Miguel Oliveira (KTM) weiß: «Das ist die Realität»
Miguel Oliveira
Für Red Bull KTM-Fahrer Miguel Oliveira war es eine wechselhafte erste Saisonhälfte in der MotoGP-Klasse. Die Höhepunkte bisher: Der Sieg in Mandalika im Regen und der fünfte Platz beim Heimrennen in Portimão. Doch seitdem kam er nicht mehr über den neunten Platz hinaus. Er wurde sogar in vier aufeinanderfolgenden Rennen Neunter.
Hinzu kam die Bekanntgabe von KTM im Juni, dass Jack Miller 2023 auf der zweiten RC16 im Red Bull-Team neben Brad Binder sitzen wird. Miguel Oliveira muss sich nach einem anderen Bike umschauen. Ein Wechsel zum RNF-Team, das ab der kommenden Saison von Aprilia ausgestattet wird, ist sehr wahrscheinlich. Im Interview fasste der 27-Jährige seine bisherige Saison zusammen.
«Es gab ein Hoch zu Saisonbeginn. Erst ein Sturz, dann die 25 Punkte und erneut keine Punkte in Texas, nachdem wir Probleme mit dem Hinterreifen hatten. In Le Mans stürzte ich, aber anschließend konnte ich konstant in die Top-10 fahren. Gerne hätten wir mehr erreicht, aber wenn man am Limit fährt, immer versucht, so schnell wie möglich zu sein und keine Fehler zu machen, das ist schon sehr schwierig. Es gibt keine Zeit, um sich auszuruhen», stellte der vierfache MotoGP-Laufsieger klar.
Oliveira: «Aktuell ist es nicht einfach, ein gutes Ergebnis in dieser Serie zu erzielen. Alles steht sehr in Abhängigkeit zur Startposition. Im Rennen ist das Überholen schwierig und wenn du hinter jemandem fährst, überhitzt der Vorderreifen und der Luftdruck schießt nach oben. Diese Faktoren führen zu sehr schwierigen Rennen. Das ist die Realität.»
«Ich komme zu einem GP, um ihn zu gewinnen. Ich weiß, das ist meistens nicht möglich, aber wir müssen lernen, mit dieser Erwartungshaltung umzugehen. Wir müssen nach den ersten Trainings erkennen, wo wir an diesem Wochenende stehen», betonte der KTM-Pilot bei motogp.com. «Unabhängig vom Ergebnis geben wir nicht auf, wir machen immer weiter Druck. Selbst wenn wir im Qualifying nur auf Platz 15 oder 16 stehen. Wir wollen natürlich gut abschneiden im Rennen. Es ist schwierig, diese Situation zu akzeptieren, denn ich weiß, dass ich eigentlich um bessere Positionen kämpfen kann.»
Die Einheitsreifen sind ein großes Thema in der MotoGP. Einige Hersteller arbeiten gut mit den Pneus, andere haben starke Probleme. «Im Bereich Grip, Stabilität und Distanz sind die Michelin-Reifen aktuell auf einem unglaublichen Level. Es ist aber teilweise sehr hart, in das Fenster zu gelangen, wo der Reifen perfekt funktioniert, besonders in der Temperatur und mit dem Reifendruck», weiß der Portugiese.
«Es liegt an den Herstellern und Fahrern, sich an die Situation anzupassen. Denn wir haben alle dieselben Reifen», erklärt Oliveira. «An vielen Wochenenden klagen die Fahrer über die Reifen und über fehlenden Grip. Das liegt daran, dass man diese Reifen unter bestimmten Umständen einfach nicht in das passende Performance-Fenster bekommt.»
MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.