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Yamaha: Warum nicht Razgatlioglu statt Morbidelli?

Von Günther Wiesinger
Toprak Razgatlioglu mit Lin Jarvis beim Spielberg-GP 2021

Toprak Razgatlioglu mit Lin Jarvis beim Spielberg-GP 2021

Da Franco Morbidelli 2022 im Yamaha-Werksteam schwer enttäuscht hat, drängt sich die Frage auf, ob der Türke Toprak Razgatlioglu die bessere Wahl gewesen wäre. Yamaha-Rennchef Lin Jarvis nimmt Stellung.

Das Yamaha MotoGP Factory Team hat sich natürlich 2022 von Franco Morbidelli wesentlich mehr erwartet, doch der Italiener kam mit der M1-YZR des Jahrgangs 2022 nicht zurecht. Er kommt mit nur 36 Punkten als WM-Neunzehnter zum. WM-Finale in Valencia. Auch Franky erfahrener Landsmann Andrea Dovizioso stand mit diesem Gerät deutlich im Schatten von Weltmeister und WM-Leader Fabio Quartararo.

Doch die Mannschaft um Lin Jarvis und Teammanager Maio Meregalli sah in den letzten Wochen eine gewisse Steigerung bei Morbidelli, der beim Sepang-GP trotz eines Double Long-Lap-Penaltys auf Platz 10 landete und dann wegen einer Kollision mit Aleix Espargaró noch auf Rang 11 strafversetzt wurde.

Die Frage, ob Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu für Yamaha die bessere Wahl gewesen wäre, lässt sich natürlich nicht beantworten. Sie stellt sich auch nicht wirklich, denn Morbidelli hatte bei seinem Einstieg ins Monster Yamaha-Team in Misano 2021 einen wasserdichten Werksvertrag für die Jahre 2022 und 2023.

Und der Türke wollte sich im Herbst 2021 sowieso nicht für die MotoGP-WM entscheiden, bevor er die Superbike-WM gewonnen hatte. Und das gelang ihm erst im November 2021.

«Wir hätten Toprak den Platz im MotoGP-Werksteam bereits im Juli 2021 anbieten müssen», Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing. «Aber seine Mission war, zuerst die Superbike-WM zu gewinnen, bevor er über andere Optionen und Alternativen nachdenken wollte. Und es gibt keine Garantie, dass Toprak in die MotoGP kommen und Franco Morbidelli oder sonst wen übertreffen wird. Ich bin überzeugt, dass Toprak ungeheures Potenzial hat. Wir haben sehr viel Respekt vor ihm. Er hat unser MotoGP-Motorrad getestet, aber wird konnten das nicht sehr ausführlich machen.»

«Morbidelli war für uns eine vielversprechende Option», hält Lin Jarvis fest. «Er war 2020 in unserem Kundenteam Vizeweltmeister mit drei GP-Siegen. Also haben wir uns für ihn entschieden. Aber es hat bisher nicht zufriedenstellend geklappt.»

«Dass wir nächstes Jahr ein Motorrad mit mehr Potenzial haben werden, wird Franky sicher helfen», ist Lin Jarvis überzeugt. «Aber wird es genug sein? Das ist die Frage.»

MotoGP-Ergebnis, Sepang (23.10.):

1. Bagnaia, Ducati, 20 Rdn in 40:14,332 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,270 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 2,773
4. Bezzecchi, Ducati, + 5,446
5. Rins, Suzuki, + 11,923
6. Miller, Ducati, + 13,472
7. Marc Márquez, Honda, + 14,304
8. Brad Binder, KTM, + 16,805
9. Zarco, Ducati, + 18,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 21,591
11. Morbidelli*, Yamaha, + 23,235
12. Crutchlow, Yamaha, + 24,641
13. Oliveira, KTM, + 24,918
14. Pol Espargaró, Honda, + 25,586
15. Fernández, KTM, + 27,039
16. Viñales, Aprilia, + 30,427
17. Alex Márquez, Honda, + 33,322
18. Gardner, KTM, + 33,691
19. Mir, Suzuki, + 41,838
– Darryn Binder, Yamaha, 10 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
– Martin, Ducati, 14 Runden zurück
– Nagashima, Honda, 16 Runden zurück
– Marini, Ducati, 19 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («unverantwortliche Fahrweise»)

MotoGP-WM-Stand (nach 19 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 258 Punkte. 2. Quartararo 235. 3. Aleix Espargaró 212. 4. Bastianini 211. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 168. 7. Zarco 166. 8. Rins 148. 9. Oliveira 138. 10. Martin 136. 11. Viñales 122. 12. Marc Márquez 113. 13. Marini 111. 14. Bezzecchi 106. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 36. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Crutchlow 10. 25. Raúl Fernández 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 432 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 248. 3. Yamaha 243. 4. KTM 220. 5. Suzuki 174. 6. Honda 153.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 447 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia Racing 334. 3. Red Bull KTM Factory 306. 4. Prima Pramac Racing 302. 5. Monster Energy Yamaha 271. 6. Gresini Racing 234. 7. Suzuki Ecstar 225. 8. Mooney VR46 Racing 217. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 20.

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