Bastianini-Crew-Chief: «Enea fühlt keinen Druck»
Enea Bastianini, hinter ihm Crew-Chief Giribuola
Mit den MotoGP-Siegen in Doha, Austin und Le Mans katapultierte sich Enea Bastianini in der ersten Saisonhälfte 2022 in die Favoritenrolle des zweiten Werksplatzes bei Ducati für die kommende Saison. Doch der Italiener bekam nach dem Frankreich-GP zunehmend Probleme, denn er holte in den folgenden vier Rennen nur elf WM-Zähler. Was hat der 24-Jährige also aus den ersten elf Läufen mitgenommen?
«Ich habe gelernt, dass das Qualifying in der MotoGP-Klasse sehr wichtig geworden ist. Denn wenn du von hinten losfährst, ist es sehr schwierig», stellte der Ducati-Fahrer klar. «Das größte Problem ist, dass du in den ersten beiden Runden wirklich viel Zeit verlierst.»
Bastianini fährt 2022 eine Ducati GP21. Zunächst wohl ein großer Vorteil, doch wie wirkt sich die fehlende Weiterentwicklung auf die restliche Saison aus? «Die Arbeit mit dem Team ist während des Wochenendes extrem wichtig. Wir haben herausgefunden, dass wir nicht zu viel am Motorrad verändern sollten, damit wir auf den verschiedenen Rennstrecken möglichst das gleiche Gefühl zum Bike haben», erklärte «La Bestia».
Mitverantwortlich für den großen Erfolg ist sein Crew-Chief Alberto Giribuola. Der Italiener hat fünf Jahre lang für Andrea Dovizioso im Ducati-Werksteam gearbeitet. Nun sorgt er bei Gresini für viel Freude durch die starke Zusammenarbeit mit Bastianini. «Ich denke, die Umgebung ist immer ein Teil des Erfolgs. Druck ist immer eine charakteristische Eigenschaft eines Fahrers. Enea fühlt keinen Druck», antwortete er auf die Nachfrage, wie gut die Atmosphäre im Gresini-Team ist.
«Sollte er ins Werksteam wechseln, dann wird er damit umgehen können. Das Wichtigste ist, dass er merkt, wie die Leute um ihn herum für dasselbe Ziel arbeiten. Wir lachen sehr viel, arbeiten auf eine entspannte Art. Das hilft ihm, die Rennen zu genießen, sodass es nicht wie Arbeit wirkt, sondern er es mit Freunden genießen kann. Ich glaube, das macht den größten Unterschied», so «Albi», wie er im Fahrerlager genannt wird.
Für den Italiener ist Bastianini der, der das meiste Gefühl für den Gasgriff aufweist. «Enea kann das Motorrad am Limit bewegen, ohne dass das Hinterrad ansatzweise durchdreht. Er holt bei der Beschleunigung das Maximum heraus, aber am Ende hat er meist zehn oder 15 Prozent übrig, im Vergleich zu seinen Gegnern», betonte Giribuola. «Im letzten Jahr konnte er nicht voll am Limit fahren, denn er war nicht in der Lage dazu, das Motorrad völlig am Maximum zu bewegen, wie du es im Qualifying tun musst. In diesem Jahr legt er im Zeittraining einen Schalter um.»
«Sein Vertrauen zum Vorderrad, besonders im letzten Moment beim Einlenken in eine Kurve, ist großartig. Dort kann er viel Zeit gut machen, denn er kommt mit viel Speed in die Kurve, gelangt aber trotzdem sehr gut durch die Kurvenmitte. Etwas ganz Besonderes», ergänzte der Chefmechaniker.
MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.