363,6 km/h von Jorge Martin (Ducati): «Sehr riskant!»
Bis zum Getriebeproblem lief die GP22 von Jorge Martin hervorragend: Mehr als 363 km/h Top-Speed in Mugello
Am Samstag brummten die MotoGP-Verantwortlichen Jorge Martin eine Strafe auf, weil er im dritten Training einen Fahrer behindert hatte. In der Startaufstellung ging es für den Ducati-Fahrer damit drei Plätze nach hinten; so musste der 24-Jährige von Startplatz 14 in den GP von Italien starten. Das machte die Angelegenheit nicht besonders leicht.
«Von hinten zu starten, hat uns natürlich nicht geholfen. Die ersten Runden waren verrückt, ich habe versucht, einige Fahrer zu überholen, aber sie haben immer wieder gekontert. Es war sehr schwierig, zu Beginn des Rennens eine gute Position zu erkämpfen», stellte Martin nach dem Rennen klar.
Ein technisches Problem an seiner Ducati GP22 sorgte dann für weitere Aufregung. «In der sechsten Runde bekam ich einige Probleme mit dem Getriebe, denn ich konnte nicht mehr problemlos vom zweiten in den dritten Gang schalten. Das hat mich viel Zeit gekostet», beklagte er im Interview am Sonntagnachmittag. «In der letzten und ersten Kurve bekam ich große Probleme, denn ich konnte die Gänge nicht beliebig verändern. Ich steckte in den hohen Gängen fest. Teilweise musste ich vier oder fünfmal den Schalthebel betätigen, um einen Gang zu wechseln.»
«Ich war an der Spitzengruppe, doch durch dieses Problem, haben mich viele Fahrer überholt. Die Pace wäre gut genug gewesen, um damit ein Top-6-Ergebnis zu erzielen», betonte der Spanier, der das Rennen nur auf Position 13 beenden konnte. «Ich fühle mich besser auf dem Bike, doch leider konnte ich nichts tun. Zumindest haben wir das Rennen beendet, es hat uns etwas mehr Vertrauen gebracht.»
In der zweiten von 23 Runden gelang Jorge Martin etwas Spektakuläres. Der Pramac-Star fuhr im Windschatten seiner Gegner auf der 1,141 km langen Start-und-Ziel-Geraden mit 363,6 km/h einen neuen Top-Speed-Rekord in der MotoGP-Klasse. Der vorherige Rekord stammte von KTM-Werksfahrer Brad Binder letztes Jahr in Mugello (362,4 km/h). «Das ist sehr riskant, denn wenn du in die erste Kurve kommst, ist es der Wahnsinn, wie der Wind das Motorrad bewegt. Oder wenn du nah bei einem anderen Fahrer bist, der sein Bein rausstellt. Dennoch ist es ein schönes Gefühl, so schnell zu fahren», erklärte Martin.
Top-Speed-Werte Mugello, kombiniert (Freitag - Sonntag):
1. Jorge Martin, Ducati, 363,7 km/h
2. Enea Bastianini, Ducati, 360
3. Darryn Binder, Yamaha, 358,8
4. Alex Rins, Suzuki, 357,6
5. Johann Zarco, Ducati, 357,6
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 357,6
7. Alex Márquez, Honda, 356,4
8. Miguel Oliveira, KTM, 356,4
9. Pol Espargaró, Honda, 356,4
10. Joan Mir, Suzuki, 355,2
11. Aleix Espargaró, Aprilia, 355,2
12. Maverick Viñales, Aprilia, 354,0
13. Brad Binder, KTM, 354,0
14. Marc Márquez, Honda, 354,0
15. Jack Miller, Ducati, 354,0
16. Michele Pirro, Ducati, 354,0
17. Luca Marini, Ducati, 352,9
18. Marco Bezzecchi, Ducati, 352,9
19. Takaaki Nakagami, Honda, 352,9
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 352,9
21. Lorenzo Savadori, Aprilia, 351,7
22. Fabio Quartararo, Yamaha, 351,7
23. Franco Morbidelli, Yamaha, 350,6
24. Andrea Dovizioso, Yamaha, 350,6
25. Remy Gardner, KTM, 348,3
26. Raul Fernandez, KTM, 347,2
Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (29. Mai):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:18,923 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +0,635 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,983
4. Johann Zarco, Ducati, +2,590
5. Marco Bezzecchi, Ducati, +3,067
6. Luca Marini, Ducati, +3,875
7. Brad Binder, KTM, +4,067
8. Takaaki Nakagami, Honda, +10,944
9. Miguel Oliveira, KTM, +11,256
10. Marc Márquez, Honda, +11,800
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +12,916
12. Maverick Vinales, Aprilia, +12,917
13. Jorge Martin, Ducati, +17,240
14. Alex Márquez, Honda, +17,568
15. Jack Miller, Ducati, +17,687
16. Darryn Binder, Yamaha, +20,265
17. Franco Morbidelli, Yamaha, +20,296
18. Michele Pirro, Ducati, +21,305
19. Remy Gardner, KTM, +30,548
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, +31,011
21. Raul Fernandez, KTM, +42,723
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Enea Bastianini, Ducati, 10 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 16 Runden zurück
– Pol Espargaró, Honda, 19 Runden zurück
Fahrer-WM-Stand nach 8 von 20 Grands Prix:
1. Quartararo, 122 Punkte. 2. Aleix Espargaró 114. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 81. 5. Zarco 75. 6. Rins 69. 7. Brad Binder 65. 8. Miller 63. 9. Marc Márquez 60. 10. Mir 56. 11. Oliveira 50. 12. Pol Espargaró 40. 13. Nakagami 38. 14. Viñales 37. 15. Martin 31. 16. Marini 31. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 20. 19. Morbidelli 19. 20. Di Giannantonio 8. 21. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 23. Gardner 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 181 Punkte. 2. Yamaha 122. 3. Aprilia 115. 4. KTM 93. 5. Suzuki 80. 6. Honda 75.
Team-WM:
1. Aprilia Racing, 151 Punkte. 2. Ducati Lenovo 144. 3. Monster Energy Yamaha 141. 4. Suzuki Ecstar 125. 5. Red Bull KTM Factory 115. 6. Prima Pramac Racing 106. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 61. 10. LCR Honda 58. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.