Aragón FP3: Ducati dominiert – vor zwei Red Bull-KTM
Jack Miller
Der Himmel über dem MotorLand Aragón war am Samstagmorgen wolkenlos, es war allerdings windig und die Temperaturen lagen mit 18 Grad Luft- und 22 Grad Asphalttemperatur unter dem Vortag.
Zur Erinnerung: Die Freitagsbestzeit von Pramac-Ass Jorge Martin war eine 1:47,402 min. Die Rundenzeiten lagen bei niedrigem Grip-Level aber noch deutlich über dem All-Time-Lap-Record auf der 5,077 km langen GP-Strecke. Im Vorjahr fuhr Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia auf dem Weg zur Pole-Position schon eine 1:46,322 min.
Marc Márquez zeigte im FP3 nach knapp zehn Minuten in Kurve 17 einen «Save» wie aus besten Zeiten. Der Repsol-Honda-Star war übrigens wieder auf die übliche Standard-Karbon-Schwinge zurückgekehrt. Der zweite Comeback-Mann, Suzuki-Ass Joan Mir, war nach einem schwierigen Freitag ebenfalls zurück auf der Strecke und blieb auf Anhieb unter seiner besten FP2-Zeit.
Nach 20 Minuten gelang Mir auf frischen Medium-Reifen sogar eine vorläufige FP3-Bestzeit in 1:47,763 min. Der Weltmeister von 2020, der nach FP3 über die Fortsetzung seines Wochenendes entscheiden wollte, sorgte damit für die erste Veränderung in den vorläufigen Top-10 der kombinierten Zeitenliste.
Marc Márquez flog dann zur Halbzeit der 45-minütigen Session in Kurve 7 ab: Seine RC213V überschlug sich mehrfach im Kiesbett, der 29-jährige Spanier rappelte sich aber glücklicherweise gleich wieder auf. Während der achtfache Weltmeister auf dem Roller zurück an die Box gebracht wurde, fuhr sein Markenkollege Takaaki Nakagami (mit Soft-Hinterreifen) eine neue FP3-Bestzeit und übernahm mit einer 1:47,549 min auch den vierten Zwischenrang der Gesamtwertung.
Als die finale Viertelstunde anbrach, gingen dann alle auf Zeitenjagd – und Jack Miller zeigte die erste 1:46er-Zeit des Wochenendes. Yamaha-Star Fabio Quartararo und Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder unterboten die FP2-Bestzeit von Martin ebenfalls. Bagnaia dagegen musste einen heftigen Schreckmoment überstehen, als er in Kurve 14 über die Kerbs geriet und gerade noch einen Sturz verhindern konnte.
Als noch drei Minuten auf der Uhr standen, sorgte Miguel Oliveira kurzzeitig für zwei KTM-Piloten in den Top-3. Dabei blieb es nicht, aber immerhin schafften beide den direkten Q2-Einzug. Alles lief für das österreichische Werksteam aber nicht glatt, denn Binder stürzte in Kurve 2 noch.
Aleix Espargaró, der während der Session offenbar technische Probleme hatte, schob sich nur vorläufig in die Top-10, ehe es in der letzten Minute chaotische wurde: Es gab jede Menge Gelbphasen, ausgelöst durch Stürze von Darryn Binder (Kurve 10), Cal Crutchow (Kurve 16) und Alex Rins (Kurve 5).
Danach gelang Pecco Bagnaia aber noch eine Steigerung auf Platz 2, dicht dahinter reihten sich eine Markenkollegen Bezzecchi und Bastianini ein, die ihm gefolgt waren. Marc Márquez klemmte sich hinter Weltmeister Quartararo, mehr als Platz 12 war für den sechsfachen MotoGP-Champion aber nicht mehr möglich.
MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP3, Aragón (17. September):
1. Miller, Ducati, 1:46,992 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,030 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,056
4. Bastianini, Ducati, + 0,065
5. Martin, Ducati, + 0,090
6. Brad Binder, KTM, + 0,175
7. Oliveira, KTM, + 0,232
8. Quartararo, Yamaha, + 0,266
9. Nakagami, Honda, + 0,274
10. Rins, Suzuki, + 0,280
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,329
12. Marc Márquez, Honda, + 0,437
13. Marini, Ducati, + 0,445
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,463
15. Zarco, Ducati, + 0,486
16. Alex Márquez, Honda, + 0,630
17. Viñales, Aprilia, + 0,686
18. Gardner, KTM, + 0,726
19. Mir, Suzuki, + 0,771
20. Morbidelli, Yamaha, + 0,820
21. Crutchlow, Yamaha, + 0,961
22. Pol Espargaró, Honda, + 0,989
23. Darryn Binder, Yamaha, + 1,211
24. Fernández, KTM, + 1,650