Jorge Martin: Wird er 2024 Yamaha-Werksfahrer?
Jorge Martin war nicht sehr glücklich, als sich Ducati bei der Frage des zweiten Werksfahrers gegen ihn entschied. Martin hat trotzdem einen gültigen Ducati-Vertrag für 2023. Er bekommt Werksmaterial im Pramac-Team, danach hat der Hersteller aus Bologna eine einseitige Option auf den Spanier. Das bedeutet, dass er auch 2024 für Ducati am Start stehen könnte, aber bei einem Angebot eines Werksteams kann er wechseln.
Bereits im September betonte der Spanier, dass er gerne in einem Werksteam am Start stehen würde. «Wir hörten andere Hersteller an und dann entschied ich, für ein weiteres Jahr bei Ducati zu bleiben. Für die Zukunft gilt dasselbe. Ich würde gerne bei Ducati bleiben, ich würde auch gerne ins Werksteam kommen – das ist mein Traum. Aber ich werde mit Sicherheit andere Hersteller anhören», so der 24-Jährige.
Für Martin kommt Yamaha in Frage, doch es kommt darauf an, wie die ersten Rennen 2023 laufen werden. Wird Morbidelli zurück zu alter Form finden?
2022 sicherte sich Martin fünf Pole-Positions, besonders im letzten Drittel der Saison blühte er auf. Der Ducati-Fahrer hat bereits erste Gespräche mit Yamaha Managing Director Lin Jarvis über einen möglichen Platz neben Superstar Fabio Quartararo geführt. Drei Namen hat Yamaha für 2024 auf der Liste: Neben Jorge Martin und Franco Morbidelli kommt auch Superbike-Star Toprak Razgatlioglu für die Japaner in Frage.
Jarvis erklärte Ende Oktober, dass Yamaha hinter Morbidelli steht. Doch wenn er auch in der kommenden Saison keine Leistung zeigt, wird die Luft dünner. «Dass wir nächstes Jahr ein Motorrad mit mehr Potenzial haben, wird Franky sicher helfen», ist Lin Jarvis überzeugt. «Aber wird es genug sein? Das ist die Frage.»
Paolo Campinoti, Pramac-Racing-Teambesitzer, war nach der Ducati-Entscheidung, das Enea Bastianini neben Pecco Bagnaia im Werksteam fahren wird, sehr glücklich. Im Umkehrschluss war für den Italiener klar, dass sein Fahrer Jorge Martin somit zumindest 2023 bei ihm im Team bleibt.
«Sie haben mir ein Geschenk gemacht, indem sie Enea gewählt haben. Denn ich glaube, dass Jorge einer der stärksten Fahrer in der Startaufstellung ist, er ist wirklich sehr stark», betonte Campinoti gegenüber Marca. «2022 hatte er Pech und ich glaube, dass er bereit ist, im nächsten Jahr stark abzuschneiden.»
Der Italiener fügte hinzu: «Mein Traum ist es, die Weltmeisterschaft mit einem Privatteam zu gewinnen, das wäre fantastisch. Ich glaube, dass wir im nächsten Jahr alles Zutaten dazu haben, um das zu schaffen. Jorge ist sehr schnell und ich glaube, wir werden viel Spaß haben.»
Jorge Martin gilt als großes Talent. Nach seinem Moto3-Titel 2018 mit dem Gresini-Honda-Team wurde er 2020 Fünfter mit dem Red Bull-KTM-Ajo-Team in der Moto2-Klasse. Bereits im Frühjahr 2020 entschied sich Martin gegen KTM und für einen MotoGP-Einstieg mit Ducati, obwohl der österreichische Hersteller eine Option auf ihn hatte. Der Spanier kaufte sich für 80.000 Euro aus dem Vertrag frei und fuhr dann 2021 und 2022 für das Pramac-Team auf Ducati.
MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):
1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.