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KymiRing: Pleite besiegelt, keine Rettung in Sicht

Von Günther Wiesinger
Der Finnland-GP auf dem neuen KymiRing wird wohl nie stattfinden. Auch Promoter Lahti Events droht jetzt die Zahlungsunfähigkeit.

Der neuen finnischen Rennstrecke KymiRing droht eine düstere Zukunft. Der 4,5 km lange GP-Circuit wird aller Voraussicht nach zugesperrt, bevor das erste internationale Rennen dort stattgefunden hat. Die geplanten Veranstaltungen MotoGP, Motocross-WM und Rallycross im Juli und August wurde alle abgesagt, es haben sich Schulden in der Höhe von 24,7 Millionen Euro angehäuft. Die KymiRing-Gesellschaft ist in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert.

Der Betrieb von Lahti Events, bekannt durch seine KymiRing-Kooperation als Promoter der Motorsport-Events, soll jetzt ebenfalls liquidiert werden. Denn im Spätsommer werden zusätzliche Mittel in der Höhe von 2,4 Millionen Euro
fällig.

In Finnland wird der KymiRing längst als Rennbahn der Sorgen bezeichnet. Weil die Rennstrecke, die seit fast vier Jahren auf einen Motorrad-Grand Prix hoffte, noch immer als unvollendetes Gerüst in der Landschaft steht, mussten die KymiRing-Betreiber alle Aktivitäten absagen.

Auch beim Veranstaltungsunternehmens Lahti Events sieht die finanzielle Situation und die Zukunft triste aus. Sie hat leichtsinnigerweise Millionenbeträge als Mietkostenvorschuss an den KymiRing bezahlt. Die Kosten der MotoGP-Absage und die Ticketrückerstattungen, bedürfen jetzt einer zusätzlichen Finanzierung durch die Stadt Lahti, dem Eigentümer von Lahti Events. Laut einer Pressemitteilung der Stadt soll der Betrieb der Event-Agentur eingestellt werden. Das wurde nach einer Betriebsprüfung bei Lahti Events von der Stadtregierung vorgeschlagen.

Die blauäugigen KymiRing-Manager glauben immer noch an ein Happy End, auch wenn die Zahlen düster aussehen.

Laut einer Pressemitteilung hat Lahti Events die Stadt um zusätzliche Mittel in der Höhe von 2,4 Millionen Euro gebeten. Mit der zusätzlichen Finanzspritze könnte das Unternehmen nach eigenen Angaben die für Ende des Sommers geplanten Veranstaltungen organisieren. Zusätzliche Mittel werden von der Muttergesellschaft KOKO Lahti gezahlt, die ebenfalls der Stadt Lahti gehört.

«Wir hatten zwei Optionen auf dem Tisch: Insolvenz oder zusätzliche Finanzierung. Die Insolvenz ist immer dann die einzige Option, wenn der Eigentümer das Unternehmen nicht finanziert und keine Fremdfinanzierung verfügbar ist. Die Insolvenz wäre jetzt eine sehr traurige Option gewesen, da das Unternehmen nur wegen des KymiRings in Schwierigkeiten geraten ist, nicht wegen der Stadt Lahti», sagt Emilia Mäki, CEO von Lahti Events.

Die Probleme mit der Rennstrecke der Sorgen gehen weiter. Es soll untersucht werden, auf welcher rechtlichen Basis die Rennstrecke Millionenförderungen vom Staat bekam, eine strafrechtliche Untersuchung droht.

Der missglückten Rennstrecke in Iiti und deren Managern droht Ungemach. Laut den Unterlagen des Bezirksgerichts Päijät-Häme schuldet KymiRing der Firma Lahti Events rund zwei Millionen Euro. Emilia Mäki sagte Anfang Juli, dass die Gesamtverschuldung eigentlich deutlich höher sei.

Am gestrigen Dienstag haben Lahti Events, die Tochtergesellschaft von KOKO Lahti, die der Stadt Lahti gehört, nach Lösungen gesucht, die darauf abzielen, die Interessen und Verpflichtungen der Stadt und im Sinne des Stadtrats von Lahti zu sichern. Eine Gesamtüberprüfung der Organisation der Veranstaltungsaktivitäten und Unternehmensstrukturen der Stadt Lahti wird bis Mitte September erfolgen.

Die zuständige Abteilung schlug dem Stadtrat vor, dass als Ergebnis der Überprüfung der derzeitige Betrieb von Lahti Events eingestellt wird. Um die Reorganisation zu unterstützen, wird Lahti Events seinen Forderungen gegenüber der KymiRing-Gesellschaft hartnäckig Nachdruck verleihen und gegebenenfalls entsprechende Prozesse einleiten, berichtete das städtische Online-Portal lahti.fi

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