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Jack Miller (Ducati/3.): «Mein härtestes Rennen»

Von Günther Wiesinger
Nach zwei verpatzten Rennen fand Jack Miller auf dem Sachsenring wieder zur alten Stärke. Der Ducati-Star schildert, warum er trotz Long-Lap-Penalty auf Platz 3 stürmte.

Jack Miller verbesserte sich durch die 16 Punkte für den dritten Rang beim Liqui Moly GP von Deutschland in der WM-Tabelle vom neunten auf den siebten Rang. Der Australier klagte im Parc Fermé wie alle Kollegen über die schwüle 36-Grad-Hitze. «Das ist wie in Thailand oder in Malaysia», japste er.

«Ich bin zurück auf dem Podium. Das ist mein Job. Es war verdammt heiß da draußen», setzte der Ducati-Werkspilot fort. «Ich glaube, das war das körperlich anstrengendste Rennen, das ich in fast sieben Jahren in der MotoGP absolviert habe. Das liegt nicht nur an der Temperatur, sondern auch am Layout dieser Strecke, die dir keine Sekunde Zeit zum Verschnaufen gibt, du bist dauernd am Arbeiten. Dazu kommt, dass ich von der ersten bis zur 30 Sekunden meine Vorderleute gejagt habe. Das hat meine Aufgabe nicht gerade erleichtert.»

«Trotzdem war es ein unterhaltsames Rennen. Ich hatte viel Selbstvertrauen und am ganzen Wochenende ein wirklich gutes Feeling mit dem Bike. Dadurch konnte ich heute ein paar anständige Überholmanöver durchführen. Ich habe mich zwar manchmal auch ein bisschen verbremst, auch beim Fight gegen Aleix. Aber ich wusste immer genau, was das Motorrad machen würde und dass ich es irgendwie noch rechtzeitig abbremsen kann. Es macht wirklich viel Spaß, wenn du mit so viele Vertrauen um die Piste sausen und die Kurven so attackieren kannst, wie du dir das vorstellst. Der Long-Lap-Penalty war ein bisschen unheimlich, aber er hat nicht extrem viel Zeit gekostet.»

Als Miller nach dem Long-Lap-Penalty wieder auf die Rennstrecke donnerte, stürzte Joan Mir fast gleichzeitig, und als der Suzuki-Star weiterfahren wollte, ließ er viel Geröll auf der Strecke zurück. Miller konnte dem Schotter nur knapp ausweichen. «Ich sah, wie der Schotter gegen meinen Vorderreifen geschleudert wurde. Aber ich bin den Kies rasch wieder losgeworden. Ich habe das Bike bald darauf wieder richtig in Schräglage fahren können, dadurch habe ich nicht allzu viel Zeit verloren. Das war wirklich wichtig für das heutige Resultat.»

Jack Miller hat bei den letzten zwei Rennen nur drei Punkte kassiert, aber in Sachsen gab er den Kritikern die richtige Antwort. «Ja, die Set-Up-Änderungen, die wir beim Montag-Test in Barcelona gemacht haben, bewähren sich. Ich kann jetzt wieder in meinem alten, bewährten Stil fahren. Ich habe wieder genügend Vertrauen. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Rennen.»

Jack Miller blieb während der Auslaufrunde stehen. «Es waren ein paar Fans gestern bei einem Ducati-Event. Ich habe einen näher kennen gelernt und ihn gefragt, wo er am Sonntag sitzen wird. Er hat es mir ungefähr geschildert. Ich habe ihn dann schon vor dem Start auf der Tribüne gesucht, um mir nachher das Leben leichter zu machen. Nach dem Rennen bin ich dort zur Service-Road gefahren, habe ein paar Burn-outs gemacht und ihm meine Handschuhe geschenkt», berichtete Jack, der Showman. 

MotoGP-Ergebnis, Sachsenring (19. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 30 Rdn. in 41:12,816 min
2. Zarco, Ducati, + 4,939 sec
3. Miller, Ducati, + 8,372
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,113
5. Marini, Ducati, + 11,679
6. Martin, Ducati, + 13,164
7. Brad Binder, KTM, + 15,405
8. Di Giannantonio, Ducati, + 15,851
9. Oliveira, KTM, + 19,740
10. Bastianini, Ducati, + 21,611
11. Bezzecchi, Ducati, + 23,175
12. Fernandez, KTM, + 26,548
13. Morbidelli, Yamaha, + 29,014
14. Dovizioso, Yamaha, + 30,680
15. Gardner, KTM, + 30,812
16. Bradl, Honda, + 52,040

MotoGP-Fahrer-WM nach 10 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 138. 3. Zarco 111. 4. Bastianini 100. 5. Brad Binder 82. 6. Bagnaia 81. 7. Miller 81. 8. Rins 69. 9. Mir 69. 10. Oliveira 64. 11. Martin 61. 12. Marc Márquez 60. 13. Marini 52. 14. Vinales 46. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 35. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 16. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 221 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 139. 4. KTM 110. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 197 Punkte. 2. Aprilia Racing 184. 3. Prima Pramac Racing 172. 4. Ducati Lenovo Team 162. 5. Red Bull KTM Factory 146. 6. Suzuki Ecstar 138. 7. Gresini Racing 116. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 87. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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