Helm-Homologation: FIM läutet Phase 2 ein
Ein Label am Kinnriemen gibt Auskunft über die Homologation
Im Juni 2019 trat das «FIM Racing Homologation Programm» für Helme in der MotoGP in Kraft. 38 Helme von 22 Herstellern erfüllten seither die FIM-Anforderungen. Die Sicherheit habe sich dadurch drastisch erhöht, hielt der Motorrad-Weltverband nun fest.
Die erste Phase des Programms (FRHPhe-01) bezog sich dabei noch ausschließlich auf den Rundstreckensport. In der nun vorgestellten zweiten Phase (FRHPhe-02) wird das Programm aber auch auf den Offroad-Sektor (Motocross, Enduro, Speedway und Cross-Country) ausgeweitet. Für alle Disziplinen soll die Sicherheit fortlaufend verbessert werden.
«Der Helm ist ohne Zweifel eines der wichtigsten Ausrüstungselemente für die Sicherheit der Fahrer, daher ist es wichtig, dass sich die FIM entschlossen für die Homologation und Weiterentwicklung dieses entscheidenden Elements einsetzt», unterstrich Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta. «Es ist auch gut zu sehen, dass alle an der Weltmeisterschaft beteiligten Akteure gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: Nämlich mehr Sicherheit, nicht nur mit Blick auf die Strecken, sondern auch auf die Fahrer auf einer individuellen Ebene.»
Erklärtes Ziel ist, in Zusammenarbeit mit den Helmherstellern einen neuen Standard zu definieren, der über den aktuell auf dem Markt bestehenden (UN ECE 22.06, Snell M2020, JIS T8133) hinausgehe. Die Rede ist bei FRHPhe-02 unter anderem von umfassenderen Aufpralltests und der Einführung eines Kriteriums zur Bewertung von Schädelfrakturen (Skull Fracture Criterion, kurz SFC).
Der neue Standard wird für FIM-Fahrer ab 2026 verpflichtend sein (mit Ausnahme von Trial, Pedelecs, Side-by-Side-Vehicles und Streamliner für Geschwindigkeitsrekorde), ist aber auch schon ab 2025 dringend empfohlen. Homologierte Helme werden mit einem eigenen Label samt QR-Code am Kinnriemen gekennzeichnet.
«Ich gehe davon aus, dass einige Hersteller unseren Fahrern vor der angestrebten Saison 2026 Helme anbieten werden, die dem Standard FRHPhe-02 entsprechen», erklärte FIM-Präsident Jorge Viegas. «Sie könnten sie nicht nur für FIM-Meisterschaften, sondern auch für nationale Events entwickeln.»