MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Aleix Espargaró (Aprilia): «Ich glaube an uns»

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró: Bis 2024 bei Aprilia

Aleix Espargaró: Bis 2024 bei Aprilia

Aleix Espargaró (32) zeigt sich erfreut über die Vertragsverlängerung mit seiner zweiten Familie von Aprilia Racing und gibt sich in Mugello mit Blick auf den MotoGP-Titelkampf 2022 selbstbewusst.

«Ich bin sehr happy, dass es jetzt endlich so weit ist», kommentiere Aleix Espargaró am Donnerstagnachmittag seine Vertragsverlängerung mit Aprilia für zwei weitere Jahre. «Ich glaube, wir haben in den vergangenen sechs Jahren einen guten Job gemacht. Ende 2024 werden es dann acht Jahre in dieser Box sein, in der ich mich auf menschlicher Ebene extrem gut fühle. Auf technischer Seite haben wir ein gutes Verhältnis aufgebaut, seit ich Romano [Albesiano] 2015 getroffen habe. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen und als dann Massimo [Rivola] dazugekommen ist, hat uns das sehr geholfen, um uns zu organisieren. Das Potenzial in Noale war immer gut. Mit der Ankunft von Massimo konnten wir alles zusammenfügen. In der MotoGP geht es heute um Details. Romano hat in den vergangenen zwei Jahren mit Massimo einen außergewöhnlich guten Job gemacht.»

«Jetzt kann ich mich noch mehr auf das Ziel fokussieren. Wir haben in diesem Jahr ein sehr großes Ziel vor uns. Jetzt liegt es an mir, das Vertrauen zurückzuzahlen», blickte der Sieger des Argentinien-GP auf den Titelkampf. Denn nach vier Podestplätzen in sieben Rennen ist er nur vier Punkte hinter Fabio Quartararo der erste Verfolger des Titelverteidigers.

Die erfolgte Vertragsunterzeichnung gibt der Aprilia-Speerspitze zusätzliche Gelassenheite. «Ich habe in den vergangenen zwei Monaten aber bewiesen, dass sich die Verhandlungen nicht wirklich auf mich ausgewirkt haben. Denn die Ergebnisse waren gut. Ich weiß, dass es nicht so einfach ist. Das ist eine große Marke, ein großer Hersteller. Es ist normal, dass diese Dinge manchmal etwas dauern. Ich weiß aber, dass sie an mich glauben. Ich glaube auch an mein Potenzial, mit dem Motorrad, das ich in dieser Saison habe. Jetzt liegt der volle Fokus auf dem Ziel. Es ist ein sehr, sehr großes Ziel, aber glaubt mir: Ich denke, dass es möglich ist. Ich glaube sehr an unsere Möglichkeiten. Lasst uns Spaß haben und es angehen», gab sich der WM-Zweite selbstbewusst.

Länger als auf die Vertragsunterzeichnung habe er auf eine konkurrenzfähige RS-GP warten müssen, schmunzelte der 32-jährige Familienvater auf die Frage nach den Verhandlungen, die sich in den vergangenen Wochen in die Länge gezogen hatten. «Als ich zu Aprilia kam, meinten alle: ‚Für dich ist es vorbei, du verlässt Suzuki und gehst zu Aprilia, was kein konkurrenzfähiges Motorrad ist. Das ist das Ende deiner Karriere.‘ Ich sagte zu mir selbst: Wir werden schon sehen, ob es das Ende meiner Karriere ist oder nicht. Es hat tatsächlich länger gedauert als erwartet, aber wir zeigen jetzt allen, dass das Potenzial da ist. Wir kämpfen, ich bin an der Spitze dabei und bin sehr happy.»

«Das Leben kann sich sehr schnell ändern», weiß Espargaró und verwies auf seinen aktuellen und künftigen Teamkollegen Maverick Viñales. «Als Maverick und Yamaha sich im Vorjahr in Österreich trennten, meinten viele, das sei sein Ende – er verlässt Yamaha, das Bike, das den Titel gewinnt, und geht zu Aprilia. Aber schaut es euch jetzt an: Aprilia kommt als Spitzenreiter in der Team-WM nach Mugello und kämpft um den Titel. Fabio [Quartararo] hat gesagt, dass er mich in Le Mans nicht überholen konnte. Man muss immer daran glauben – und das machen wir. Die Kontinuität mit mir, Maverick und hoffentlich auch Savadori im Testteam wird der Schlüssel ein, um weiterhin um unsere Träume zu kämpfen.»

Zu eventuellen Alternativen im Radsport befragt, sagte Aleix Espargaró: «Mein Wunsch war von Anfang an, bei Aprilia zu bleiben. Ich bin 32 Jahre alt. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel Energie habe, um in diesem Fahrerlager zu bleiben und mein Potenzial zu zeigen. Wenn aber die Zeit gekommen wäre, um es zu verlassen und andere Dinge zu versuchen, wäre ich auch glücklich gewesen – nach Argentinien noch mehr. Ich bin jetzt aber sehr happy und dankbar für die Chance, die mir Aprilia für die nächsten zwei Jahren gegeben hat. Mein Ziel war, hier zu bleiben. Das habe ich von Anfang an gesagt.»

WM-Stand nach 7 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 102 Punkte. 2. Aleix Espargaró 98. 3. Bastianini 94. 4. Rins 69. 5. Miller 62. 6. Zarco 62. 7. Bagnaia 56. 8. Brad Binder 56. 9. Mir 56. 10. Marc Márquez 54. 11. Oliveira 43. 12. Pol Espargaró 40. 13. Viñales 33. 14. Nakagami 30. 15. Martin 28. 16. Marini 21. 17. Morbidelli 19. 18. Bezzecchi 19. 19. Alex Márquez 18. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Di Giannantonio 3. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 156 Punkte. 2. Yamaha 102. 3. Aprilia 99. 4. KTM 84. 5. Suzuki 80. 6. Honda 67.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 131 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 125. 3. Monster Energy Yamaha 121. 4. Ducati Lenovo 118. 5. Red Bull KTM Factory 99. 6. Gresini Racing MotoGP 97. 7. Repsol Honda 94. 8. Pramac Racing 90. 9. LCR Honda 48. 10. Mooney VR46 Racing 40. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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