Überhol-Problem? Diese MotoGP-Teams sehen es nicht
Auch einige Fahrer klagen immer wieder, dass sie in den Rennen nicht überholen können, obwohl sie eine deutlich stärkere Pace hatten. So war es beispielsweise bei Marc Márquez und Aleix Espargaró in Le Mans oder bei Weltmeister Fabio Quartararo in Argentinien. Auch Luca Marini (Ducati) klagte nach dem Frankreich-GP.
Durch die Aerodynamik an den GP-Raketen wird im Windschatten ein extremes Vakuum verursacht. Dadurch und durch den Einsatz der «Rear Ride Height Devices» und bei Ducati auch durch das «Front Ride Height Device» ist es für die Fahrer schwieriger geworden, einen Gegner zu überholen. Durch das Fahren hinter einem anderen Bike überhitzt außerdem schneller der Vorderreifen, was dazu führt, dass der Luftdruck steigt und das Fahrverhalten beeinträchtigt.
Was sagen die Teammanager zu den Vorwürfen, dass die MotoGP durch die ständigen technischen Innovationen für Fans und Fahrer «langweiliger» wird?
Paolo Ciabatti, Ducati-Sportdirektor dazu: «Es hängt sehr von den Umständen ab. Aus unserer Sicht sind die Motorräder in der Basis sehr ähnlich zu denen im letzten Jahr. Ich sehe es nicht als wahres Problem an, dass die Rennen weniger spektakulär sein sollen. Ja, es stimmt, dass wir auf einigen Strecken weniger Überholmanöver gesehen haben, als wir es gewohnt sind. Ich glaube aber, dass es kaum etwas damit zu tun hat, wie sich die Motorräder entwickelt haben.»
«Der Unterschied zum letzten Jahr ist sehr gering», betonte der Italiener bei einer Pressekonferenz in Assen. «2021 haben wir einige spannende Rennen gesehen, beispielsweise in Aragon, als Bagnaia gegen Márquez kämpfte. Es war eine der besten MotoGP-Shows der letzten Jahre. Auch in Austin konnten wir einen starken Kampf zwischen Márquez und Quartararo beobachten.»
«Ich teile die Meinung von Paolo», sagte Monster Energy Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli. «In den letzten Jahren haben wir einige Devices eingeführt. Die Winglets und elektronischen Hilfsmittel bringen mehr Sicherheit für den Fahrer. Wie bei Ducati, ist auch unser Motorrad sehr ähnlich zu dem vom letzten Jahr. Ich bin nicht der Meinung, dass die MotoGP-Rennen in diesem Jahr weniger Freude bereiten.»
Alberto Puig bestätigte diese Sichtweise aus der Sicht von Repsol Honda: «Da gibt es zwei Seiten. Auf der einen Seite die Meinung des Fahrers, der das Motorrad völlig versteht, weil er damit fährt. Auf der anderen Seite steht die Show. Die Show wird immer von den Fans bewertet.»
«Es gibt einen Organisator, der die technischen Regeln festlegt. Jeder kann bewerten, was er sieht. Jeder kann mitteilen, ob er mit der gebotenen Show glücklich ist oder nicht. Aber aus unserer Sicht gibt es aktuell in dieser Richtung nicht viel mehr zu sagen», so der Spanier.
MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.