MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Ciabatti: Kein Extra-Druck für Bastianini und Martin

Von Nora Lantschner
Ein Platz im Ducati-MotoGP-Werksteam ab 2023 ist noch zu vergeben. Der italienische Hersteller aus Borgo Panigale spielt bei der Entscheidung zwischen Enea Bastianini und Jorge Martin auf Zeit.

Dass Jack Miller ab 2023 auf einer Red Bull-KTM sitzt, ist seit einem Monat offiziell. Wer seine Nachfolge im Ducati-Lenovo-Team antritt, wird sich erst nach der Sommerpause klären: Neben dem dreifachen Saisonsieger Enea Bastianini macht sich auch Pramac-Ass Jorge Martin Hoffnungen auf eine Beförderung.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti erklärte dazu in Assen: «Wir haben gesagt, dass wir Ende August entscheiden werden, wer im Werksteam der Teamkollege von Pecco wird. Und der andere Fahrer – entweder Enea oder Jorge, wird bei Pramac neben Johann Zarco fahren.»

Mit dem 31-jährigen Franzosen werden nur noch die letzten Details der Vertragsverlängerung ausgehandelt, fügte Ciabatti an.

Zur Erinnerung: Der letztjährige Vizeweltmeister Pecco Bagnaia (25) wurde bereits vor dem Start der Saison mit einem Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2024 ausgestattet.

Dass ein Hinauszögern der Entscheidung im Falle von Bastianini und Martin (beide 24 Jahre alt) bei den betroffenen Fahrern für zusätzlichen – und negativen – Druck führen könne, befürchtet Ciabatti nicht. «In unserem Fall wissen beide Fahrer, Enea und Jorge, dass sie im nächsten Jahr Factory-Ducati-Fahrer sein werden. Sie haben einen Vertrag für nächstes Jahr, sie haben das technische Paket eines Werksfahrers und sie haben auch die Gage eines Werksfahrers – unabhängig davon, in welchem Team sie unterkommen werden», betonte der Italiener.

«Wenn ein Fahrer weiß, dass er wie ein Werksfahrer bezahlt wird und dass er Werksmaterial erhält, dann glaube ich nicht, dass es irgendwelche Auswirkungen auf ihn hat, wenn er nicht weiß, ob er bei Ducati Lenovo oder Pramac fahren wird. Denn wie gesagt, die Zukunft ist gesichert», bekräftigte der Ducatis-Sportdirektor. «Wenn ein Fahrer nicht sicher ist, ob er für das kommende Jahr einen Vertrag hat oder nicht, dann könnte das für Extra-Druck sorgen. Das ist bei Jorge oder Enea aber nicht der Fall. Ich sehe es jedenfalls so.»

Zumindest die neue Gresini-Ducati-Fahrerpaarung ist mit Fabio Di Giannantonio und Neuzugang Alex Márquez bereits seit der Dutch TT offiziell. Zum technischen Stand des Kundenteams aus Faenza erklärte Ciabatti: «Wir haben einen Vertrag mit Gresini für 2022 und 2023, der jeweils Vorjahres-Bikes vorsieht – auf einem gewissen Entwicklungstand, der ungefähr dem der Werksmotorräder auf dem Sachsenring entspricht. Dann frieren wir die Spezifikation ein, auch weil wir die Teile bestellen müssen.»

Die MotoGP-Werksteams 2023

Red Bull KTM (Binder, Miller)
Ducati Lenovo (Bagnaia, Bastianini?)
Monster Yamaha (Quartararo, Morbidelli)
Aprilia Racing (Aleix Espargaró, Viñales)
Repsol Honda (Marc Márquez, Mir)

Die Kundenteams 2023

Tech3-GASGAS (Pol Espargaró, Gardner?)
Prima Pramac Ducati (Zarco, Martin?)
WithU-Aprilia (Oliveira, Raúl Fernández?)
Mooney VR46 Ducati (Marini, Bezzecchi)
Gresini Racing Ducati (Alex Márquez, Di Giannantonio)
LCR Honda (Rins, Nakagami oder Ogura?)

Die MotoGP-Werksteams 2022

Red Bull KTM (Binder, Oliveira)
Ducati Lenovo (Bagnaia, Miller)
Monster Yamaha (Quartararo, Morbidelli)
Suzuki Ecstar (Mir, Rins)
Aprilia Racing (Aleix Espargaró, Viñales)
Repsol Honda (Marc Márquez, Pol Espargaró)

Die Kundenteams 2022

Tech3-KTM (Gardner, Raúl Fernández)
Prima Pramac Ducati (Zarco, Martin)
WithU-Yamaha (Dovizioso, Darryn Binder)
Mooney VR46 Ducati (Marini, Bezzecchi)
Gresini Racing Ducati (Bastianini, Di Giannantonio)
LCR Honda (Nakagami, Alex Márquez)

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