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Sachsenring: «Motorradsport ist ein Zukunftsprojekt»

Von Günther Wiesinger
Der Sachsenring-GP ist ausverkauft, es werden über drei Tage mehr als 220.000 Zuschauer wartet. ADAC-Vorstand Lars Soutschka zieht eine erste Bilanz.

Der Motorrad-GP von Deutschland wurde 2020 wegen der Pandemie abgesagt, 2021 fand er als Geisterrennen statt, aber an diesem Wochenende ist der Event wieder ausverkauft, es wird über drei Tage mit mehr als 232.202 Zuschauern gerechnet, während 2018 im letzten Jahr der vorherigen Promoters SRM nur 169.000 Besucher an die Strecke kamen. 90 Prozent der Ticketkäufer von 2019 haben die Karten für 2022 behalten.

ADAC-Vorstand Lars Soutschka zog heute eine erste Bilanz der größten Sportveranstaltung Deutschlands. Auch Dorna-CEO-Carmelo Ezpeleta nahm der Publikumsaufmarsch und die einzigartige Atmosphäre in Sachsen mit Freude und Begeisterung zur Kenntnis, denn zuletzt haben in Mugello und Barcelona WM-Läufe mit enttäuschenden Zuschauerzahlen stattgefunden.

«Carmelo Ezpeleta hat auch gefallen, wie stark besetzt die Haupttribüne schon am Freitag war, wie friedlich es hier abgeht und wie reibungslos alles funktioniert. Er war voll des Lobes über unsere Veranstaltung. Ich kann deshalb nur Komplimente für mein Team aussprechen; ich möchte da stellvertretend nur Thomas Voss, Robert Dorn und Dr. Lutz Oeser erwähnen. Es ist erstaunlich, was sie in den letzten Jahren hier geleistet haben. Die Mannschaft hat ein tolles, geiles Event hingestellt», zeigte sich der ADAC-Funktionär begeistert. 

Obwohl Valentino Rossi nicht mehr dabei ist und Marc Márquez wegen seiner vierten Oberarm-Operation ausfiel, schauen heute beim Deutschland-GP insgesamt 95.000 Fans zu, die 50.000 Tribünenplätze sind ausverkauft.

«Wir sind von diesem Erfolg positiv überrascht», räumte Lars Soutschka ein. «das ist sensationell. Nach zwei Jahren Pandemie wollen die Leute einfach wieder Spaß haben und zusammenkommen. Dazu kommt, das Produkt MotoGP funktioniert einfach. Das ist ein wesentlicher Faktor. Und drittens ist der Brünn-GP weg gefallen, durch die räumliche Nähe fahren deshalb vielleicht manche Fans jetzt gerne hierher an den Sachsenring. So gesehen ist der ADAC vielleicht ein Profiteur. Das schöne Wetter spielt vielleicht auch eine Rolle. Die Frage ist jetzt: Wie geht es in der Zukunft weiter? Also 2023 und in den Jahren danach. Wir werden nächstes Jahr zu einem ähnlichen Termin wieder einen Grand Prix haben, und wir starten bereits heute mit dem Ticketverkauf 2023. Und es wird natürlich nicht einfach, die Messlatte von diesem Jahr zu erreichen», ergänzte Soutschka.

«Aber Motorsport und Deutschland, diese Faktoren gehören zusammen, wir sehen das auch bei unseren Zuschauerrekorden bei der ADAC GT Masters», fuhr Soutschka fort. «Auch die Formel 1 boomt weltweit, auch bei Sky im PayTV. Deshalb mein Fazit: Motorsport und Deutschland, das ist immer noch ein Zukunftsprojekt.»

Letztes Jahr musste der ADAC als GP-Veranstalter Kritik hinnehmen, weil damals im Juni im deutschen Fußball und im Motorsport im benachbarten Ausland bereits wieder eine gewisser Zuschaueranzahl erlaubt war, der Sachsenring aber vor absolut leeren Rängen stattfinden musste und die treuen Fans ausgesperrt blieben.

«Das Problem im Vorjahr war für uns, wir mussten alles in Abstimmung mit der Staatsregierung machen; da waren wir in einem sehr engen Kontakt», entgegnete Soutschka. «Die Politik war damals in Deutschland bei den Zuschauern noch zurückhaltend. In Österreich war man uns bei den Öffnungsschritten und Entwicklungen oft zwei, drei oder vier Wochen voraus. Zum Zeitpunkt, als wir den Grand Prix 2021 hatten, war Deutschland noch nicht so bereit für Lockerungen. Ich glaube, das war letzten Endes auch richtig. Der zweite Punkt: Der Sachsenring ist keine permanente Rennstrecke. Es war deshalb für die Kollegen hier sehr schwierig, hier vor Ort drei, vier oder fünf Wochen vor der Veranstaltung zu reagieren. Man konnte die Tribünen nicht mehr rechtzeitig aufbauen und die Kabel nicht mehr verlegen. Das ist auf einer permanenten Rennstrecke wie auf dem Red Bull Ring, auf dem Hockenheimring oder sogar in Oschersleben anders. Solche Locations kann man wie ein Fußballstation einfach aufsperren. Das geht halt hier von heute auf morgen nicht. Deshalb haben wir nach sorgfältiger Abwägung beschlossen, 2021 keine Zuschauer zuzulassen.»


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