Miguel Oliveira (KTM/9.): «Ein bisschen verrückt»
Miguel Oliveira in Motegi: Gute Basis im Trockenen
Miguel Oliveira verlor auf der Red Bull-KTM auf dem 4,801 km langen Twin Ring Motegi (acht Rechtskurven, sechs Linkskurven, längste Gerade 762 Meter lang) im ersten MotoGP-Training nur 0,234 Sekunden auf die Bestzeit von Jack Miller (Lenovo Ducati), der ihm den Platz im KTM-Factory Team für 2023 und 2024 abspenstig gemacht hat.
«75 Minuten, das war eine lange FP1-Session», seufzte der Portugiese. «Das Top-Ten-Ergebnis war wichtig, denn es besteht für morgen das Risiko von Regen. Gleichzeitig wurde dadurch das FP1 sehr arbeitsreich und intensiv. Wir mussten erstens eine Topzeit schaffen und zweitens die Reifen für das Rennen auswählen. Das war ein bisschen verrückt. Aber wir haben am Motorrad gute Veränderungen vorgenommen und eine vernünftige Richtung gefunden. Dadurch konnten wir am Ende schnell fahren, als wir auf Zeitenjagd gingen. Doch es war nicht meine sauberste Runde, ich hätte noch ein paar Zehntel schneller sein können, besonders im letzten Sektor. Trotzdem bin ich happy.»
«Ich bin für das Rennen gut vorbereitet», versicherte der vierfache MotoGP-Sieger. «Denn niemand wird am Sonntag in der komfortabelsten Situation sein, wenn es morgen regnet. Es wird dann viele Punkte geben, die uns Mühe machen. Aber es kann sich niemand beschweren, denn jeder Fahrer bekommt dieselbe Trainingszeit auf trockener Fahrbahn. Das Gute ist: Wir müssen keine riesigen Änderungen am Motorrad mehr machen, nur Feintuning. Wir haben eine vielversprechende Basis.»
Haben die europäischen Werke in Motegi Nachteile, weil die Japaner hier ihre Testteams oft im Kreis fahren lassen? «Nein», ist der aktuelle MotoGP-WM-Zehnte überzeugt. «Sie haben vielleicht ein Set-up für den Testfahrer. Aber wenn der Werksfahrer hierher kommt, bringt er sein eigenes Set-up mit. Wir haben die Erfahrungen von den Pisten aus Europa, auf denen Dani Pedrosa für KTM testet. Wir verwenden seine Abstimmung von den Tests nicht.»
Oliveira: «Ich hatte heute zwei unterschiedlich abgestimmte Motorräder, die Fahrwerks-Geometrie war ein bisschen anders. Aber wir haben nur die Federn an der Gabel geändert. Unsere Basis hat recht gut funktioniert; wir haben dieses-Set-up beibehalten. Denn es sieht so aus, als würde es sich hier gut bewähren. Es war gut, dass wir heute 75 statt 45 Minuten trainieren konnten.»
MotoGP-Ergebnis FP1, Motegi (23. September):
1. Miller, Ducati, 1:44,509 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,028 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,049
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,068
5. Marini, Ducati, + 0,136
6. Marc Márquez, Honda, + 0,147
7. Pol Espargaró, Honda, + 0,169
8. Brad Binder, KTM, + 0,226
9. Oliveira, KTM, + 0,234
10. Viñales, Aprilia, + 0,288
11. Zarco, Ducati, + 0,289
12. Nakagami, Honda, + 0,377
13. Rins, Suzuki, + 0,404
14. Bastianini, Ducati, + 0,469
15. Martin, Ducati, + 0,500
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,556
17. Crutchlow, Yamaha, + 0,678
18. Darryn Binder, Yamaha, + 0,857
19. Bezzecchi, Ducati, + 0,917
20. Alex Márquez, Honda, + 1,091
21. Raúl Fernández, KTM, + 1,230
22. Nagashima, Honda, + 1,336
23. Gardner, KTM, + 1,482
24. Di Giannantonio, Ducati, + 1,856
25. Tsuda, Suzuki, + 2,209