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Rea zu Sprintrennen: «Freitag wird stressig für sie»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea und seine Mannschaft bei der Arbeit

Jonathan Rea und seine Mannschaft bei der Arbeit

2023 gibt es in der MotoGP-WM ein zusätzliches Sprintrennen. Der sechsfache Superbike-Weltmeister Jonathan Rea und sein Kawasaki-Teamkollege Alex Lowes wissen, was das für Fahrer und Teams bedeutet.

Ab nächster Saison wird es auch in MotoGP ein Sprintrennen geben, jeweils samstags um 15 Uhr. Die Startaufstellung wird für das Sprintrace und das Hauptrennen am Sonntag um 14 Uhr gleich sein und richtet sich nach dem Qualifying-Ergebnis.

Zwei Hauptrennen gibt es bei den Superbikes seit der Gründung 1988. Früher wurden beide am Sonntag gefahren, seit 2016 ist eines am Samstag und eines am Sonntag. 2019 kam ein Sprintrennen am Sonntagvormittag um 11 Uhr dazu, seither werden drei Läufe pro Rennwochenende ausgetragen.

Die Reaktionen auf das MotoGP-Sprintrennen fallen grundverschieden aus: Von euphorischer Zustimmung bis totale Ablehnung ist alles dabei.

«Ich genieße das Sprintrennen, bei den Teams sorgt es aber für Kopfzerbrechen», hielt der sechsfache Superbike-Weltmeister Jonathan Rea fest. «Du musst mit dem Reifenangebot klarkommen und dir überlegen, wie du für das Hauptrennen und über die zehn Runden schnell bist. Du brauchst etwas Erfahrung, um dich daran zu gewöhnen. Ein MotoGP-Rennen geht gewöhnlich um die 42 Minuten, wir fahren zirka 36. Wir haben zwei lange Rennen und ein Sprintrennen, körperlich ist das recht anspruchsvoll. Jeder dieser Fahrer ist fit, aber es ist auch mental fordernd.»

«Selbes Gehalt, doppeltes Risiko», sagt das Gros der MotoGP-Piloten.

«Sie müssen einen Bonus für Siege bekommen», betonte Rea gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir reden von einem zusätzlichen halben Rennen. Bei Yamaha zum Beispiel bekommen sie über 100.000 Dollar für einen Sieg, wir reden also von 50.000, wenn einer das Sprintrennen gewinnt.»

Die Topteams werden deutlich mehr Geld für Boni brauchen, «in MotoGP bekommen sie für quasi alles einen Bonus», ergänzte Reas Kawasaki-Teamkollege Alex Lowes.

Tatsächlich gibt es nicht nur Extrazahlungen für Siege oder Podestplätze, sondern auch für bestimmte Leistungen im Qualifying und WM-Platzierungen.

«Der Freitag wird sehr stressig für sie», ist Rea überzeugt. «Und Teams, die keine gute Grundabstimmung haben, hängen fest. Wenn du im ersten Training am Freitag gleich die Pace hast, ist alles gut. Aber viele Teams arbeiten bislang bis zum Warm-up am Sonntagmorgen an der Abstimmung. Jetzt müssen sie aber schon am Samstag ein richtiges Rennen fahren, über die halbe Distanz, mit halben Punkten und halbem Bonus.»

«Letztlich werden sie nicht mehr fahren als bislang», schilderte Lowes. «Körperlich wird es also nicht anstrengender, geistig aber sehr wohl.»

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