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Romano Albesiano: «Uns fehlte das Basiswissen»

Von Manuel Pecino
Romano Albesiano: «Ich spürte die Verantwortung, weil ich so viel Druck gemacht habe, dass wir in die MotoGP einsteigen»

Romano Albesiano: «Ich spürte die Verantwortung, weil ich so viel Druck gemacht habe, dass wir in die MotoGP einsteigen»

Aprilias Technical Director Romano Albesiano war sehr erleichtert, als Aprilia nach acht MotoGP-Jahren in der vergangenen Saison in Argentinien den ersten GP-Sieg feierte. Der Italiener erklärt, warum das so war.

Nachdem Romano Albesiano die Aprilia-Verantwortlichen dazu überredet hatte, ab 2015 in der MotoGP anzutreten, musste er schnell erkennen, wie gross der Abstand zur Konkurrenz war. Der Technical Director des Teams aus Noale erinnert sich im SPEEDWEEK.com-Interview: «Weil wir mit den Superbikes so konkurrenzfähig waren, erwarteten wir zum Start unseres MotoGP-Abenteuers, dass wir auf Augenhöhe mit den anderen Herstellern sein würden.»

«Aber wir haben schnell gemerkt, dass dies nicht der Fall war», fügt der 59-Jährige an. «Es war wirklich schlecht. Ich kann mich noch an das erste Rennen in Doha erinnern, mit dem armen Álvaro (Bautista, Anm.). Ja, es war dramatisch», gesteht er, und schildert: «Das Niveau überraschte mich. Die Technologie war auf einem anderen Level.»

Und Albesiano liefert gleich ein Beispiel: «Wir hatten sehr grosse Probleme mit dem Spritverbrauch und ich kann nur lachen, wenn ich daran zurückdenke, welche Margen wir einkalkuliert haben. Uns fehlte einfach das Basiswissen. Aber das haben wir aufgebaut.»

«Es war ein Lernprozess und dieser dauerte wahrscheinlich länger als erwartet. Ich würde sagen, bereits 2017 gab es die ersten Anzeichen dafür, dass wir bei der Wettbewerbsfähigkeit ein vernünftiges Niveau erreicht hatten. Dann gab es ein paar schlechte Phasen, denn wir waren nicht stark genug, um regelmässig auf diesem Niveau zu sein», ergänzt der Italiener selbstkritisch.

Beim ersten GP-Sieg von Aleix Espargaró in Argentinien im vergangenen Jahr flossen denn auch keine Freudentränen. Vielmehr überwog das Gefühl der Erleichterung, wie Albesiano betont: «Mir kamen nicht die Tränen. Aber ich ging zum Hotel-Pool und lehnte mich im Wasser zurück, blickte in den Himmel und dachte mir: ‚Was für eine Erleichterung!‘»

«Denn ich spürte die Verantwortung, weil ich so viel Druck gemacht habe, dass wir in die MotoGP einsteigen. Ich fragte mich lange, ob ich einen Fehler gemacht habe, und sagte mir: ‚Das war nicht gut für das Unternehmen.‘ Deshalb war ich einfach nur erleichtert und weniger emotional, als wir unser Ziel schliesslich erreicht haben», erinnert sich Albesiano.

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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