Takaaki Nakagami: «Helm hat mein Leben gerettet»
Kurve 1 des Catalunya-GP: Sturz von Bagnaia, Nakagami und Rins
«Ich bin okay, deshalb bin ich hierher gekommen», begann Takaaki Nakagami am Donnerstag seine Presserunde vor dem Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring. «Ich habe mich noch nicht zu 100 Prozent erholt, aber es wurde gerade bestätigt, dass ich ‚fit to ride‘ bin und an diesem Wochenende fahren kann. Das ist nach diesem Unfall ein Wunder.»
«Die rechte Schulter ist noch ziemlich schlimm», räumte Nakagami ein. «Ich habe keine Brüche davongetragen, aber es ist stark entzündet und es hat sich Flüssigkeit im Gelenk angesammelt. Ich weiß nicht, ob es auf dem Motorrad bequem sein wird, aber auf dieser Strecke gibt es nur zwei starke Bremspunkte, Kurve 1 und nach dem Wasserfall.»
Von der Härte des Aufpralls in der Startkurve des Catalunya-GP, als Nakagami mit dem Kopf auf das Hinterrad von Bagnaia prallte, zeugt der Arai-Helm des 30-jährigen Japaners. «Ich sah ihn heute am Morgen, der ist übel zugerichtet. Ich bin Arai sehr dankbar, sie haben mein Leben gerettet. Ich erinnere mich auch an alles. Der Crash war böse, aber der Helm hat gut geholfen.»
Nakagami verwickelte bekanntlich auch Pecco Bagnaia und Alex Rins in den Startcrash. «Ich habe mich am Vormittag bei Pecco und Alex entschuldigt. Nach dem Rennen hatte ich keine Möglichkeit dazu gehabt, weil ich im Krankenhaus war. Für mich ist es sehr wichtig, mich persönlich bei ihnen zu entschuldigen. Ich habe mich entschuldigt und erklärt, dass es vollkommen mein Fehler war. Jetzt fühle ich mich viel besser, weil es für mich so wichtig ist, sich gegenüberzustehen und sich zu entschuldigen. Sie haben es akzeptiert und wir haben uns die Hand geschüttelt. Jetzt will ich einen klaren Kopf bewahren und mich auf das Wochenende konzentrieren», betonte «Taka».
Zuvor galt es aber noch einige Fragen zu beantworten: Wo sah der LCR-Honda-Pilot seinen Fehler? «Ich habe keinen Fehler mit dem Bremspunkt gemacht, da war alles total unter Kontrolle», versicherte er. «Leider hatte ich hinter Pecco auf der Bremse ziemlich viel Windschatten und das hatte ich, um ehrlich zu sein, so nicht erwartet. Ich konnte das Motorrad nicht gut stoppen und den Crash nicht verhindern.»
Nicht nur das Manöver von Nakagami, der nur von Startplatz 12 losgefahren war, sondern auch die Untätigkeit der Regelhüter, die den Startcrash als Rennunfall nicht weiter verfolgten, wurde nach dem Katalonien-GP teils heftig kritisiert. Wie ging Taka mit der Kritik um? «Ja, ich habe es gehört. Alle glaubten, dass ich eine Strafe bekommen würde… Um ehrlich zu sein, ich wäre bereit gewesen, einen Penalty zu bekommen. Ich hätte nichts dagegen sagen können, weil es mein Fehler war. Ich entscheide das aber nicht, für die Stewards war es ein Rennunfall. Falls sie es sich noch anders überlegen und ich bestraft werden sollte, akzeptiere ich das. Der Unfall war auf meinen Fehler zurückzuführen. Ich war aber nicht allein, leider habe ich das Rennen von zwei Fahrern zerstört. Alex hat sich verletzt, was mir sehr, sehr leidtut. Es ist schwierig, ich kann ja auch nicht hingehen und sagen: ‚Gebt mir einen Penalty.‘ Es ist schwierig.»
MotoGP-Fahrer-WM nach 9 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 147 Punkte. 2. Aleix Espargaró 125. 3. Bastianini 94. 4. Zarco 91. 5. Bagnaia 81. 6. Brad Binder 73. 7. Rins 69. 8. Mir 69. 9. Miller 65. 10. Marc Márquez 60. 11. Oliveira 57. 12. Martin 51. 13. Viñales 46. 14. Marini 41. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 22. 20. Darryn Binder 10. 21. Di Giannantonio 8. 22. Dovizioso 8. 23. Gardner 8. 24. Raúl Fernández 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 201 Punkte. 2. Yamaha 147. 3. Aprilia 126. 4. KTM 101. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 171 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 169. 3. Ducati Lenovo 146. 4. Prima Pramac Racing 142. 5. Suzuki Ecstar 138. 6. Red Bull KTM Factory 130. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 71. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 18. 12. Tech3 KTM Factory 9.