MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Jorge Martin (1.): Von Rekord-Zeit selbst überrascht

Von Nora Lantschner
Im Parc Fermé: Enea Bastianini und Jorge Martin im Gespräch

Im Parc Fermé: Enea Bastianini und Jorge Martin im Gespräch

Pramac-Ducati-Ass Jorge Martin unterbot den bisherigen All-Time-Record in Sepang auf dem Weg zu seiner nächsten MotoGP-Pole gleich zweimal deutlich. Trotz Sturz im FP4 ist er auch für das Rennen zuversichtlich.

Jorge Martin sicherte sich am Samstag mit der ersten 1:57er-Zeit auf dem 5,543 km langen Sepang Circuit (10 Rechts- und 5 Linkskurven; längste Gerade 920 m) seine zweite Pole-Position in Folge und die insgesamt vierte der Saison. Sieg gelang dem Spielberg-1-Sieger von 2021 in diesem Jahr allerdings noch keiner.

Zur Erinnerung: Der bisherige All-Time-Lap-Record von Fabio Quartararo (Yamaha) aus dem Jahr 2019 stand bei 1:58,303 min. Beim Sepang-Test im Februar fuhr Enea Bastianini (Ducati) aber immerhin schon eine 1:58,131 min.

«Es war heute wirklich heiß, deswegen hatte ich diese Rundenzeit nicht erwartet», räumte der «Martinator» am Samstagnachmittag in Malaysia ein. «Auch der Crash im FP4 hat mich ein bisschen das Vertrauen gekostet. Im ersten Quali-Run bin ich aber mit zwei Fehlern eine 1:58,0 min gefahren. Also habe ich mir gesagt: ‚Vielleicht ist eine 1:57 min möglich.‘ Ich war der Meinung, dass einige von den anderen Jungs die 1:58,0 min verbessert hätten, deswegen habe ich noch härter gepusht – und die 1:57,7 min ist eine fantastische Runde.»

«Ich freue mich jetzt selbst darauf, anhand der Daten zu sehen, wie ich es gemacht habe», schob der 24-jährige Spanier schmunzelnd nach. «Es war wirklich am Limit, unglaublich, ich bin sehr glücklich.»

Wie kam es zum angesprochenen frühen Sturz im FP4? «Ich habe in der dritten Runde versucht, in Kurve 9 ein bisschen härter zu pushen. Ich habe die Bremse zu früh gelöst und bin über die Front gestürzt. Darüber denke ich aber nicht lange nach, weil ich mich auf dem zweiten Motorrad auch mit einem anderen Set-up auf Anhieb gut gefühlt habe. Es war nur ein kleiner Crash und in der Kurve habe ich ein kleines bisschen Vertrauen verloren, aber danach wieder zurückgewonnen. Es war also kein Problem.»

Im «time attack»-Modus ist Martin in den jüngsten Rennen wieder absolut in Top-Form. Nahmen er und seine Pramac-Crew Veränderungen an seiner GP22 vor? «Wir waren zur Saisonmitte wirklich verloren mit der Front und der Gabel, wir haben viele Veränderungen vorgenommen und ich habe deshalb das Vertrauen verloren. Mit meinem normalen Set-up war ich immer super schnell. Wir rühren jetzt einfach das Motorrad nicht mehr an, das ist die Hauptsache und deswegen bin ich wieder konkurrenzfähig», erklärte Martin.

Wie sieht es mit seiner Pace für das 20-Runden-Rennen aus? «Die Pace ist gut», versicherte Martin. «Es ist schade, dass ich [im FP4] gestürzt bin, weil ich gerne länger auf der Medium-Soft-Kombination gefahren wäre. Selbst mit dem Medium-Hinterreifen war meine Pace aber großartig», betonte der Pramac-Fahrer, der wie Michelin auf den mittelharten Vorderreifen und den weichen Hinterreifen als bevorzugte Wahl für das Rennen tippt. «Ich habe das Gefühl, dass ich für das Rennen zu den stärksten gehöre. Mit Sicherheit wird es aus körperlicher Sicht hart, zu Beginn werden wir es ein bisschen managen müssen. Das ist aber für alle gleich, wir werden unser Bestes versuchen.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Sepang (22.10.):

1. Martin, Ducati, 1:57,790 min
2. Bastianini, Ducati, 1:58,246 min, + 0,456 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:58,454, + 0,664
4. Bezzecchi, Ducati, 1:58,490, + 0,700
5. Rins, Suzuki, 1:58,575, + 0,785
6. Marini, Ducati, 1:58,579, + 0,789
7. Morbidelli, Yamaha, 1:58,654, + 0,864
8. Viñales, Aprilia, 1:58,766, + 0,976
9. Bagnaia, Ducati, 1:58,862, + 1,072
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,935, + 1,145
11. Mir, Suzuki, 1:59,145, + 1,355
12. Quartararo, Yamaha, 1:59,215, + 1,425

Die weitere Startaufstellung:
13. Brad Binder, KTM, 1:59,053 min
14. Miller, Ducati, 1:59,064
15. Crutchlow, Yamaha, 1:59,256
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:59,278
17. Zarco, Ducati, 1:59,690
18. Oliveira, KTM, 1:59,699
19. Gardner, KTM, 1:59,803
20. Pol Espargaró*, Honda, 1:59,363
21. Alex Márquez, Honda, 2:00,008
22. Fernández, KTM, 2:00,077
23. Nagashima, Honda, 2:00,803
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:10,717

*= Grid-Penalty (3 Plätze zurück)

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