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Massimo Rivola (Aprilia): «Nicht der beste Motor»

Von Günther Wiesinger
Massimo Rivola

Massimo Rivola

Aprilia-Renndirektor Massimo Rivola (50) hat aus dem Hinterbänkler-Team eine Sieger-Mannschaft geformt. Aber er macht sich Sorgen wegen des Verlusts der «concessions» und erkennt Schwächen am Motor.

Aprilia Racing ist 2015 mit einem leicht modifizierten RSV4-Superbike in die die MotoGP-WM zurückgekehrt und hat für 2016 einen richtigen MotoGP-Prototyp entwickelt. In den ersten Jahren galten die V4-1000-ccm-Motoren mit dem exklusiven Kaskadenantrieb, bei dem die Italiener den Nockenwellenantrieb statt mit einer Kette mit Zahnrädern bewerkstelligen, als leistungsschwach, unzuverlässig und dazu noch als Spritfresser. Der Kaskadenantrieb wurde in erster Linie entwickelt, um die Lebensdauer der Zylinderköpfe und die Zuverlässigkeit zu verbessern.

Massimo Rivola, seit Januar 2019 Chief Operating Officer (CEO) bei Aprilia Racing, blickt inzwischen auf eine erstaunliche Zuverlässigkeit der Aprilia RS-GP 22. Er bemerkte aber auch an: «Im Warm-up in Silverstone ist das Motorrad von Maverick stehen geblieben. Die Zuverlässigkeit ist also weiter eine Schwachstelle.»

Dazu verliert Aprilia nach den vielen Podestplätzen von 2022 die «concessions», es darf also mit dem Stammfahrern nicht mehr beliebig getestet werden, außerdem darf Aprilia 2023 erstmals nur sieben statt (wie bisher) neun Triebwerke pro Fahrer verwenden, wenn maximal 20 Grand Prix auf dem Kalender stehen. Und dazu wird die Motorentwicklung ab dem Katar-GP eingefroren.
Aprilia wird also bei der «engine specification» 2023 eine konservativere Version homologieren müssen, um die Standfestigkeit nicht aufs Spiel zu setzen.

«Ich bin nicht entspannt, weil wir nächstes Jahr keine ‘concessions’ mehr haben», räumt Rivola im Interview mit SPEEDWEEK.com ein. «Denn Piaggio-Präsident Colaninno hat keine Freude, wenn er im Fernsehen sieht, dass bei uns ein Motor platzt.»

Was die Qualität des Motors betrifft, macht sich Rivola keine Illusionen. «Wir sind da weit vom besten Triebwerk entfernt. Wir sind nicht auf dem Level von KTM, nicht auf dem Level von Honda.»
Bevor er den Rivalen Ducati erwähnen muss, bricht Rivola den Satz ab. Dann setzt er fort: «Aber wir ziehen sehr guten Nutzen aus dem, was wir haben. Das ist momentan unser Vorteil. Wir profitieren von unserer Aerodynamik, von unserem Chassis und von unserem Elektronik-Set-up. Wir haben in diesen Bereichen eine gute Kombination gefunden.»

MotoGP-Ergebnis, Silverstone (7. August):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 20 Rdn in 40:10,260 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,426 sec
3. Jack Miller, (AUS), Ducati, +0,614
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,651
5. Jorge Martin (E), Ducati, +1,750
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +2,727
7. Alex Rins (E), Suzuki, +3,021
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +3,819
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +3,958
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 6,646
11. Brad Binder (ZA), KTM, +7,730
12. Luca Marini (I), Ducati, +13,439
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,706
14. Pol Espargaró (E), Honda, +13,906
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha , +16,359
16. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +20,805
17. Alex Márquez (E), Honda, +21,099
18. Remy Gardner (AUS), KTM, +24,579
19. Stefan Bradl (D), Honda, +28,773
20. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +33,653
21. Raúl Fernández (E), KTM, +35,601
22. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +36,460
– Joan Mir (E), Suzuki
– Johann Zarco (F), Ducati

MotoGP-Fahrer-WM nach 12 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 180 Punkte. 2. Aleix Espargaró 158. 3. Bagnaia 131. 4. Bastianini 118. 5. Zarco 114. 6. Miller 107. 7. Brad Binder 98. 8. Rins 84. 9. Viñales 82. 10. Oliveira 81. 11. Martin 81. 12. Mir 77. 13. Bezzecchi 61. 14. Marc Márquez 60. 15. Marini 56. 16. Nakagami 45. 17. Pol Espargaró 42. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 271 Punkte. 2. Yamaha 180. 3. Aprilia 175. 4. KTM 131. 5. Suzuki 110. 6. Honda 88.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 240 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 238. 3. Monster Energy Yamaha 206. 4. Prima Pramac Racing 195. 5. Red Bull KTM Factory 179. 6. Suzuki Ecstar 161. 7. Gresini Racing 136. 8. Mooney VR46 Racing 117. 9. Repsol Honda 102. 10. LCR Honda 72. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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