MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Weniger Reifen für 2023: Der grüne Michelin-Gedanke

Von Simon Patterson
Piero Taramasso

Piero Taramasso

Im Rahmen des Katalonien-GP wurde ein neues Reifen-Kontingent von Michelin für die MotoGP-Saison 2023 bekanntgegeben. Piero Taramasso ist für den Einsatz der Reifen in der «premier class» verantwortlich.

Piero Taramasso ist der «Two Wheel Motorsport Manager» beim MotoGP-Reifenausrüster Michelin. Der Italiener leitet somit den Einsatz in der Motorrad-Weltmeisterschaft. In Zukunft möchte der französische Hersteller mehr auf die Umwelt achten, weshalb unnötige Transporte nicht benötigter Reifen bald reduziert werden sollen.

«Seit einigen Jahren arbeiten wir mit der Dorna und mit den Teams an diesem Thema. Wir möchten die Anzahl der Reifen verringern, um Nachhaltiger zu werden. Das ist das Ziel für Michelin, für die Dorna und die ganze Meisterschaft. Der Sport soll grüner werden», stellte Taramasso im Interview mit SPEEDWEEK.com klar.

«Vor zwei Jahren waren je 15 Vorder- und Hinterreifen pro Fahrer und Wochenende verfügbar. Wir haben uns also dazu entschieden, die Menge der Hinterreifen zu verkleinern. Der Vorderreifen ist deutlich empfindlicher. Viele Fahrer bevorzugen weiche Mischungen, andere den harten Vorderreifen. Deshalb haben wir den Vorderreifen unberührt gelassen und nur für den Hinterreifen etwas geändert», erklärte er und fügte hinzu: «Von 15 verfügbaren Reifen sind wir dieses Jahr auf 13 gegangen.»

Taramasso weiter: «2023 werden es nur noch zwölf Hinterreifen pro Fahrer und Wochenende sein, aufgeteilt in zwei Mischungen – bisher waren es drei. Wir bringen sieben Reifen mit der weichen Mischung und fünf von den härteren Pneus mit. Bereits 2016 hatten wir nur zwei Mischungen für hinten dabei. Damals hatten wir aber kaum Erfahrung, denn wir waren gerade erst wieder in die MotoGP-Klasse eingestiegen.»

«Alle Mischungen, die wir aktuell nutzen, haben einen sehr großen Arbeitsbereich. Wir können alle möglichen Szenarien auch in Zukunft abdecken. Es wird etwas einfacher für die Fahrer, die Bereiche zu verstehen», betonte der Italiener. «Schaut man in die Vergangenheit, war es selten der Fall, dass alle drei Mischungen verwendet wurden.»

Zukünftig wird es also nur noch zwei Mischungen für das Hinterrad pro Wochenende geben. Wird das Kontingent für vorne auch noch umgekrempelt? «Momentan wollen wir den Vorderreifen bei drei Mischungen belassen. Dieser Reifen muss gut funktionieren», antwortete Taramasso. «Vielleicht sprechen wir in Zukunft darüber, dass wir auch auf zwei Mischungen umsteigen. Generell schauen wir, dass wir die Umwelt bestmöglich schützen können. In allen Bereichen.»

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