Jorge Martin (Ducati): «Grid-Penalty nicht verdient»
Jorge Martin
Jorge Martin startete in Mugello gut in den Samstag. «FP3 war gut für mich, ich fand wieder viel Vertrauen und die Pace war gut. Wir gingen zurück auf mein Standard-Set-up, mit kleinen Änderungen. Das ist der Weg. Ich bin glücklich, dass das Gefühl zurückkommt», betonte er nach fünf Stürzen in den ersten sieben Saisonrennen.
Für den Crash am Vormittag hatte der Spielberg-1-Sieger von 2021 eine Erklärung parat: «Ich stürzte, weil ich hinten einen ‚pre-heated tyre‘ verwendete. Ich lenkte in die Kurve ein und ohne ans Gas zu gehen, bin ich gestürzt. Das war ein kleines Problem des schon einmal aufgeheizten Reifens.»
Im Q2 fuhr Martin bei schwierigen Verhältnissen auf Platz 11. «Im Qualifying war es sehr riskant und ich wollte nicht noch mehr Risiko eingehen. Deshalb starten wir ein bisschen weiter hinten, die Pace ist aber gut», versicherte er.
Wegen eines Grid-Penaltys für «verantwortungslose Fahrweise» am Ende des FP3 steht Martin in der Startaufstellung allerdings nur auf Platz 14. Was war passiert? «Im letzten Run wurde ich im FP3 von einem anderen Fahrer behindert, weshalb ich ins Kiesbett musste. Ich war dann dabei, die Reifen wieder ein bisschen sauber zu bekommen, als ein anderer Fahrer daherkam. Ich versuchte, Platz zu machen. Ich glaube auch nicht, dass ich ihm so sehr im Weg stand. Von den Regelhütern bekam ich aber den Penalty. Das akzeptiere ich und schaue nach vorne.»
Einverstanden war der Pramac-Ducati-Jungstar mit der Entscheidung der FIM MotoGP Stewards aber keineswegs. «Nein, das war nicht korrekt. Ich verdiente es nicht, weil ich ja wegen einem anderen Fahrer draußen war und es eine Konsequenz vom dem war, was ein anderer Fahrer getan hatte. Sonst wäre ich ja gar nicht auf der Linie gewesen. Sie scheinen das aber nicht zu verstehen und sprechen einfach überall Strafen aus.»
Die Stewards hörten Martin zwar an, es blieb aber bei der Strafe. «Sie sagten mir, dass sie es sich anschauen würden, aber der Penalty war auch eine halbe Stunde später noch derselbe.»
Kritik an den Verantwortlichen gab es auch wegen der Bedingungen im Qualifying. Denn die Strecke trocknete zwar ab, weshalb Slick-Reifen zum Einsatz kamen. Gleichzeitig regnete es an einigen Stellen aber weiter.
Wie gefährlich waren die Verhältnisse? «Es war wirklich sehr gefährlich», hielt der Moto3-Weltmeister von 2018 fest. «Es ist schon lustig: Wir reden viel über Sicherheit und all diese Dinge in der Safety Commission und dann gehen wir mit Slick-Reifen auf die Strecke, während es regnet. Wenn etwas passieren würde, dann würden alle wieder aufschreien und sich die Haare raufen.»
Sowohl Fabio Quartararo als auch Aleix Espargaró fanden am Samstag deutliche Worte und forderten in solch grenzwertigen Fällen eine Verschiebung. Martin sah es ähnlich: «Ich glaube, dass wir bei solchen Verhältnissen etwas mehr nachdenken und vielleicht abwarten müssen. Wenigstens für das Qualifying, damit wir es kontrollieren können, 15 oder 20 Minuten. Das ist nicht viel Zeit, wäre für uns aber viel besser. Wir kommen mit 200 km/h in die Kurven, bei Regen, mit Slicks. Klar, einige Fahrer werden damit nicht einverstanden sein, weil sie die Chance haben, ein bisschen mehr zu riskieren. Wenn aber jemand sterben würde – das kann passieren – würden dann alle heulen.»
Ergebnisse MotoGP Mugello Q2:
1. Di Giannantonio, Ducati, 1:46,156 min
2. Bezzecchi, Ducati, +0,088 sec
3. Marini, Ducati, +0,171
4. Zarco, Ducati, +0,227
5. Bagnaia, Ducati, +0,315
6. Quartararo, Yamaha, +0,350
7. A. Espargaró, Aprilia, +0,351
8. Nakagami, Honda, +0,405
9. P. Espargaró, Honda, +0,511
10. Bastianini, Ducati, +0,523
11. Martin*, Ducati, +1,067
12. M. Márquez, Honda, +1,312
Die weitere Startaufstellung:
12. Miller, Ducati, 1:47,621 min
13. Pirro, Ducati, 1:48,209
14. Martin*, Ducati
15. Oliveira, KTM, 1:48,231
16. B. Binder, KTM, 1:48,255
17. Mir, Suzuki, 1:48,732
18. A. Márquez, Honda, 1:48,846
19. Gardner, KTM, 1:48,907
20. D. Binder, Yamaha, 1:49,471
21. Rins, Suzuki, 1:50,266
22. Savadori, Aprilia, 1:50,270
23. Morbidelli, Yamaha, 1:55,369
24. Viñales, Aprilia, 1:56,479
25. Fernández, KTM, 1:57,106
26. Dovizioso, Yamaha, 1:57,671
*= Grid-Penalty (3 Plätze nach hinten)