirklich eine super Runde und ich wusste, dass es schwer sein würde, die zu verbessern. So eine super Zeit zu fahren, war aber genial. Einen All-Time-Lap-Record zu unterbieten ist immer historisch – auch wenn es in dem Fall nicht lange historisch war. Pecco war sehr stark, ihm gelang nach FP3 noch ein Schritt und mir leider nicht», fasste der Pramac-Fahrer zusammen. «Die 1:30,8 min bleibt aber eine gute Zeit.»

Zu seiner Rennpace und Rang 15 im vierten freien Training sagte Zarco: «FP4 war vom Ergebnis her nicht spitzenmäßig, aber wir arbeiteten weiter daran, dieses Etwas zu finden, damit ich mich wohler fühle. Ganz ist es uns noch nicht gelungen, aber wir machen Fortschritte. Ich habe das Gefühl, dass ich mitmischen kann, und das ist wichtig.»

«Es wird entscheidend, an der Spitzengruppe dran zu bleiben, um ein gutes Ergebnis nach Hause zu fahren», kündigte der zweifache Moto2-Weltmeister nach dem Qualifying an. Dieses Vorhaben erschwert nun allerdings ein Grid-Penalty: Zarco geht nicht von Startplatz 6 und damit aus der zweiten Reihe in seinen Heim-GP, sondern wurde vom FIM MotoGP Stewards Panel um drei Plätze nach hinten ans Ende der dritten Startreihe verbannt.

Grund dafür war ein Zwischenfall mit Pol Espargaró am Ende des Q2: Der Pramac-Ducati-Pilot stand dem Honda-Werksfahrer ausgangs der vierten Kurve in Weg, es kam zur Berührung. Was war passiert? «Es stimmt, ich habe ihn in der Schikane behindert», räumte Zarco ein. «Ich war gerade zwei fliegende Runden gefahren und versäumte dann die Einfahrt in die Schikane ein bisschen. Ich wusste, dass ich mich nicht mehr verbessern konnte, und wollte nach rechts ausweichen. Ich wusste aber nicht, dass Pol wirklich so nahe dran war. Es tut mir leid, dass ich seine Runde gestört habe. Ich habe aber auf niemandem gewartet, ich wollte Platz machen – aber er war leider näher dran, als ich ahnen konnte.»

Im Grid nimmt Zarco am Sonntag nach der Strafversetzung einen Platz hinter seinem Pramac-Teamkollegen Jorge Martin Aufstellung. Der 24-jährige Spanier musste den Umweg über Q1 nehmen und hatte im Anschluss ein technisches Problem im Q2. Trotzdem traut er sich im Rennen einiges zu: «Ich hatte Pech im Qualifying, aber ich bin dennoch zufrieden mit dem Tag. Die Pace war gut, ich fand das richtige Gefühl wieder und hatte am Nachmittag alles, um in die erste Reihe zu fahren. Morgen geben wir wie immer alles. Mein Ziel ist, in die Top-5 zu fahren.»

MotoGP-Ergebnis, Le Mans, Q2 (14. Mai):

1. Bagnaia, Ducati, 1:30,450 min
2. Miller, Ducati, 1:30,519, min + 0,069 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,609, + 0,159
4. Quartararo, Yamaha, 1:30,688, + 0,238
5. Bastianini, Ducati, 1:30,711, + 0,261
6. Mir, Suzuki, 1:30,943, + 0,493
7. Rins, Suzuki, 1:30,977, + 0,527
8. Martin, Ducati, 1:31,068, + 0,618
9. Zarco*, Ducati, 1:30,863, + 0,413
10. Marc Márquez, Honda, 1:31,148, + 0,698
11. Pol Espargaró, Honda, 1:31,526, + 1,076
12. Nakagami, Honda, 1:31,595, + 1,145

*= drei Plätze nach hinten versetzt

Die weitere Startaufstellung:
13. Bezzecchi, Ducati, 1:30,940 min
14. Viñales, Aprilia, 1:31,271
15. Marini, Ducati, 1:31,363
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:31,487
17. Oliveira, KTM, 1:31,547
18. Brad Binder, KTM, 1:31,610
19. Morbidelli, Yamaha, 1:31,617
20. Dovizioso, Yamaha, 1:31,618
21. Alex Márquez, Honda, 1:31,763
22. Gardner, KTM, 1:31,820
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:32,596
24. Fernández, KTM, 1:32,767

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