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Patrick Pons: Tragische Parallele zu Jesus Christus

Von Thorsten Horn
Vor 2022 Jahren soll Jesus von Nazareth zur Welt gekommen sein. Definitiv am 24. Dezember 1952 wurde der erfolgreiche französische Motorrad-GP-Pilot Patrick Pons geboren. Auch er starb einen schrecklichen Tod.

Der Geburtstag von Patrick Pons‘ Geburtstag ist mit dem 24. Dezember 1952 datiert. Zur Verbesserung seiner durchschnittlichen schulischen Leistungen schickte ihn seine gut situierte Familie später von seinem Geburts- und Heimatort Paris auf diverse Internate in Südfrankreich. Dort wurde er zugleich zu einem sehr gutern Skirennläufer ausgebildet.

Es dauerte allerdings auch nicht sehr lang, da entwickelte der junge Mann eine starke Affinität zum Motorradrennsport. Mit 16 Jahren kaufte sich Patrick Pons 1969 sein erstes 125-ccm-Motorrad. 1972 gewann er den französischen Kawasaki-Cup und kam daraufhin als neue Nummer 2 neben seinem Landsmann Christian Bourgeois ins Team Sonauto-Yamaha von Jean-Claude Olivier.

Neben der französischen Meisterschaft stand auch die WM 1973 auf dem Programm. Beim WM-Saisonauftakt bei seinem Heim-GP in Le Castellet heimste Patrick Pons als Neunter im Rennen der 250-ccm-Klasse auf Anhieb seine ersten beiden WM-Zähler (damals bis Platz 10) ein. Mit vier weiteren Fahrten in die Punkteränge, bestes Ergebnis war Platz 5 in Brünn, beendete er die 250er-WM-Saison auf Rang 11, punktgleich mit dem Italiener Silvio Grassetti, der seine Punkte auf Yamaha und MZ geholt hatte.

Jarama 1973: Das erste GP-Podest

Beim WM-Saisonfinale im spanischen Jarama schaffte Pons 1973 als Dritter des 350-ccm-WM-Rennens zwar sein erstes WM-Podest. Allerdings war die WM zu diesem Zeitpunkt schon zugunsten von Giacomo Agostini entschieden und das Rennen nicht mehr erstklassig besetzt.

1974 folgte bereits Patrick Pons‘ erfolgreichstes Jahr im Grand Prix-Sport. Sowohl in der Viertelliterklasse wie auch bei den 350ern glänzte er mit dem dritten WM-Rang. Dazu verhalfen ihm in der Klasse bis 250 ccm unter anderem zwei dritte Plätzen im italienischen Imola und im schwedischen Anderstorp sowie ein zweiter Platz im jugoslawischen Opatija. In der 350-ccm-Klasse gelangen dem angriffslustigen Franzosen mit dem Engelsgesicht ein zweiter Platz bei der Dutch-TT in Assen und ein dritter Rang in Anderstorp. Zudem kassierte Pons, der sich als starker Gegner von Dieter Braun entpuppte, 1974 bei seinem ersten und zunächst einzigen 500-ccm-GP-Auftritt im belgischen Spa-Francorchamps als Vierter seine ersten WM-Punkte in der Königsklasse. Die Yamaha-Piloten steuerten damals in der 500er-WM manchmal auf 352 ccm gebohrten Twins, wenn die 250er- oder 350er-Klasse nicht auf dem Programm stand.   

1975 konnte Patrick Pons als starker Privatfahrer diese Leistungen mit seinen fünften Schlussrängen bei den 250ern und 350ern halbwegs bestätigen. Beim WM-Auftakt und beim Finale in Le Castellet bzw. Opatija stand er dabei jeweils als Dritter auf dem 250er-Podest, was ihm bei den 350ern ebenfalls zwei Mal (Imola und Imatra in Finnland) gelang.

Mit nur einem zweiten Platz im Rennen der Klasse bis 350 ccm in Assen war 1976 ein eher mageres GP-Jahr für Patrick Pons. So auch die nachfolgenden, die von einer schweren Beinverletzung gekennzeichnet nachhaltig beeinträchtigt waren. Parallel hatte der Draufgänger in der noch jungen internationalen Formel-750-Klasse allmählich Fuß gefasst. So gewann er 1975 den deutschen Lauf in Hockenheim sowie jenen im belgischen Mettet und wurde am Ende Dritter dieses 750-FIM-Cups.

1977 erhielt die Formel 750 (sie wurde mit Zweitaktern gefahren) den offiziellen FIM-Weltmeisterschaftsstatus und wurde oft von gestandenen Grand-Prix-Piloten, auch von Giacomo Agostini, genutzt. Auch Asse wie Kenny Roberts, Johnny Cecotto, Gregg Hansford (er kämpfte auf der luftgekühlten Dreizylinder-Zweitakt-Kawasaki gegen die wassergekühlten Vierzylinder-Yamaha-Übermacht) sowie Steve Baker und Christian Sarron machten in dieser Kategorie Furore, die an den GP-freien Wochenende ausgetragen wurde und auch in Laguna Seca Station machte.

Die Formel 750 trug jeweils zwei Rennen pro Veranstaltung mit jedoch nur einem Gesamtsieger aus. Erster Weltmeister wurde 1977 der US-Amerikaner Steve Baker auf Yamaha, den 1978 der Venezolaner Johnny Cecotto ablöste.

1979 gewann Patrick Pons im französischen Nogaro und in Mosport in Kanada jeweils einen Lauf und in Hockenheim alle beide. Am Jahresende war er der dritte und zugleich letzte Weltmeister der anschließend eingestellten 750-ccm-Klasse, einer Serie, aus der rund zehn Jahre später die Superbike-WM hervorging, die dann den Viertaktern vorbehalten wurde. 

Patrick Pons: Erster Weltmeister aus Frankreich

Gleichzeitig war Patrick Pons der erste Motorrad-Weltmeister Frankreichs. Im Grand Prix-Sport gelang dies Jean-Louis Tournadre auf Yamaha erst 1982 in der Klasse bis 250 ccm mit nur einem Saisonsieg. 

1980 trat Patrick Pons primär in der WM-Königsklasse bis 500 ccm an. Nachdem er am Saisonanfang nach mehreren Anläufen als erst dritter Europäer nach Giacomo Agostini und Jarno Saarinen das berühmte 200-Meilen-Rennen in Daytona gewonnen hatte, kam er im Grand Prix nur schwer in Schwung. Die vielen Stürze und Verletzungen forderten inzwischen ihren Tribut. Nach zwei zehnten Plätzen in Le Castellet und in Assen steigerte er sich in Spa-Francorchamps auf Platz 8 und in Imatra auf Rang 6.

Beim darauffolgenden Großen Preis von Großbritannien in Silverstone stürzte Pons am Rennsonntag, dem 10. August, bei einer Geschwindigkeit von rund 240 km/h schwer und wurde dabei von einem Motorrad getroffen. Ob von seinem eigenen oder von jenem seines unmittelbar nachfolgenden Landsmannes Michel Rougerie, das konnte nie abschließend geklärt werden.

Fakt ist, dass Patrick Pons‘ Verletzungen so schwerwiegend waren, dass er zwei Tage später im Krankenhaus von Northampton um 22 Uhr für tot erklärt wurde. Patrick Pons wurde nur 27 Jahre alt.

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