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Fabio Quartararo (Yamaha/8.): «Für uns ein Albtraum»

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo musste in Kurve 14 einmal den Umweg nehmen

Fabio Quartararo musste in Kurve 14 einmal den Umweg nehmen

Der Long-Lap-Penalty an sich kostete Fabio Quartararo in Silverstone nicht so viel Zeit, problematisch war in der Folge aber der stark erhitzte Hinterreifen. Der Yamaha-Star ist mit Blick auf die Ducati-Armada gewarnt.

Fabio Quartararo startete gut in den Silverstone-GP und lag hinter Johann Zarco auf Platz 2, als er in der vierten Runde in Kurve 14 in die Long-Lap-Schleife abbog. Dabei verlor der Vorjahressieger nur eine gute Sekunde. Das größere Problem: Er fiel drei Plätze zurück, hinter Rins, Miller und den späteren Sieger Bagnaia.

«Ich dachte, dass mich der Long-Lap-Penalty viel mehr kosten würde, aber es war nicht so schlimm», schilderte Quartararo. «Es war einfach mit dem Hinterreifen so schlimm und hinter anderen Fahrern können wir mit unserem Motorrad nicht fahren. Das ist einfach ein Albtraum. Ein Bike ist noch okay, aber sobald es mehr als eines ist, wird der Hinterreifen so heiß und verliert an Performance. Wir fahren auf eine komplett andere Weise als die anderen und das Überholen ist für uns ein Albtraum.»

So fiel der Yamaha-Star dann noch bis auf Rang 8 zurück, seinen Titelrivalen Aleix Espargaró konnte er gerade noch hinter sich halten. Mitverantwortlich dafür war die Wahl des Medium-Hinterreifens. «Das war unsere Entscheidung, wir hatten den harten Hinterreifen nicht probiert», räumte «El Diablo» ein. «Wir machten den Fehler, den Hard nicht auszuprobieren. Das war das Problem und bei diesen Bedingungen war es super wichtig, diesen Reifen zu verwenden.»

Wäre der WM-Leader ohne den Long-Lap-Penalty auch mit dem mittelharten Reifen weiter vorne gelandet? «Ja, ich glaube schon. Denn unser Problem war nicht die Distanz. Am Ende verloren wir eineinhalb Sekunden, aber es war nicht schlecht. Wäre ich nur hinter einem Motorrad gewesen und hätte 1,5 Sekunden verloren, dann wäre das okay gewesen. Wenn wir hinter anderen Bikes sind, erhitzt sich mein Hinterreifen aber sehr stark, wir büßen an Performance ein und der Reifen lässt nach. Mit der harten Mischung wäre es besser gewesen – aber nach dem Rennen ist man immer schlauer.»

Machte der Luftdruck im Vorderreifen keine Probleme? «Mit dem Vorderreifen war es okay. Normalerweise hasse ich den sehr weichen Reifen, aber auf dieser Strecke hat es für uns gut funktioniert», versicherte Quartararo.

Fakt ist am Ende des Tages: Der Titelverteidiger machte zwar einen Punkt auf den angeschlagenen Aleix Espargaró gut, dafür schrumpfte aber der Vorsprung auf Bagnaia um weitere 17 Punkte.

«Wenn man sich die jüngsten zwei Rennen anschaut, haben wir fast zwei Rennen verloren», verwies Quartararo auch auf die Dutch TT in Assen, wo Bagnaia ebenfalls siegreich war, während der Franzose einen Nuller schrieb. «Natürlich sehe ich Pecco mehr im Kampf für den Titel. Das ist aber etwas, an das wir uns gewöhnen müssen. Denn sie haben viel mehr Erfahrungswerte und Motorräder im Feld.»

«Am Freitag sind wir immer schnell, weil unser Motorrad dem letztjährigen Motorrad sehr, sehr ähnlich ist. Je mehr sie Rennen fahren, umso besser kennen auch sie ihr Bike. Am Freitag sind sie etwas langsamer, aber mit mehr Tagen und mehr Runden sind sie dann viel schneller als wir», befürchtet der Yamaha-Werksfahrer mit Blick auf die Rivalen aus Borgo Panigale.

MotoGP-Ergebnis, Silverstone (7. August):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 20 Rdn in 40:10,260 min
2. Maverick Vi
ñales (E), Aprilia, +0,426 sec
3. Jack Miller, (AUS), Ducati, +0,614
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,651
5. Jorge Martin (E), Ducati, +1,750
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +2,727
7. Alex Rins (E), Suzuki, +3,021
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +3,819
9. Aleix Espargar
ó (E), Aprilia, +3,958
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 6,646
11. Brad Binder (ZA), KTM, +7,730
12. Luca Marini (I), Ducati, +13,439
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,706
14. Pol Espargar
ó (E), Honda, +13,906
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha , +16,359
16. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +20,805
17. Alex M
árquez (E), Honda, +21,099
18. Remy Gardner (AUS), KTM, +24,579
19. Stefan Bradl (D), Honda, +28,773
20. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +33,653
21. Ra
úl Fernández (E), KTM, +35,601
22. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +36,460
– Joan Mir (E), Suzuki
– Johann Zarco (F), Ducati

MotoGP-Fahrer-WM nach 12 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 180 Punkte. 2. Aleix Espargaró 158. 3. Bagnaia 131. 4. Bastianini 118. 5. Zarco 114. 6. Miller 107. 7. Brad Binder 98. 8. Rins 84. 9. Viñales 82. 10. Oliveira 81. 11. Martin 81. 12. Mir 77. 13. Bezzecchi 61. 14. Marc Márquez 60. 15. Marini 56. 16. Nakagami 45. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 271 Punkte. 2. Yamaha 180. 3. Aprilia 175. 4. KTM 131. 5. Suzuki 110. 6. Honda 88.

Team-WM:
1. Aprilia Racing 240 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 238. 3. Monster Energy Yamaha 206. 4. Prima Pramac Racing 195. 5. Red Bull KTM Factory 179. 6. Suzuki Ecstar 161. 7. Gresini Racing 136. 8. Mooney VR46 Racing 117. 9. Repsol Honda 102. 10. LCR Honda 72. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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