Fabio Quartararo: «Weiß nicht, wie Yamaha arbeitet»
Fabio Quartararo führt für das Yamaha-Werksteam die MotoGP-Weltmeisterschaft nach zwölf von 20 Rennen souverän an. Doch der Schein trügt: In den letzten beiden Rennen in Assen und Silverstone verlor der Franzose 42 Zähler auf Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia, der nun nur noch 49 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter hat.
Im Rennen in Silverstone konnte Quartararo letztendlich nicht mehr als Platz 8 erkämpfen. Wo verliert die M1 im Vergleich zu den anderen Herstellern? «Top-Speed, Beschleunigung, Hinterradgrip – es sind viele Dinge, die wir nicht haben. Ich rede aber lieber nicht zu sehr über diese Dinge. Die Hauptsache ist für uns, dass wir fokussiert bleiben und nicht auf die negativen Aspekte schauen, weil wir sie für diese Saison ohnehin nicht mehr verbessern können», sagte der aktuelle MotoGP-Weltmeister.
Das nächste Rennen findet auf dem Red Bull Ring in Spielberg statt. Auf dieser Strecke kommt es sehr auf Top-Speed an, für die Yamaha M1 keine leichte Aufgabe. Welche der acht verbleibenden Rennstrecken 2022 könnten dem Bike sehr gut liegen? «Ich glaube, dass wir auf allen Strecken schnell sein können, aber eine Strecke, die uns wirklich liegt, gibt es dabei nicht», antwortete der 23-Jährige. «Bei allen Pisten geht es um die Beschleunigung und es gibt sehr lange Geraden. Natürlich waren wir nicht in Japan und Thailand im letzten Jahr, aber dort geht es auch besonders um die Beschleunigung und um Top-Speed.»
Zuletzt haben die europäischen Hersteller sehr viele Erfolge gefeiert. Muss Yamaha die Arbeitsweise überdenken und verändern, um konkurrenzfähiger zu werden? «Ich weiß nicht, wie Yamaha arbeitet, denn ich kenne nur die wenigen Leute in der Box. Die Mitarbeiter, die die wahre Arbeit leisten, habe ich fast alle noch nie gesehen», sagte Quartararo. «Ich weiß nicht, wie sie ihre Arbeit machen. Yamaha hat einige italienische Ingenieure eingestellt, ich hoffe, dies wird uns weiterbringen.»
«Niemand versteht, wie sehr ich aktuell auf dem Bike 'pushe'. Es macht mein Leben sehr kompliziert», fügte der WM-Führende zum Abschluss hinzu.
MotoGP-Ergebnis, Silverstone (7. August):
1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 20 Rdn in 40:10,260 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,426 sec
3. Jack Miller, (AUS), Ducati, +0,614
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,651
5. Jorge Martin (E), Ducati, +1,750
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +2,727
7. Alex Rins (E), Suzuki, +3,021
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +3,819
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +3,958
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 6,646
11. Brad Binder (ZA), KTM, +7,730
12. Luca Marini (I), Ducati, +13,439
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,706
14. Pol Espargaró (E), Honda, +13,906
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha , +16,359
16. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +20,805
17. Alex Márquez (E), Honda, +21,099
18. Remy Gardner (AUS), KTM, +24,579
19. Stefan Bradl (D), Honda, +28,773
20. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +33,653
21. Raúl Fernández (E), KTM, +35,601
22. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +36,460
– Joan Mir (E), Suzuki
– Johann Zarco (F), Ducati
MotoGP-Fahrer-WM nach 12 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 180 Punkte. 2. Aleix Espargaró 158. 3. Bagnaia 131. 4. Bastianini 118. 5. Zarco 114. 6. Miller 107. 7. Brad Binder 98. 8. Rins 84. 9. Viñales 82. 10. Oliveira 81. 11. Martin 81. 12. Mir 77. 13. Bezzecchi 61. 14. Marc Márquez 60. 15. Marini 56. 16. Nakagami 45. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 271 Punkte. 2. Yamaha 180. 3. Aprilia 175. 4. KTM 131. 5. Suzuki 110. 6. Honda 88.
Team-WM:
1. Aprilia Racing 240 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 238. 3. Monster Energy Yamaha 206. 4. Prima Pramac Racing 195. 5. Red Bull KTM Factory 179. 6. Suzuki Ecstar 161. 7. Gresini Racing 136. 8. Mooney VR46 Racing 117. 9. Repsol Honda 102. 10. LCR Honda 72. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.