Pecco Bagnaia: «Ducati-Fahrer sind unglaublich stark»
Pecco Bagnaia
Nur Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo verhinderte am Freitag in Spielberg als Vierter die totale Ducati-Dominanz. Zu den sieben Desmosedici GP in den Top-8 sagte Francesco «Pecco» Bagnaia, mit 0,160 sec Rückstand Fünfter: «Es ist unglaublich, wie viele starke Fahrer Ducati hat. Ich sehe es so: Die Ducati-Piloten zählen zu den stärksten im Feld. Die Ausgeglichenheit ist unglaublich. Mit Sicherheit funktioniert das Motorrad zu diesem Zeitpunkt sehr gut, vor allem auf so einer Strecke. Alle Ducati-Piloten können den Sieg anpeilen, weil es wirklich starke Fahrer sind.»
Ist das für den Vizeweltmeister des Vorjahres, der als WM-Dritter aktuell 49 Punkte hinter Spitzenreiter Fabio Quartararo liegt und Punkte gutmachen muss, von Vor- oder Nachteil? «Für mich ist es mit Sicherheit ein großer Ansporn», antwortete Bagnaia ausweichend. «Wir sind immer da vorne dabei und ich glaube, es ist der einzige Hersteller, bei dem alle Fahrer so konkurrenzfähig sind. Es ist also etwas, das die Arbeit anregt und in gewissen Situationen beschleunigt. In anderen Situationen kann es auch ein Problem sein. Das ist im Moment für mich aber nicht der Fall», versicherte der 25-Jährige.
Falls es zum Problem wird, glaubt Bagnaia dann, dass Ducati wissen wird, was zu tun ist? «Ich hoffe es», erwiderte er und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Solange das aber nicht der Fall ist, denke ich nicht daran.»
Die neue Schikane bei Kurve 2 bewertete Italiener als «nicht schlecht. Für den Platz, der vorhanden ist, ist sie recht gut überlegt. Die Mauer auf der linken Seite ist aber sehr nahe dran. Wenn man mit hohem Tempo geradeaus fährt, hat man Mühe auszuweichen. Auch die Barrieren, die aufgebaut wurden, sind nicht das Beste. Darüber werden wir in der Safety Commission sprechen. Vom Layout her ist es am Ende aber nicht so schlecht – auf jeden Fall besser als die Schikane in Barcelona.»
Hat Quartararo trotz des Speed-Nachteils auf dem schnellen Red Bull Ring die Chance, es mit der Ducati-Armada aufzunehmen? «Ich bin immer sehr skeptisch, wenn ich diese Dinge höre. Denn im Vorjahr kämpfte Fabio hier um den Sieg – und die Yamaha verliert 2 km/h auf den Geraden. Ich glaube nicht, dass ihr Problem der Top-Speed ist auf dieser Strecke», gab Bagnaia zu verstehen.
Großes Gesprächsthema ist am Freitagabend im Fahrerlager das für 2023 geplante Format mit den Sprintrennen. Bagnaia weiß noch nicht recht, was er davon halten soll. «Ich wusste bis vor Kurzem nichts davon», räumte er ein. Sicher ist aber: «Mental wird es sehr viel härter, eine Saison mit noch einmal so vielen Rennen zu absolvieren.»
Würde Pecco das Sprintrennen also lieber nur bei ausgewählten Grand Prix bestreiten? «Wenn du zum Beispiel in Austin das Sprintrennen und am nächsten Tag das Rennen fährst, ist es mit Sicherheit nicht einfach», gab er zu bedenken. «Austin ist eine Strecke, die einen körperlich und mental zerstört – da kannst du noch so viel trainieren. Zwei Rennen an einem Wochenende wird hart. Es stimmt zwar, dass es wie ein Long-Run [im FP4] ist, aber ein Long-Run, der zählt und für den es Punkte gibt. Daher ist das für den Kopf ganz anders als ein FP4.»
MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Spielberg:
1. Zarco, Ducati, 1:29,837 min
2. Miller, Ducati, + 0,024 sec
3. Martin, Ducati, + 0,029
4. Quartararo, Yamaha, + 0,040
5. Bagnaia, Ducati, + 0,160
6. Marini, Ducati, + 0,193
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,229
8. Bastianini, Ducati, + 0,229
9. Viñales, Aprilia, + 0,276
10. Brad Binder, KTM, + 0,291
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,310
12. Nakagami, Honda, + 0,474
13. Rins, Suzuki, + 0,484
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,527
15. Mir, Suzuki, + 0,618
16. Alex Márquez, Honda, + 0,672
17. Morbidelli, Yamaha, + 0,780
18. Dovizioso, Yamaha, + 0,802
19. Di Giannantonio, Ducati, + 0,863
20. Savadori, Aprilia, + 1,037
21. Bradl, Honda, + 1,345
22. Oliveira, KTM, + 1,478
23. Gardner, KTM, + 1,487
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,738
25. Raúl Fernández, KTM, + 2,141
MotoGP-Ergebnis FP1, Spielberg:
1. Miller, Ducati, 1:30,756 min
2. Zarco, Ducati, + 0,618 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,820
4. Martin, Ducati, + 0,860
5. Quartararo, Yamaha, + 1,017
6. Rins, Suzuki, + 1,119
7. Brad Binder, KTM, + 1,157
8. Nakagami, Honda, + 1,185
9. Bastianini, Ducati, + 1,220
10. Dovizioso, Yamaha, + 1,251
11. Viñales, Aprilia, + 1,318
12. Bezzecchi, Ducati, + 1,565
13. Oliveira, KTM, + 1,666
14. Alex Márquez, Honda, + 1,681
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,732
16. Bagnaia, Ducati, + 1,757
17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,801
18. Bradl, Honda, + 1,992
19. Di Giannantonio, Ducati, + 2,019
20. Pol Espoargaró, Honda, + 2,149
21. Savadori, Aprilia, + 2,207
22. Marini, Ducati, + 2,242
23. Fernández, KTM, + 3,040
24. Darryn Binder, Yamaha, + 4,316
25. Gardner, KTM, + 4,336