Aprilia-Debüt: So fühlten sich Oliveira und Fernández
Miguel Oliveriar und Raúl Fernandez debütierten am Dienstag beim MotoGP-Test in Valencia im Team RNF. Außerdem hatten sie erstmals die Gelegenheit, auf der Aprilia RS-GP unterwegs zu sein und erste Erfahrungen mit dem neuen Paket zu sammeln. Weil beide von KTM zum Team von Razlan Razali kamen und noch bis Ende des Jahres bei den Österreichern unter Vertrag stehen, durften sie sich nach dem Tag nicht zur Aprilia äußern.
Doch der ehemalige GP-Pilot Wilco Zeelenberg, der im Team als Teammanager tätig ist, resümierte im Anschluss das Kennenlernen mit den Fahrern und dem neuen Motorrad. «Als Team haben wir die Umstellung von Yamaha zu Aprilia gut gemeistert. Insgesamt gab es am ersten Tag weniger Probleme und Zwischenfälle als erwartet. Auch für die Fahrer lief es gut», betonte der Niederländer im Interview. «Für beide Fahrer war die Aprilia gleich deutlich sanfter zu steuern als die KTM-Bikes zuvor. Es lief also positiv, aber es gibt natürlich auch Dinge, an die sie sich gewöhnen müssen.»
Während Oliveira nach 75 Runden den Tag auf dem Circuit Ricardo Tormo auf Platz 4 abschloss, kam Raúl Fernández auf Rang 21 ins Ziel. Der Spanier fuhr 78 Runden. «Miguel drehte seine schnellste Runde mit dem weichen Reifen. Er fühlt sich sehr wohl auf der RS-GP. Er machte gute erste Erfahrungen und der Beginn ist sehr vielversprechend», so Zeelenberg. «Aprilia hat das Motorrad sehr gut für uns vorbereitet. Wir hatten am Montag die Chance, all die Systeme kennenzulernen. Die Pace ist da, um zu performen, aber nicht alles ist bereits so, wie wir das möchten.»
«Auch für das Team und die Mechaniker ist Aprilia Neuland. Um zu beginnen, mussten wir zunächst das ganze Equipment austauschen und auf null fahren. Laptops, Software und andere Materialien mussten neugestartet werden. Es ist natürlich nicht so einfach, dass man nur das Bike tauscht und dann am nächsten Tag loslegen kann. Wir haben uns natürlich Monate darauf vorbereitet», betonte der Teammanager.
Dann verriet Zeelenberg, was die Piloten von der Strecke berichteten: «Sie sagen, die Höhe des Bikes ist gleich wie bei der KTM. Aber besonders oben ist der Tank sehr schmal, das erinnert an eine 250er-Maschine. Außerdem betonten beide, dass das Bike sehr wendig ist und sehr leicht von der einen auf die andere Seite umgelegt werden kann.»
«Raúl war begeistert vom Gefühl der Front, in diesem Bereich hatte er mit der KTM große Probleme. Auch der Kurveneingang war ein positiver Punkt», sagte der 56-Jährige. «Miguel betonte, wie gut die Aprilia die Bodenwellen kompensiert. Für ihn fühlt sich alles einfacher an. Er kann das Motorrad viel einfacher am Limit bewegen als sein altes Bike.»
Hat das RNF-Team mit dem Wechsel von Yamaha zu Aprilia auch mehr Personal aus dem Werk in Noale? «Jeder Fahrer hatte zwei Extra-Mechaniker vom Aprilia-Testteam an seiner Seite, damit wir auch unsere Mechaniker auf das Bike einstellen können. Es ist gut, auch wenn etwas Unvorhersehbares passiert, dass die Jungs da sind, die dieses Bike gebaut haben. Im nächsten Jahr werden wir zwei Mechaniker mehr haben, als wir sie zuletzt mit Yamaha hatten. Einer von Ihnen ist ein Aprilia-Mechaniker, der andere kommt von Suzuki. Im Hintergrund arbeiten außerdem zwei neue Ingenieure», erklärte Zeelenberg.
Valencia-Test, MotoGP (8.11.):
1. Marini, Ducati, 1:30,032 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,225 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,230
4. Oliveira, Aprilia, + 0,335
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,366
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,451
7. Brad Binder, KTM, + 0,464
8. Martin, Ducati, + 0,544
9. Quartararo, Yamaha, + 0,546
10. Bastianini, Ducati, + 0,560
11. Zarco, Ducati, + 0,594
12. Bagnaia, Ducati, + 0,623
13. Marc Márquez, Honda, + 0,644
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,659
15. Álex Márquez, Ducati, + 0,680
16. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,725
17. Miller, KTM, + 0,755
18. Mir, Honda, +0,882
19. Nakagami, Honda, + 1,049
20. Rins, Honda, +1,196
21. Raúl Fernández, Aprilia, +1,308
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,698
23. Pirro, Ducati, + 2,773